März 2011

Erkenntniseinerlei

Seit ein paar Tagen fragen ich mich erneut, warum immer noch ein Teil der Bevölkerung – oder zumindest des medial sichtbaren Teiles – dafür ist, das Restrisiko der Kernkraftnutzung einzugehen.

Nur ein braunes HühnereiNur ein braunes Hühnerei

Ich habe momentan zwei Erklärungen dafür:

  1. Da ist der Teil, der aufgrund seiner Bildung nicht fähig ist, sich mit diesem Thema ernsthaft auseinander zu setzen.
  2. Es hängt davon ab, auf welcher Seite der Kernkraft man sich befindet. D.h. wenn ich in irgend einer Form davon partizipiere, sei es als Betreiber, Politiker, Angestellter im Kraftwerk, Wissenschaftler, dann sind mir eventuell die Gefahren so bewusst, dass sie mir egal sind. Vergleichbar mit einem Formel-1 Fahrer, der sich sagt, wenn es schief geht, dann interessiert es mich persönlich nicht mehr. Aber bis zu diesem Zeitpunkt, der nicht eintreten muss, will er seinen ultimativen Spaß haben. Um bei diesem Beispiel zu bleiben, da gibt es noch den Zwangszuschauer, der auf der anderen Seite der Mauer steht und den Boliden mit Tempo 250 km/h auf sich zu fahren sieht. Das Risiko dürfte für beide gleich sein, bei der gefühlsmäßigen Bewertung der Situation bin ich mir da nicht sicher. Mit anderen Worten: Es macht einen Unterschied, ob ich das Risiko bin oder ob es mir aufgezwungen wird.
  3. Andere Ideen?

    + + +

    Da wir ausreichend Strom haben, geht auch so etwas:
    Kunstsonne in Fußballstadien - Goldlicht für perfektes Grün (SpOn)

    + + +

Tōhoku-Erdbeben 2011

Es ereignete sich am 11. März 2011 um 06:46:23 Uhr MEZ. Das Epizentrum lag vor der Küste der Präfektur Miyagi etwa 370 km nordöstlich von Tokio und 130 km östlich von Sendai. Momentan verschwindet es aus der medialen Öffentlichkeit, und warum? Ist es einfach die normale Halbwertszeit für unsere beschränkten Aufmerksamkeit oder lenkt der europäische Streit, wer Muammar al-Gaddafi in den Hintern treten darf/soll/muss, ab?

Visitenkarten aus einer japanischen Telefonzelle: eingesammelt 1987, die Bildchen, nicht die ZelleVisitenkarten aus einer japanischen Telefonzelle: eingesammelt 1987, die Bildchen, nicht die Zelle

Frühlingsanfang 2011

Da heute Frühlingsanfang im Kalender steht, müssen ein paar Blüömker in den Blog.

KrokantenKrokanten

Freibad-Ruine Aufderhöhe

Im Jahre 1946 pachtete der TSV-Aufderhöhe erstmalig das Gelände/Freibad ? im Josefstal und betrieb das Freibad in Eigenregie. 1990 schloss man nach der Badesaison das Vergnügen. Seither harrt der nette Flecken aus meiner Jugend der Dinge, die mit ihm geschehen sollen. Ein Förderverein möchte auf dem Gelände einen Freizeitpark anlegen. Glaubt man der örtlichen Presse, so kommen die ersten Stimmen aus der Anwohnerschaft, die Lärmbelästigung als Gegenargument ins Spielfeld werfen. Apropos Spielfeld: Oberhalb des ehemaligen Freibades gibt es einen Sportplatz, der weithin hörbar ist - jedenfalls heute.

Freibad-Ruine im Aufderhöher JosefstalFreibad-Ruine im Aufderhöher Josefstal

Wenn ich das Foto so betrachte, vielleicht sollte man statt des Freizeitparks dort ein Abklingbecken für ausgediente Brennstäbe einrichten; wäre garantiert lärmfrei.

Förderverein Freizeitpark Aufderhöhe e.V.Förderverein Freizeitpark Aufderhöhe e.V.

