Laut Welt hat nach mehr als sieben Jahren Präsident Barack Obama den Irakkrieg der USA offiziell für beendet erklärt. In einer Rede an die Nation sagte Obama, sein Land habe einen «hohen Preis» gezahlt: Mehr als 4400 seiner Landsleute seien gefallen und 32 000 verwundetet worden.
Die Kriegskosten von über 1000 Milliarden Dollar (783 Milliarden Euro) hätten zur enormen Schuldenlast der USA beigetragen, erklärte er am Dienstagabend (Ortszeit). Er sehe seine Hauptaufgabe jetzt darin, die marode US-Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Meine Frage: Wo ist das Geld geblieben? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man es in den irakischen Wüsten verbuddelt hat. Man hat damit amerikanischen Soldaten bezahlt, amerikanische Söldner, in Amerika gebaute Waffensysteme … mit anderen Worten: Es war eine gigantische Ankurbelung der amerikanischen Waffen- und Logistikindustrie sowie Beschäftigungsprogramm.
Wo ist mein Denkfehler?
Kommentare
Wo das Geld geblieben ist...
Bei den Schulden kann es sich per Definition ja nur um Geld handeln, dass die USA jemandem schulden.
Sie mussten den Krieg bezahlen und sich das Geld dafür leihen.
Die Frage lautet also nicht "Wo ist das Geld geblieben?" sondern "Wo haben die USA das Geld her?"
Wo das Geld geblieben ist dürfte klar sein.
Fraglich ist jedoch, warum es nicht in Form von Steuereinnahmen wieder in ausreichender Menge an den Staat zurück geflossen ist damit dieser seine Schulden tilgt.
Oder habe ich da jetzt einen Denkfehler?
Kein Denkfehler!
Erstmal: Krieg ist Scheiße!
Dann: Krieg ist immer noch Scheiße!!
Krieg ist in der Tat ein großer Wirtschaftsfaktor. Das war beim zweiten Weltkrieg so und das ist auch bei den Amerikanern so.
Beispiele? Bitte schön:
Die Firma Northrop (Armeelieferant) hat 2009 z.B. Umsätze vor allem mit den US-Streitkräften in Höhe von 33,5 Milliarden Dollar und damit 1,5 Milliarden Gewinn erzielt. Seit 2005 ist der Gewinn allerdings bei um 5 Milliarden mehr Umsatz gleich geblieben.
Lockheed Martin hat (2009) einen Umsatz von 45 Milliarden Dollar und einen Gewinn von gut 3 Milliarden. 2005 waren es 37 Milliarden Umsatz und 1,8 Milliarden Gewinn.
Die "sicheren Arbeitsplätze" in der Rüstungsindustrie und bei der Armee selber sind volkswirtschaftlich auch von Bedeutung. Und sei es nur, um die Arbeitslosenstatistik zu beschön^w bereinigen. Wenn ich mir anschaue, wie zum Teil bereits an Schulen um Nachwuchs gebuhlt wird, wird es mir ganz anders. Und damit meine ich jetzt unsere Bundeswehr - die Amis sind da ja doch noch einige Schritte voraus.
@Herr Olsen: Das die Schulden nicht bzw. nicht zeitnahe zurückgezahlt werden, ist vom Standpunkt der "Wirtschaftsankurbelung" ja nur konsequent. Wenn das "Plus" direkt wieder eingezogen wird, ist die Konjunktur direkt abgewürgt. Das kann so niemand wollen.
Denkfehler
...wenn eine Firma wie zum Beispiel Halliburton Dienstleistungen für einen Kunden im Ausland übernimmt und dank erfolgreicher Lobbyarbeit für diese Dienstleistung richtig gut verdient:
"...While recent news coverage has speculated on the post-war reconstruction gravy train that corporations like Halliburton stand to gain from, this latest information indicates that Halliburton is already profiting from war time contracts worth hundreds of millions of dollars.
Cheney served as chief executive of Halliburton until he stepped down to become George W. Bush's running mate in the 2000 presidential race. Today he still draws compensation of up to a million dollars a year from the company, although his spokesperson denies that the White House helped the company win the contract. ..."
"...Corporate War Profiteering: Most of Iraq's reconstruction has been contracted out to U.S. companies, rather than experienced Iraqi firms. Top contractor Halliburton is being investigated for charging $160 million for meals that were never served to troops and $61 million in cost overruns on fuel deliveries. Halliburton employees also took $6 million in kickbacks from subcontractors, while other employees have reported extensive waste, including the abandonment of $85,000 trucks because they had flat tires. ..."
- dann ist doch wohl klar, dass die ganze Kohle doch wohl nur zu einem sehr geringen Teil wieder als Einkommensteuer zurückfliesst. Der ganz grosse Teil wird als Privatvermögen auf den Cayman Islands oder sonstwo gebunkert.
Willkommen in der Welt der Steuerfüchse...160 Millionen für Essen, welches nie serviert wurde...Klasse...
Gruss
Jens
Geld bunkern
Man kann es auch sicher anlgen: man kauft Staatsanleihen.
Business as usual
@Jens: Ich denke, dass wir bei den allermeisten größeren und großen Unternehmen als Kunde und Bürger ausgenommen werden. Halliburton (die ich ehrlich gesagt immer mehr mit Öl als mit Militär in Verbindung gebracht habe) macht da keinen Unterschied. Aber der Kleine Mann steht in Lohn und Brot... und immerhin der zahlt dann Steuern.
