Der erste Schritt ist erfolgt. Das alte Wasserrad und die am Ende morsche Wasserradwelle des Balkhauser Kottens sind entfernt. Morgen um 11 Uhr werden die neuen Modelle eingesetzt.
Das alte Wasserrad ist zur Hälfte demontiert
Wasserradwelle: Die Zapfenaufnahme wollte nicht mehr. Das Kammrad steht noch im Kotten.
Da schwebt sie hin: die alte, morsche Wasserradwelle. Gut und gerne zwei Tonnen Eichenholz am Kranhaken.
Wer ist für den Hub verantwortlich?: Scalabrin
Nach diesem gestrigen andauernden Regen hatte ich Schlimmeres befürchtet. In Glüder und Balkhausen verließ sie nur an wenigen Stellen im Laufe der Nacht ihr zugedachtes Bett. Momentan kann man zusehen, wie der Wasserpegel minütlich sinkt.
Tiere nutzen bei unglaublichen +15°C das Vorgefundene. Dieser Bulle scheint Gefallen an dem Sandkasten gefunden zu haben.
Pegel-Latte in Glüder: Ablesewert 205cm
Am Auer Kotten passt keine Handbreit Wasser mehr durch den Einlass in den Obergraben.
Nebenan badet dieser Minibagger des Wupperverbandes und scheint einen kräftigen Schluck aus der Wupper zu nehmen.
Mit von der Partie: Herr Olsen
Von den Werk-Gebäuden der einstigen Papiermühle ist fast nichts mehr vorhanden.
Hier ein Vergleich:
Solinger Papiermühle: im Februar 2002
Markiert habe ich den Fassadenabschnitt, der noch vorhanden ist und im nächsten Foto zu sehen ist.
Fassadenrest im August 2010: Papiermühle
Positiv kann man bemerken, dass man in Hofschaft Papiermühle mächtig aufgeräumt hat.
Vor Ort kann man auf einer Stele etwas zur Geschichte lesen:
Der Buchdruck war gerade erst erfunden und nur wenige Menschen konnten lesen und schreiben, als Mönche des Altenberger Klosters um 1520 hier die erste Papiermühle im Herzogtum Jülich und Berg errichteten. Zur Herstellung benötigten sie jede Menge Lumpen, die es in der dicht bevölkerten Gegend reichlich gab. Das Bindemittel gewann man aus Knochen- und Hornabfällen aus der Schneidwarenindustrie. 1537 übernahm der sehr gebildete Buchdrucker Johann Soter aus Köln die Mühle. Hier konnte er das Papier für die von ihm vertriebenen theologischen Schriften und Werke Homers, Ciceros und Aristoteles herstellen. Als Druckort gab Soter „Salingiacum“ – eine Latinisierung des Namens Solingen an. 300 Jahre blieb die Papiermühle im Besitz der Familie Soter. Die wachsende Industrie schätzte ihr Blaunähnadelpapier, ein aus alten Schiffstauen hergestelltes, wasserabweisendes Verpackungsmaterial. 1826 übernahm die Familie Jagenberg den Betrieb. Die Mechanisierung in großem Stil, angetrieben von einer 300 PS Dampfmaschine, erfolgte in den 1860er Jahren. Neben weißen Druck- und Schreibpapieren hatte man sich auf säurefreies, rostschützendes Packpapier für die Stahlindustrie spezialisiert. Nachdem 1880 große Teile der Anlagen abgebrannt waren, entstand eine moderne Fabrik, die bis in 1990er Jahre produzierte. Zu ihr gehörten die 1907/08 errichteten Wohnhäuser mit Selbstversorgergärten.
Fabrikantenvilla der Familie Jagenberg: errichtet 1898
Auf dem runden Sockel im Vordergrund soll einmal ein Kollergang gestand haben.
Hier ein Blick in Richtung Wupper, Cronenberg:
Papiermühle: heute überwiegt das Grün in dieser Industriebrache
Wenn man die Idylle verlässt, so stößt man bald auf – richtig – Schilder:
Antwort: Mit dem Abrissdreck von Brücken, der private Sperrung von Wanderwegen im Ittertal oder der Asphaltierung von Wanderwegen.
