Aus einer Pressemitteilung des Wupperverbandes vom 26.11.2009:
Wupperverband beginnt mit dem Bau eines Fischaufstiegs. Erster Teilschritt zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit am Auer Kotten.
Der Wupperverband beginnt am 1. Dezember mit dem Bau eines Fischaufstiegs an der Wupper am Auer Kotten in Solingen. Durch den Fischaufstieg soll wandernden Fischarten, z. B. Lachsen und Meerforellen, der Weg vom Rhein in die Laichgründe der oberhalb liegenden Wupperregion mit ihren Nebengewässern erschlossen werden.
An Stelle der vorhandenen alten Fischtreppe, die nicht mehr funktionsfähig ist, lässt der Verband nun einen so genannten Beckenpass bauen. So können die Fische zukünftig das 1,70 Meter hohe Wehr des Auer Kottens überwinden. Der neue Fischaufstieg soll Ende Januar 2010 fertig gestellt sein. Die Baukosten für das Projekt betragen rund 200.000 Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen hat Zuschüsse in Höhe von 80 Prozent zugesagt.
Während der Baumaßnahme kann es auf dem Wanderweg im Bereich Wupperhof gelegentlich zu Behinderungen durch Baufahrzeuge kommen. Der Wanderweg und der Wanderparkplatz sollen allerdings weitgehend frei gehalten werden, da die Baustelleneinrichtung am Wehr vorgesehen ist.
Der Bau des Fischaufstiegs durch den Wupperverband ist der erste Teilschritt zur Herstellung der Durchgängigkeit am Auer Kotten. In einem zweiten Teilschritt wird der Betreiber der Wasserkraftanlage in 2010 eine Fischauf- und -abstiegstiegsanlage an der 400 Meter unterhalb des Wehres liegenden Wasserkraftanlage bauen. Ein zu installierender Feinrechen, der Fische davor schützt, in die Turbine zu geraten und dort geschädigt zu werden, kann Modellcharakter auch für andere Wasserkraftanlagen im Wuppersystem haben.
Die Auswirkungen auf den Fischbestand wird der Wupperverband im Rahmen eines Monitorings ein Jahr lang und auf die Kleinlebewesen, z. B. Insektenlarven und Kleinkrebse, drei Jahre lang untersuchen lassen.
Die Stadt Solingen hatte den Planfeststellungsbescheid für die beiden Teilschritte erteilt. Durch den Bau der Fischaufstiege wird es möglich, einen Kompromiss zwischen der Wasserkraftnutzung zur umweltfreundlichen Stromerzeugung und der Wiederansiedlung von Wanderfischen herzustellen.
Wanderfische legen von ihrer „Kinderstube“ in den Nebenflüssen des Rheins bis ins Meer Tausende Kilometer zurück. Zum Laichen kehren sie dann vom Meer über den Rhein wieder in die Nebenflüsse zurück. Seit Ende der 1990er Jahre setzt sich das Wanderfischprogramm Nordrhein-Westfalen dafür ein, dass die ehemals in unseren Breiten heimischen Wanderfische hier wieder einen Lebensraum finden. Neben guter Wasserqualität ist für diese empfindlichen Arten wichtig, dass sie ungehindert in die Nebengewässer gelangen, wo sie ihren Laich ablegen.
In den vergangenen Jahren hat der Wupperverband an der Wupper bereits an 30 Wehren fischaufstiege errichtet bzw. Wehre abgerissen, wenn für sie keine wasserwirtschaftliche Funktion mehr bestand. Neben dem Auer Kotten ist derzeit noch das Wehr am Stausee Beyenburg das letzte unüberwindbare Hindernis für Wanderfische in der unteren Wupper. Für den Stausee plant der Wupperverband den Bau eines Fischaufstiegs nach Abschluss der laufenden Wehrsanierung bis 2011. Dann können Fische von der Nordsee über Rhein und Wupper zum Laichen bis in die Gewässersysteme von Dhünn / Eifgenbach, Morsbach, Eschbach und die Wupper bis Dahlhausen gelangen.
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