Freitagabend war traditionell Eröffnung im Kunstmuseum Solingen
Wie war noch gleich das Zitat von unserem OB Tim Kurzbach zur Eröffnung der Ausstellung? „Nur Visionen sind noch realistisch“ ???
Mir fällt dazu gleich das Zitat:
„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“
von unserem Menthol dampfenden Altkanzler ein.
Niko Chodor erhält den 72. Internationalen Bergischen Kunstpreis für seine Installation: creationdestruction, 2018
creationdestruction soll ein Oxymoron sein!
Das Kunstwerk ist die Graukarte an der Wand!
Die Menschen sind Ausstellungsbesucher und kein Bestandteil einer Performance. Oder doch?
Mit seiner Installation „creationdestruction“ verarbeitet der Künstler Niko Chodor biografische subjektive Erfahrungen während seines Studiums an der Kunstakademie Düsseldorf. Texte, die ihn in der Zeit beeinflusst haben, werden ebenso verarbeitet wie visuelle Strukturen, die in seinem Werk eine Rolle spielten. Niko Chodor erstellt mit seiner Arbeit ein Archiv, das in den nächsten Jahren kontinuierlich ergänzt wird und somit in die Zukunft weist. Ein Lautsprecher fungiert als Performer und vermittelt Texte. Er steht vor einem reduziert gerasterten Wandaufkleber, der variabel auf Wänden unterschiedlichster Architekturen zum Einsatz kommt und irgendwann vernichtet wird. Das endliche Werk verbindet Architektur, Zeichnung und Sprache und vermittelt zwischen Vergangenheit und Zukunft, realem Ort und Fiktion.
Der Lautsprecher ist der schwarze schmale Kasten in der Bildmitte. Gestern Abend war daraus nichts zu vernehmen.
Im Rahmen der Regionale 2006 wurde ein Wanderweg entlang der Wupper ausgewiesen, der die historische Stätten wie z.B. die alten Wassertriebwerke am Flusslauf verbindet und auch eigens installierte Kunstobjekte am Wegesrand aufweist.
Zu diesem Erlebnisweg Wupper, wie dieser Wanderweg genannt wurde, führen zahlreiche Zugangswege von den Solinger und Remscheider Höhen hinab, die zumeist an ÖPNV Haltepunkten beginnen. Auch diese Zugangswege, alle wie der Hauptweg mit dem Symbol der Regionale 2006 markiert, führen an regionalgeschichtlich wichtigen Orten vorbei.
Offensichtlich hat man den Zugangsweg von Hästen nach Glüder im wahrsten Sinne des Wortes gestrichen.
Mag es an der fehlenden Wupperquerung liegen?
UPDATE: 2018-09-30
Der Weg wurde nur verlegt. Die Karte hierzu findet hier: PDF Erlebnisweg Wupper
Ich habe an der Bus-Haltestelle geparkt, die sonntags leider nicht bedient wird. Ein paar Meter weiter das nächste H-Kennzeichen:
Das Spaltmaß wundert mich jetzt schon.
Okay, der eine rostet, der andere rastet hier an der Wupper.
Das Gegenstück dazu in Solingen am Birkenweiher konnte ich schon mehrfach besuchen und in Fotos festhalten. Siehe http://www.tetti.de/SOLINGEN/Birkerbad/index.html Beide teilen ein gemeinsames Schicksal, sie sind geschlossen und die Gebäude finden sich nun in privater Hand.
Heute boten der Tag des Denkmales, der Bergische Geschichtsverein und die Stadt Solingen den Solinger Bürgern vermutlich zum letzten Mal die Möglichkeit, beide Bäder unter geschichtlicher Einordnung aufzusuchen. Ich habe mich für den Besuch des Bades in Ohligs entschieden, da ich es zuletzt in den siebzigern Jahren des vergangenen Jahrtausends zwangsweise (Schulschwimmen) besuchen musste.
1928/1930 wurde die Badeanstalt Ohligs in der bauzeit-typischen, modernen Formensprache der 1920/30er Jahre mit Anklängen an den Backsteinexpressionismus errichtet. Grundlage war ein Entwurf des Architekten Kurt Wüstermann, Barmen, für eine Badeanstalt mit Schwimmbad sowie Dusch-, Wannen- und Heilbädern.
Die Ohligser haben den Bau beschlossen, zahlen durften nach der darauf vollzogenen Eingemeindung 1929 die gesamte Solinger Bürgerschaft. Toller Start!
Im Inneren:
Von oben auch nichts! Einst konnte man von den dortigen Umkleidekabinen das Treiben im Bad verfolgen. Ganz Dreiste ignorierten die Treppe und nahmen den direkten Weg ins Nass.
Ab die Treppe rauf !
Das große Schwimmbecken wurde überbaut und zu einer Flüchtlingsunterkunft hergerichtet. Nach dem Auszug fand die Stadt Solingen einen Käufer für das Gebäude, der darin attraktiven Wohnraum anbieten will. Bin gespannt, ob ich darüber jemals berichten werden kann und darf.
Ganz wichtig, die Umkleide, sie trennt!
Und man bekommt ein Gefühl dafür, wie sich ein Masthähnchen auf seinem letzten Gang fühlen könnte.
Der Geruch von Chlor kam damals immer näher.
Da er diesmal fehlt ... das Bad ist eben in seiner Funktion mausetot!
Von der Einzelzelle bis zur Suite mit Ruhe/Massage-Liege.
Die Heilbäder wurden vermutlich nach 1945 abgeschafft, jedenfalls sind keine mehr erhalten.
Erhalten hingegen sind einige Meisterleistungen an modischen Kreationen:
Vermutlich aus den 1960er Jahren samt Fußboden.
Ein paar Meter weiter dieser kreative Erguss:
Weitere Fotos folgen!
Links zum Thema:
Die Tage wurde mir die Frage gestellt: Warum nicht Burg?
Wikipedia meint:
Und da das für Hohenscheid nicht nachgewiesen ist …
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