Wenn ich dann Artikel wie „Brücke gegen Selbstmörder sichern“ lese, könnte man auf die Idee zur folgenden Forderung kommen: Stellt Selbstmord unter Todesstrafe!" - so als Abschreckung. Dann gibt es weniger Opfer unter Lokomotivführern, Rettungspersonal und harmlosen Parkbesuchern. Argggh. Hätte den Nachteil, dass es diese Gedenkminuten in Fußballstadien nicht mehr geben würde.
Immer wieder bewunderungswert, Online-Werbung, die ohne Sinn und Verstand eingeblendet wird.
Eben fand ich neben dem Artikel zur Müngstener Selbstmordbrücke folgende Einblendung:
Die Brücke als letzter Ausweg, wenn die Banker ihr Angebot wieder optimiert haben? Discountzertifikate? Wetten wir jetzt, welcher Discounter das Rennen macht?
Comments
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Meinten Sie: http : // www . solinger-tageblatt . de/Home/Solingen/Bruecke-gegen-Selbstmoerder-sichern-46f16418-6d50-4cff-9697-195da018d648-ds
In W war früher die Blombachtalbrücke sehr beliebt. Der Zaun ist aber schon seit Jahrzehnten so hoch, dass keiner mehr mag. Ach, das steht ja auch in dem Artikel.
Zensiert?
Da hat mein CMS zugeschlagen. Danke für den Hinweis.
"Stellt Selbstmord unter Todesstrafe!"
Als Abschreckung? Nein. es wäre eine Versicherung.
Als Abschreckung
selbstverständlich.
Nach etwas Nachdenken fällt vielleicht der Groschen - Cent - (wie absurd manche Äußerungen sind).
Versicherung / Abschreckung
Alles wodurch Gefährdete Zeit zum Nachdenken gewinnen ist als (Lebens-) Versicherung zu verstehen. Abschreckung gehört sicherlich auch dazu.
Nachdenken? - Absurd?
Ich habe wahrscheinlich zuviel nachgedacht.
Mein Kommentar
bezog sich auf die Berichterstattung in der Zeitung und nicht auf Deinen Kommentar.
Zwischen den Zeilen
Das Absurde im Artikel des STB vermag ich nicht zu finden.
So erwägt man, Zäune oder Netze aufzubauen, um unbeteiligte Spaziergänger zu schützen. Das ist doch ein guter Beitrag zur Unfallverhütung.
Der potentielle Selbstmörder wird sich eine andere Methode suchen müssen. Wenn die nicht so einfach zu finden ist, bleibt er.
Wirft er sich vor Zug oder LKW, dann erleidet der Lokführer einen seelischen Schaden, der LKW-Fahrer fährt vielleicht in den Graben und verliert dabei sein Leben.
Was ist die Bilanz? Zäune gefährden Fahrzeugführer?
Das Absurde
Was mich in Rage bringt: Der Dreh- und Angelpunkt des Artikels ist, das Unbeteiligte nicht gefährdet werden. (Wer will das schon.) Ob man verhindern kann, dass sich Menschen dort das Leben neben, wäre – wenn überhaupt – ein Abfallprodukt. Man wirft den Toten Feigheit, Egoismus, .. vor; will im gleichen Satz aber nicht, dass man vor seinen Füßen so etwas sehen muss. Frei nach dem Motto: „Wenn Die sich umbringen müssen, dann sollen Die es machen, wo es mich nicht stört." Für mich ist dies Egoismus pur.
Ich würde gerne wissen, ob der Artikel in dieser Form erschienen wäre, hätte die Tote von letzter Woche gleichen Bekanntheitsgrad wie der ehemalige Torwart der Nation. Vermutlich hätte man dann im Park eine Gedenkfeier veranstaltet. Die Frage wäre gewesen, ob ein Zaun das Unglück (nicht die Gefährdung Unbeteiligter) hätte verhindern können.
