Weblog von tetti

"Sensation" - Müngstener Brücke

Womit kann man das Sommerloch stopfen? Genau, mit Nieten!

Postkarte Müngstener Brücke: 1929 gelaufen, Verlag unbekanntPostkarte Müngstener Brücke: 1929 gelaufen, Verlag unbekannt

Hier die Pressemeldung, die gestern (2.8.2011) auf der Seite der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) zu finden war:

Und den goldenen Niet gibt es doch

Die Arbeit am Weltkulturerbe-Antrag Müngstener Brücke ist in vollem Gange: Heute (2. August) hat sich eine bergische Delegation auf Spurensuche in Augsburg begeben, wo das MAN-Archiv beheimatet ist. Dort ist man fündig geworden.

Für den Antrag und die dann bei einem hoffentlich ersten positiven Bescheid seitens des Landes werden viele Gutachten vonnöten sein. Daher haben sich Renate Falkenberg von der Unteren Denkmalbehörde Stadt Remscheid sowie ihr Amtskollege Andreas Kleinhenz aus Solingen mit Carsten Zimmermann, Projektleiter der Bergischen Entwicklungsagentur, auf den Weg nach Augsburg gemacht. Hier im Archiv der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN) erhofften sie alte Pläne, Verträge, Rechnungen, Bilder und Filmmaterial zu finden.
Und sie sind in während der neunstündigen Suche und Sichtung fündig geworden: Ein besonderer Schatz ist der Originalvertrag zwischen MAN und der Eisenbahndirektion Elberfeld als damaliger Auftraggeber. Das Pamphlet von rund 60 Seiten in Sütterlin-Schrift ist jetzt ins Bergische Städtedreieck gereist. „Freundlicherweise hat man uns das Originalschriftstück ausgeliehen, um es ausführlich auswerten zu können“, freut sich Zimmermann. Originalpläne und statische Berechnungen habe es leider kaum gegeben, dafür aber gute Dokumentationen des Baus in Buchform, in denen die Pläne in kleinerem Format abgebildet sind. Auch sehr viel Film- und Bildmaterial wurde gefunden und soll nun aufbereitet werden.

Goldener Niet bewiesen
„Wir haben uns nur mit dem Karton Müngstener Brücke beschäftigt, es gibt aber auch noch mehr Kartons zu Brückenbauten der MAN, die weiteres Material enthalten könnten“, berichtet Zimmermann. So wird man sich gegebenenfalls erneut nach Augsburg aufmachen.
Besonders fasziniert waren Zimmermann und seine Mitstreiter von dem Originalschriftverkehr von Anton von Rieppel, dem Erbauer der Brücke und damaligen Generaldirektor der MAN.
Ein herausragender Fund ist aber ein besonderes handschriftliches Dokument. Datum und Urheber sind nicht zu ermitteln, jedoch gibt darin ein am Brückenbau beteiligter Mitarbeiter mit 84 Jahren bekannt, dass er den goldenen Niet eingeschlagen habe – damit ist bewiesen, es ist doch keine Sage!

Jetzt muss man nur noch nachweisen, dass der letzte geschlagene Niet, der sogenannte goldene Niet, aus Gold gefertig war. Linktipp: Aus meinem Blog-Archiv zum Thema Niet, Niete Nieten.

Zurück zu der alten Postkarte (siehe oben), die auf der Anschriftenseiten mit "Original-Photographie" wirbt. Hat jemand eine Idee, welche Modellreihe der Photograph dort oben auf der Brücke in seiner Silberschicht fixierte?

gefakter Zug auf der Müngstener Brückegefakter Zug auf der Müngstener Brücke

Fazit: Photoshopdesaster gab es schon zu Zeiten, als der Computer noch Science-Fiction war.

Abgefahren

AbnutzungsspurenAbnutzungsspuren

Grünanlage

Diese Anlage hat man vor Jahren schon einmal zurückgebaut. Bin gespannt, wann man auch hier die Pflege einstellt.

Solinger Parkanlage: noch als Grünanlage beschildertSolinger Parkanlage: noch als Grünanlage beschildert

Warum jemandem zuhören

Warum jemandem zuhören, der immer dasselbe erzählt?Warum jemandem zuhören, der immer dasselbe erzählt?

