Dass dieser Spruch, der dem römischen Satiredichter Decimus Iunius Iuvenalis zugeschrieben wird, auf einer falschen Übersetzung beruht, zeigt das folgende Foto:
Den Müll fanden wir gestern auf einer Parkbank nahe der Papiermühle.
Im Original soll es heißen: „Zu wünschen bleibt, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist wohne.“
Mit von der Partie: Herr Olsen
Von den Werk-Gebäuden der einstigen Papiermühle ist fast nichts mehr vorhanden.
Hier ein Vergleich:
Markiert habe ich den Fassadenabschnitt, der noch vorhanden ist und im nächsten Foto zu sehen ist.
Positiv kann man bemerken, dass man in Hofschaft Papiermühle mächtig aufgeräumt hat.
Vor Ort kann man auf einer Stele etwas zur Geschichte lesen:
Der Buchdruck war gerade erst erfunden und nur wenige Menschen konnten lesen und schreiben, als Mönche des Altenberger Klosters um 1520 hier die erste Papiermühle im Herzogtum Jülich und Berg errichteten. Zur Herstellung benötigten sie jede Menge Lumpen, die es in der dicht bevölkerten Gegend reichlich gab. Das Bindemittel gewann man aus Knochen- und Hornabfällen aus der Schneidwarenindustrie. 1537 übernahm der sehr gebildete Buchdrucker Johann Soter aus Köln die Mühle. Hier konnte er das Papier für die von ihm vertriebenen theologischen Schriften und Werke Homers, Ciceros und Aristoteles herstellen. Als Druckort gab Soter „Salingiacum“ – eine Latinisierung des Namens Solingen an. 300 Jahre blieb die Papiermühle im Besitz der Familie Soter. Die wachsende Industrie schätzte ihr Blaunähnadelpapier, ein aus alten Schiffstauen hergestelltes, wasserabweisendes Verpackungsmaterial. 1826 übernahm die Familie Jagenberg den Betrieb. Die Mechanisierung in großem Stil, angetrieben von einer 300 PS Dampfmaschine, erfolgte in den 1860er Jahren. Neben weißen Druck- und Schreibpapieren hatte man sich auf säurefreies, rostschützendes Packpapier für die Stahlindustrie spezialisiert. Nachdem 1880 große Teile der Anlagen abgebrannt waren, entstand eine moderne Fabrik, die bis in 1990er Jahre produzierte. Zu ihr gehörten die 1907/08 errichteten Wohnhäuser mit Selbstversorgergärten.
Auf dem runden Sockel im Vordergrund soll einmal ein Kollergang gestand haben.
Hier ein Blick in Richtung Wupper, Cronenberg:
Wenn man die Idylle verlässt, so stößt man bald auf – richtig – Schilder:
Neue Ausstellung, Werke von Tim Schimming, 7.–18. August 2010, Eröffnung am 7.8. 2010 um 19:00 Uhr
(Das obige Werk habe ich 2008 bei einer Ausstellung festgehalten)
Bei dieser Gelegenheit kann ich mein Werk zeigen, dass ich 2008 mit meinen bescheidenen Mitteln fabrizieren konnte. Was könnte es darstellen ?
In dieser Stadt scheint es eine einzigartige Sorte von Bediensteten zu geben, die eine ganz subtile Art von Humor haben. Hier ein erster Hinweis:
Wie bekommt man einen Wagen unter diesen defekten Wasserhahn, womöglich noch einen Dienstwagen?
So eine Meldung heute in der Solinger Intelligenz. Meiner Meinung nach arbeiten die Termiten auf zwei Beinen schon seit Tagen an den Vorbereitungen. Gestern Abend, als ich Baugeld in den Briefkasten des Solinger Finanzamtes warf, sah es an einem der Abrisskandidaten so aus:
Beim Bau hat man damals Wert auf künstlerische Dekoration gesetzt:
Etwas für den Feierabend:
Eine Aktion der Deutschen Verkehswacht (der rechte Teil):
Keine 5 Schritte auseinander, Realität und „Zeigefinger“.
oder wie es gestern im ST hieß: Gartenanlage versinkt im Matsch
Momentan sollte ich keine Zeitung mehr lesen. Die Gefahr, dass mein Blutdruck wieder ausrastet, ist einfach zu hoch. Wo kommt jetzt plötzlich das 60 Zentimeter dicke Stahlbetonrohr unter der Bismarckstraße her, dass im ST-Artikel genannt wird ?