Hier die neueste Meldung, die direkt neben der Wegeneubaumeldung im Solinger Tageblatt von heute zu finden ist:
Die Bauarbeiten an der Fußgängerbrücke Holunderweg haben begonnen [Der Abriss ist damit gemeint]. Aber wie schaut es mit der Brücke über die Wupper an der Papermühle aus? Ernst-Friedrich Honscheid vom Stadtdienst Natur und Umwelt erklärt, dass von städtischer Seite aus keine Maßnahmen bezüglich der Brücke mehr angedacht seien. „Wir haben mit der Stadt Wuppertal über eine 50-prozentige Kostenübernahme für den Neubau der Brücke verhandelt. Diese Verhandlungen sind gescheitert.“ Man rechne mit Kosten in Höhe von rund 200 000 Euro für einen Neubau, die für die Stadt Solingen allein nicht zu stemmen seien. „Außerdem ist die Stadt nicht Eigentümerin der Brücke“, betont Honscheid. „Der Solinger Teil gehört dem Eigentümer der Papiermühle.“ [Der Eigentümer dürfte Herr Lapawa bzw. einer seiner Firmen sein. ] Der Wuppertaler Teil stehe im Besitz der Bundesverwaltung, da sich das Widerlager auf der anderen Wupperseite an einer Landstraße befindet. Dennoch habe die Stadt Interesse daran gehabt, die Brücke neu zu errichten. „Es handelt sich um einen wichtigen Wanderweg. Nicht an vielen Stellen kann man entlang der Wanderwege die Wupper überqueren.“
Spaziergängerbrücke an der Papiermühle: (Mai 2007)
Bin gespannt, wie man jetzt weiter vorgeht. Lässt man die Brücke vor sich hin rosten, hängt dann wieder Schilder zum Schutze der Kanuten über die Wupper ? Muss der Eigentümer das Hindernis auf eigene Kosten entfernen? Seit wann ist die Stadt Solingen bzw. der passende Stadtdienst nicht mehr Eigentümer der Brücke?
Und wenn jetzt jemand nach der Gitterbrücke der ehemaligen Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn fragt, die wenige Meter unterhalb an der Grunenburg die Wupper mit Rost speist, da kann ich nur antwortet: Die Stadt Solingen antwortet mir nicht mehr auf Anfragen bezüglich der Abrissplanung.
Wenn ich die letzten Tage an der Wupper Revue passieren lassen, dann kann ich festhalten, die bergischen Menschen wissen sich zu helfen. Der Brückenpark erinnerte mich gestern an gute Zeiten der Liegewiese im ehemaligen Freibad Aufderhöhe.
An die Baustelle am Auer Kotten erinnern nur noch kleine kahle Stellen in der Botanik, ansonsten läuft der Betrieb der Turbine wieder auf vollen Touren.
Und bitte jetzt nicht auf die Idee kommen, dass die Wupper hier an dieser Stelle 77 Meter tief wäre.
Das Bergische Land: Wupperhof im Wuppertal (gelaufen 1907, Verlag Friedrich Knecht, Höhscheid-Solingen)
Glaubt man der lokalen Presse, dann öffnet das „Landhaus Wupperhof“ am 20. Juli 2010 erneut seine Pforte.
Wiedereröffnung: (aufgenommen am 11.07.2010)
Monika und Lutz Bennert eröffnen ihr Landhaus Wupperhof, Wupperhof 8, am Dienstag, 20. Juli, um 18 Uhr wieder, nachdem das beliebte Lokal monatelang nach einem Brand am 6. November 2009 renoviert wurde. Altbewährtes wie saftige Steaks, aber auch neue Gerichte stehen auf der Speisekarte.
Was fällt an dem historischen Foto auf? Der Wasserstand der Wupper war um einiges höher als heute. Ist auch nicht verwunderlich, denn wenig unterhalb der gezeigten Örtlichkeit staute das Wehr des Heiler Kottens die Wupper zu einem Teich auf. Die damalige Brücke stand viel näher am Wupperhof als heute.
Das Foto ist heute in dieser Form durch die üppige Vegetation kaum noch wiederholbar.
Landhaus Wupperhof auf einer größeren Karte anzeigen
Details der alten Postkarte: Wenn ein Fotograf auftaucht, dann ist das Posen im Sonntagsstaat ein absolutes Muss. Hier in diesem Falle im Wupper-Nachen. Ein kleines Detail am Gebäude ist auch heute noch vorhanden. Hat jemand eine Idee, was ich meine?
Detail der Postkarte: Eine Bootstour auf der Wupper
Derzeit unrenoviert die Webseite der Gaststätte: www.landhaus-wupperhof.de
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