Vermutlich würde einige Parkbesucher noch den Enkel erzählen, dass sie dabei waren, als …
Schwierig
Hier kann man sich leicht verzetteln.
In dem Artikel „Brücke gegen Selbstmörder sichern“ steht nicht der Suizidgefährdete, sondern der Parkbesucher im Vordergrund. Gegen Selbstschutz ist prinzipiell nichts einzuwenden, auch wenn dieser Ansatz mir reichlich absurd erscheint. Es wäre besser dem Selbstmörder zu helfen und damit eine Gefährdung Unbeteiligter zu vermeiden.
Um die Absurdität des Gedankens, an erster Stelle Besucher vor hoffnungslos Springenden zu schützen, hervorzuheben, ist die absichtlich überzogene Formulierung „Stellt Selbstmord unter Todesstrafe“ gut geeignet. Nun würde man damit niemanden wirklich aufhalten können, aber es würde vielleicht reichen um den ein oder anderen zum Nachdenken zu bringen und damit zu retten. Der Gastkommentar vom 24.11. nimmt diesen Gedanken auf, denkt ihn weiter. Die Todesstrafe als Abschreckung wäre keine Abschreckung im negativen Sinne, sondern positiv umgewandelt als eine Versicherung für die Betroffenen zu verstehen. Eine Lebensversicherung sozusagen. So zumindest mein erster Eindruck. Sollte ich es falsch verstanden haben?
Strafe für Selbstmord
Stellt Selbstmord unter Todesstrafe
ist in sich widersinnig. Wer tot ist, wird die Todesstrafe nicht mehr erleben.
Der Selbstmordversuch ist in dem Satz nicht erfasst, steht nicht unter Androhung der Todesstrafe, ist für den Lebensmüden keine Sicherung für die Erreichung seines Zieles. Stünde der Selbstmordversuch auch unter Todesstrafe, wäre es für den Lebensmüden keine 'Lebensversicherung' sondern eben die Versicherung seiner Absicht.
Das ist also das 'Absurde' in dieser ganzen Diskussion.
Den Spaziergänger kann man mit Zäunen schützen, den Lebensmüden nicht. Der Lebensmüde sucht sich einen anderen Ort oder er lebt in seiner Verzweiflung weiter -- weder der Zaun hilft, noch hilft das Überleben.
Der Artikel hat als Inhalt den Schutz der Allgemeinheit. Er darf sich darauf beschränken. Er will nicht das Problem des Lebensmüden lösen. Daran versuchen sich andere Artikel und andere Organe -- oft vergeblich.
Die Todesstrafe für Selbstmörder
...ist keine Lebensversicherung sondern eine Todesversicherung. Wer nach dem Sprung noch lebt kann sicher sein, auf anderem Wege diese Welt verlassen zu können.
Ja, ganz sicher
Es könnte aber auch sein, dass einer lachen muss, wenn er erkennt wie absurd das alles ist und dadurch gerettet wird, weil er halt nicht springt.
Sich rechtzeitig fest verankerte Hindernisse, gleich welcher Art, zu schaffen, ist m. E. keine schlechte Überlebensstrategie.
>>Eben fand ich neben dem
>>Eben fand ich neben dem Artikel zur Müngstener Selbstmordbrücke folgende Einblendung:<<
Klarsichtigen Augen mag nicht entgangen sein, dass es sich bei dieser Einblendung nicht um die Müngstener Brücke handelt –
Vielmehr ist eine andere Brücke in Frankreich - erbaut von einem gewissen Herrn Eiffel -eingeblendet.
Das soll allerdings nicht vom traurigen Ernst des Themas ablenken...
Aufmerksam
Deine Beobachtung stimmt. Bei der Brücke, die für die Werbung herhalten musste, handelt es sich um das von 1880 bis 1884 erbaute Garabit-Viadukt bei Saint Flour im französichen Zentralmassiv.
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