Schöne Grüße
Blumi
@Blumi
Der "kleine Mann" zahlt blöderweise nicht nur Steuern - er zahlt sogar IMMER das, was der Staat fordert.
Der "kleine Mann" ist nämlich als Lohnabhängiger absolut unbeweglich für den Staat - ein ideales Ziel (bewegliche Ziele sind schwerer zu treffen).
Er hat fast keine Möglichkeit sein Vermögen ausser Landes zu bringen (nur den sowieso versteuerten Rest - warum das dann also?) Er kann steuerlich also nur entsprechend den Inland-Gesetzen Geld verdienen - alles ist damit fiskalsich überwacht.
Ein einfaches Beispiel:
Bayer verkauft seine Aspirin-Rohstoffe preiswert an eine Bayertochter in den Osten, um diese von dort aus als weiterverarbeitete, überteuerte Aspirin-Rohstoffe zurück zu kaufen. Der entsprechende Gewinn bleibt im (steuerbilligen) Osten und wird hier in keiner Weise beanstandet. Eine Bayerholding in irgendwo im Steuerparadies sackt den Gewinn einfach ein und investiert dann weiter irgendwo im Billigland eine Ecke weiter.
Jeder klitzekleine, popelige Feld-Wald-und-Wiesen-Unternehmer kann sowohl Auto, Klamotten, Computer, Digitalkamera, Ledersofa, Arbeitszimmer als auch alles andere relativ bequem als Betriebsausgaben absetzen. Ein Arbeiter / Angestellter darf aber nur den GPS-kontrollierten Arbeitsweg geltend machen.
Gruss
Jens
Gewerbeschein
Hallo Jens
es steht Dir frei ein Gewerbe anzumelden. Hier in Solingen findest Du die Gewerbemeldestelle im Gebäude an der Gasstraße 22b.
Leider zählt das Führen einer Familie nicht zu den Tätigkeiten, die von Amtswegen als eine auf Gewinnerzielung angelegte Unternehmung angesehen wird; ergo kein Gewerbe, nur Liebhaberei.
Och
hat Herr Tettinger da schon Erfahrungen gesammelt? Wenn dem so ist, begebe er sich 40 km nach Norden oder Süden, der Westen ist auch OK. Da geht das etwas einfacher und die jauen Bergischen Behörden sind mehr Kölscher Klüngel. :-)
Kein Widerspruch
@Jens
Sicherlich sehr zur Enttäuschung der werten Gäste (oder des werten Gastes) und Tettis kann ich Dir im großen und ganzen nur Zustimmen, die kleineren Widersprüche würden den Rahmen sprengen. Als Anmerkung möchte ich jedoch noch hinzufügen, dass ich mit "immerhin der zahlt dann Steuern" meinte, dass auf diesem Weg dann noch etwas ins Staatssäckle zurück gespült wird.
Schöne Grüße
Blumi
Da
haben sich zwei gefunden, macht mal weiter hier. Das wird schön sachlich, durchdacht, überlegt und informativ.
Chips und Bier
musst Du dir aber selber holen.
Bin
ja mehr der Weintrinker und kleine Häppchen Esser, Eiskonfekt ist gerade aus.
Loriot
So blau wie der ist, sieht der eher aus wie ein Pirol, nicht wie
ein Kampfhubschrauber. Vor welchem echten Hintergrund ist
der denn fotografiert? In der realen Welt bekommt man diese
Kombination doch selten zu sehen.
Nett sind diese Küchensiebe über den Ansauglöchern.
Das Original oder das Schwesterfoto mit der Totalen hätte ich
gerne mal gesehen.
Hubschrapp ... schrapp
Du hast mit der Bemerkung zur Farbe sicherlich Recht. Leider habe ich keine Fahrzeuge in Tarnlackierung in meinem Fundus.
Die Aufnahme habe ich letztes Jahr beim Tag der offenen Türe des DLR-Zentrums in Bonn gemacht. Der Star war damals der A380. Momentan weiß ich nicht, ob ich andere Aufnahmen von dem Heli habe. Eventuell kann Herr Olsen aushelfen.
Hast du!
Vom Tag der offenen Tür zu Herrn Olsen, dann weiter zu tetti.
Der Kreis schließt sich.
Der Gast
...hat einen Firmenwagen...
Gruss
Jens
@Jens
Wenn du mich meinst, dann irrst du, das ist ein Privatfahrzeug was aus steuerlichen Gründen günstiger ist, weil LKW. Das Problem ist die GEZ, mein Feind, die saugen hier Gebühren für ein eingebautes Radio ab. Blöderweise mache ich die GEZ Kosten und andere KFZ Kosten beim FA geltend. Da holt sich die GEZ das Geld vom FA und mindert meinen Gewinn und mein Einkommen. Wenn man weiß wie man Systeme gegeneinander ausspielen kann, dann sollte Unternehmer diese Lücke ausnutzen. Eine Beratung durch einen StB hilft da manchmal echt weiter.
GEZ
...ist Raubrittertum auf edelstem Niveau. Das ist so, wie wenn die Schweizer von mir Vignettengeld haben wollen, weil hypothetisch in der Lage bin, deren Strassen zu befahren, da ich ein Auto besitze.
GEZ und KSK sind einstmals gutgemeinte Ideen der Bundesregierung gewesen, die man dann vollkommen pervertiert hat.
Gruss
Jens
KSK?
Meinst Du das Kommando Spezialkräfte war je eine gute Idee? :-)
(Ja, ich weiß auch von der Künstler Sozialkasse, aber beim Thema Irak passt das andere besser in den Kontext)
Schöne Grüße
Blumi
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