Fußweg zum AutobusbahnhofFußweg zum Autobusbahnhof

Kraftwerke am Horizont

Wer heute in Richtung Rheinebene schaute, der konnte diese mächtigen Braunkohlekraftewerke samt der minimalen Abwärme gut erkennen:
Braunkohlekraftwerke: u.a.  links das BoA NeurathBraunkohlekraftwerke: u.a. links das BoA Neurath

Momentan bin ich etwas fassungslos

USS Barry (DDG 52) fires Tomahawk cruise missiles in support of Operation Odyssey Dawn: (U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 1st Class Nathanael Miller)USS Barry (DDG 52) fires Tomahawk cruise missiles in support of Operation Odyssey Dawn: (U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 1st Class Nathanael Miller)
Der Japan-Liveticker wurde durch die libyesche Variante ersetzt, Knut ist tot und in Köln schäumen die Box-Fans vor Wut, weil der WM-Fight nach knapp 3 Minuten endete, bevor einige Zuschauer ihr Bier ausgetrunken hatten. Sie zahlten viel Geld für wenig Boxen. Super! Klitsch-KOs Blitzsieg Nach dem wievielten Bier darf es denn sein?

Bin gespannt, wer sich ärgert, wenn der Blitzkrieg in Libyen zum Desaster wird.
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Kann mir jemand erklären, warum der Spiegel unter die Fotos, die auf der Seite www.navy.mil abrufbar sind, als Quelle irgendwelche Nachrichtenagenturen bzw. Fotoagenturen angibt?

Pissing into the wind

Herzlich Dank an die Telekom, dass ich heute 5 Stunden auf euer unentschuldigtes Fernbleiben warten durfte.

stumme Telekomiker: nur noch einer leuchtetstumme Telekomiker: nur noch einer leuchtet

Aussterbende Zeugen einer Epoche, als noch nicht jeder mit seiner tragbaren Telefonzelle herum lief.

Europa Friedensmacht

Deutschland kann mehr.
Erkennen Sie das burschikose Gesicht neben diesem Wahlspruch?

Europawahl: am 13. Juni 2004Europawahl: am 13. Juni 2004

Der Spruch des politischen Mitbewerbers ist auch nicht besser - im deutschen Interesse.

Schon verblüffend, wie aktuell dieses alte Foto ist.

+ + + LIVE TICKER + + +

Derzeit ganz groß in Mode, der lebende Tick er. Ich denke jeden Morgen: Und täglich grüßt das Murmeltier. Hat man die Leitung heute endlich an die Pumpen angeschlossen?

[10:14 Uhr]
Andreas-Pils: und der VerteilerAndreas-Pils: und der Verteiler

[19:02 Uhr]
gestapelte und geparkte Autos: das Licht nicht gelöscht - wo ist der Lichtlöscher?gestapelte und geparkte Autos: das Licht nicht gelöscht - wo ist der Lichtlöscher?

"Unsere guten deutschen Reaktoren"

ein guter deutscher Reaktor: Emsland/Lingenein guter deutscher Reaktor: Emsland/Lingen

Unser ganz persönlicher Bundestagsabgeordneter Jürgen Hardt (CDU) mag vielleicht als ehemaliger Marine-Offizier etwas von dieser Truppe verstehen, aber wenn es diese atomaren Bauwerke angeht, dann sollte er einfach die Klappe halten. Als studierter Volkswirt versteht er vielleicht etwas von Wirtschaft, ob zum Wohle des Volkes, da sehe ich schon Fragezeichen, aber von Technik versteht er mit Sicherheit nichts.

Folgt man dem Artikel Atom-Debatte auf allen politischen Ebenen im Solinger Tageblatt (16.3.2011), so entließ er folgenden medienaktiven Dampf:

„Bedauerlich“, so CDU-MdB Jürgen Hardt, „dass unsere guten deutschen Reaktoren mit den japanischen Schrottreaktoren in einen Topf geschmissen werden.“ ... „Das Handeln von Regierungen hat in diesen Tagen besondere Bedeutung.“ Hardt gesteht angesichts der Abschaltung für drei Monate ein: „Ja, wir nehmen uns eine Auszeit, wir schauen mal.“

Wir schauen mal. Arghh! Und nach den drei Monaten schauen wir wieder weg?

+ + +

Als ich heute Morgen der Regierungserklärung bzw. der anschließenden Aussprache lauschte, da hatte ich das Gefühl, dass unser GAU unter der Kuppel des Reichstages zu finden ist. Was da heute an Sondermüll abgesondert wurde, war kaum noch zu ertragen - und zwar quer durch alle Parteien.

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