Weil er dement ist?
Gibt es noch eine andere Berufsgruppe, die um unser Gehör bemüht, womöglich angewiesen ist?

Keine Grünanlage

Es gab einmal am Dickenbusch einen ansehnlichen Park, der von der Stadt Solingen als Grünanlage gepflegt wurde. Da kein Geld mehr im Stadtsäckel vorhanden ist, musste die Stadt die Pflege selbiger vorranglich anderer Dinge einstellen. D.h. man hat die bisher ungepflegten Spielbausteine aus Plastik entsorgt, vielleicht nur eingelagert und die Zugänge mit Zäunen samt (v)erklärenden Schildern verstellt.

Keine Grünanlage - Betreten auf eigene Gefahr: Der OberbürgermeisterKeine Grünanlage - Betreten auf eigene Gefahr: Der Oberbürgermeister

Mir fällt dazu nur eines ein: Die Tage konnte man den Medien entnehmen, dass eine Gesetzesänderung den Kommunen eine Eigenwerbung auf den gelben Ortsschildern erlauben soll. Ich hätte da einen konsequenten Vorschlag (an ein Alleinstellungsmerkmal glaube ich nicht) :

Solingen: keine StadtSolingen: keine Stadt

Während ich um das Anwesen schlich, stellt mir jemand die Frage, ob ich von der Presse sei. Als ich verneinte, glaubte ich eine Art Enttäuschung im Gesicht meines Gegenübers zu entdecken. Auf meine Nachfrage hin, worum es gehe, machte er Andeutung, die in Richtung Lebens... gingen. Kann es sein, dass da eine „...“ im Keller schlummert? Vermutlich nur ein Gespenst.

Frage: Wenn die Grünanlage jetzt schon ad acta gelegt wurde, warum nicht daraus einen grandiosen Kreisverkehr zaubern? Mittendrin gebe es sicherlich Platz für eine neue Bank aus Hartholz.

Ein Teil der Solinger Bevölkerung lässt den bekannten Zeigefinger durch ihre steuerpflichtigen Vierbeiner zeigen:

Hundefutter: nach der VerdauungHundefutter: nach der Verdauung

Wer einmal den Löffel abgibt ...

Wer einmal den Löffel abgibt, bekommt ihn nicht mehr wiederWer einmal den Löffel abgibt, bekommt ihn nicht mehr wieder

und womit soll man dann die Suppe, die man sich eingebrockt hat, auslöffeln?

Das waren noch andere Zeiten, als jeder seinen eigenen Löffel am Gürtel mit sich führte. Da waren Messer und Gabel nur etwas für die feine Gesellschaft bzw. den Koch.

Solingen ist um einen Aufreger reicher

Eine Skulptur, die spaltet – in Kunstkenner und Kunstbanausen.

Seit Freitag steht sie vor dem Rathaus im öffentlichen Raum und beschert den Solingern etwas Besonderes und Bleibendes. Oberbürgermeister Norbert Feith nahm vor geladenen Gästen das Geschenk entgegen.

der zerteilte Monolith: Skulptur aus Anröchter Dolomitgestein von Ulrich Rückriemder zerteilte Monolith: Skulptur aus Anröchter Dolomitgestein von Ulrich Rückriem

wikipedia-Eintrag zu Ullrich Rückriem

Skulptur oder Plastik, das Solinger Intelligenz-Blatt tendiert zu zweiterem: Rückriem-Skulptur: Seit Freitag neue Plastik am Rathaus-Platz (Solinger Tageblatt, 23.07.2011) - Unterhaltsam die Kommentare dazu.

Nachtrag (25.07.2011):

Auf der Seite photozeichen.de findet man einige Fotos, die den Aufbau, das Setzen des „Kulturkeiles“ zeigen.
Was macht man mit Keilen? Spalten? Türen an der Bewegung hindern ? Unebenheiten ausgleichen? Schiefe Ebene?

Nachtrag:
Im Vorfeld der Steinsetzung wurde die Rathaus-Skulptur als Tourismusmagnet bezeichnet. Bin gespannt. Bisher sah ich noch keine Person an den Steinen haften. Oder hat sie der Spalt verschluckt? Hoffentlich entwickelt sich da kein neues Bermuda-Dreieck.

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