+ ~ + ~ +
Im STADTGEFLÜSTER bediente man sich beim Wuppertaler Hobby-Fotografen und Blogger Stefan Gemba, nennt weder seinen Namen unter dem Bild, noch erwähnt man die URL seiner Web-Site. So etwas nenne ich ungehörig. Wer Stefans fotografische Ausbeute seiner Besuche im Botanischen Garten am Solinger Klinikum sehen möchte: http://www.am-kalkofen.de/
Dabei sind es Menschen, die sich hier in der Müllpositionierung üben. Was mich wundert, dass hier überhaupt jemand rastet.
Immerhin stimmt die Richtung.
Letzten Freitag „stach“ mir diese abgerissene 18-Bogen-Plakatwand ins Auge. Ich musste extra anhalten für ein Foto, da mich das vermutliche Zufallsprodukt an ein geplantes Kunstwerk erinnerte.
Im nachfolgenden Foto sieht man die vollständige Wandfläche.
Heute musste ich an anderer Stelle feststellen, dass es noch besser geht: Jesus Christus – Sieht angeschlagen noch besser aus.
„Hau weg den Scheiß !“
Wieder entschwindet mit dem Abriss der Bergischen Lackfabrik ein Solinger Zeitzeuge. Zeuge der Dampfschleiferei-Ära und später dem Streit zwischen Bürger, Eigentümer und der Stadt Solingen um eigene Interessen.
In dem Schriftstück Dampfschleifereien – Historische Handwerkstätten der Solinger Schneidwarenindustrie, 1991 heißt es dazu:
Die baugeschichtliche Entwicklung der Dampfschleiferei an der heutigen Gebhardtstraße in Solingen-Wald wird durch eine Abfolge von Erweiterungsbauten bestimmt, die zwischen 1888 und der Zeit vor dem ersten Weltkrieg ausgeführt wurden.
Am 2. Juni 1888 beantragten die Herren Sahler & Merx bei der damals zuständigen Bürgermeisterei in Wald „auf unserem an der Ziegelstraße... gelegenen Grundstück... eine Fabrikanlage … errichten zu lassen“. Der dreigeschossige Neubau, der sich in einer Länge von 24,70m entlang der heutigen Gebhardtstraße erhob, nahm im Erdgeschoß neben dem „Kesselhaus" und dem „Maschinenzimmer“ einen „Schleifraum“ und eine „Schmiede“ auf. In den beiden oberen Geschossen waren wahrscheinlich
die üblichen vierachsigen Mieträume für Schleifer untergebracht, die über ein mittelaxial angeordnetes Treppenhaus ihre Schleifstellen erreichten.
Nach einem Brand und einer Teilerneuerung dieses Gebäudes im Jahre 1891 erfolgte in einer zweiten Bauphase zwischen 1892 und 1893 ein dreigeschossiger Anbau, in dem neben einem Treppenhaus weitere sechs Arbeitsräume für Schleifer vorgesehen waren. In ähnlicher Weise folgten in den nächsten Jahren weitere Anbauten, die sich auch auf das hofseitige Baugelände ausdehnten; dabei wurde bei den letzten beiden Erweiterungen des dreigeschossigen Hauptgebäudes auf die Beibehaltung der in
den ersten Bauabschnitten ausgebildeten Lisenengliederungen auf den unverputzten Ziegelsteinflächen verzichtet.
Teilbereiche der Gebäudeanlage an der Gebhardtstraße werden seit den späten
1930er Jahren von der „Bergischen Lackfabrik” der Fa. Gottschalk & Co. genutzt;
darüber hinaus sind heute einige Räume an einen Reider, einen Schwertschleifer und
einige Schleifer vermietet, die u. a. ihre Arbeitsplätze in der ehemaligen Dampfschleíferei in Widdert aufgeben mußten.
Ergänzende Links:
Solingen: Reihenhäuser statt Schutthalde (RP ONLINE, 31.07.2010)
+ Schutthaufen, preiswert abzugeben
+ Dampfschleifereien bzw. deren Überbleibsel
Im direkten Umfeld der Schutthalde fand ich folgende Behauptung:
Warum sollte dies nicht für öffentliche Gelände gelten?
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