die gefallen einfach.
KopfträgerIn: von Erlefried Hoppe
Der Dombildhauer schuf Ende der 1950er-Jahre diesse Plastik, die den Solinger Lieferfrauen gewidmet ist, die mit der Lewermang (Korb auf dem Kopf) quasi das Fließband zischen den einzelnen Manufakturen (Kotten) bildeten – Solingen als eine große Fabrik gesehen. Das Gummibärchen in Ohligs soll auch aus seiner Hand stammen. Die Patina hatte reichlich Zeit sich zu entwickeln.
Draußen zirpt die Grille – zeitweise.
das noch verhüllte Klingenschmieddenkmal: am Alten Markt, wenige Minuten vor der Beschneidung des Haltestrickes
Pünktlich um 14:00 Uhr begannen die obligatorischen Reden. Ich muss gestehen, dass nach mehr oder minder zwei Eröffnungssätzen mir die Lust zur Aufmerksamkeit entwich. Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins Solingen Peter-Paul van de Loo meinte, wer in dieser Plastik Playmobil-Figuren sieht, der verstehe nichts von Kunst. Auch die Aussage, wer in dem alten Klingenschmieddenkmal ein martialische, kriegerische Verherrlichung sähe (vermutlich eine Anspielung auf den anwesenden umwelt- und planungspolitischen Sprecher der Grünen, Dietmar Gaida), der verstehe nichts von Geschichte, konnte da nichts mehr rausreißen. Man dankte der Presse für die objektive Berichterstattung. Ich glaube nicht, dass damit nur die anwesenden Fotografen gemeint waren. Was der Herr OB Norbert Feith zum Besten gab, habe ich nicht verstanden. Er ist in letzter Zeit ein Herr der leisen Töne (was seine Akustik betrifft.)
Festtagsredner: Künstler Henryk Dywan, Peter Paul van de Loo (Verschönerungsverein), Oberbürgermeister Nobert Feith - (von links)
Mehr möchte ich zu diesem ganzen Vorgang nicht sagen. Die offizielle Version gibt es beim Solinger Boten: "Solinger Symbol der Klingenstadt" und Solinger Tageblatt: "Solingen hat wieder einen Klingenschmied"
Solingen: Die Klingenschmiede sind angekommen (RP ONLINE, 11.08.2011)
„Schmied passt in heutige Zeit“ (Solinger Tageblatt, 11.08.2011)
enthülltes Klingenschmied-Denkmal: der Meister mit seinem Gehilfen
Noch ein Redefetzen: Ein Denkmal soll zum Denken anregen.
Klingenschmieddenkmal von Henryk Dywan: gut, dass direkt ein Sanitätshaus in der Nähe ist, sollte ein Schlag einmal Richtung Daumen gehen.
Vor 70 Jahren sah es vor Ort so aus:
Altermarkt mit Schmied von Solingen: Postkarte, gelaufen am 29.6.1943 - links das Kaufhaus H.L.Mertens (heute in etwa wo Kodi und House of Jeans, 1. Foto oben)
Alter Markt, Blickrichtung Stadtkirche: Bromsilber-Imitation, 11.Juni 1939 verfasst
"So Jungs. jetzt könnt ihr wieder in euere Schmiede gehen, ich muss hier kehren"
Bin gespannt, wie sich die "Location" verändern wird.
Die Tage fand ich meiner ungeordneten Postkartensammlung (erinnert an das Haufenprinzip einer medial bekannten Autoverwertung) einen angegilbten Fetzen Papier mit einer Abbildung eines mir in Vergessenheit geratenen Bauwerkes.
Solingen, Ehrenmal: Postkarte, gelaufen am 20.7.1939 von Solingen nach Schliersee
Kurz vor Beginn des II.Weltkrieges schickte ein Solinger seiner im Urlaub befindlichen Angetrauten diese Postkarte. Würde heute noch jemand dieses Motiv per Schneckenpost versenden oder als Deko in einer E-Mail an die Freundin nutzen?
Gibt es das Ehrenmal heute noch? Ja, zu finden in einem kleinen Wäldchen an der Burger Landstraße, Birken genannt.
Viel geändert hat sich nicht, die Vegetation legte zu, die Jahreszahlen des I.Weltkrieges wurde durch die Version 2 ersetzt.
Kriegerehrenmal Birken, westlich der Burger Landstraße
Auch hier sieht man, dass der Verfall der öffentlichen Bauwerke stark zugenommen hat. Zuständig für die Entscheidungen was die Ausstattung und den Unterhalt betrifft, soll die Bezirksvertretung Burg/Höhscheid sein.
Hat jemand eine Idee, warum der Schwertträger eine "weiße Hose" trägt?
Bin gespannt, wann auch hier Zäune aufgestellt werden, dann vielleicht mit der Aufschrift: "Dies ist kein Ehrenmal !".
Der Lack ist ab, der Putz bröckelt: Ehrenmal Birken
Genau so stelle ich mir einen Schonbezirk vor; fehlt nur noch die Kalaschnikow im Anschlag.
Das angepriesene Angelverbot gilt vermutlich nur für Nichtmitglieder.
+ + +
Zur persönlichen Erinnerung:
Auer Kotten, Betriebsgebäude: für die Wasserturbine
Nach der Ertüchtigung des Wehres und der Anlage einer Fischtreppe soll nun die Modernisierung der Turbinenanlage anliegen. Damit der Lachs-Smolt beim Abgang in den Rhein nicht mehr in der Turbine geschreddert wird, soll dem Fisch eine Ausweichmöglichkeit geboten werden; so meine Erinnerung.
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