Mit etwas Verzögerung meldet heute das Solinger Tageblatt, dass die vor Kurzem neu gestaltete Plastik an der Grundschule Böckerhof schon wieder verrandaliert wurde.
Die Klingenstadt Solingen ist um eine Plastik reicher!
Der Künstler Wolfgang Körber, 1934 in Potsdam geboren und seit 71 Jahren in Solingen lebend, schenkte die Plastik als Zeichen seiner Verbundenheit mit der Klingenstadt.
Gleichzeitig wurde die Ausstellung Wolfgang Körber, Stabskulpturen 2012, der die Plastik „Der Zustand der Schere vor ihrer Erfindung“ zuzurechnen ist, eröffnet. Die Ausstellung kann bis zum 17. November im Deutschen Klingenmuseum besichtigt werden.
Der Mainstream sortiert Wolfgang Körber in die Kategorie Konkrete Kunst ein. Der Kunsthistoriker Gérard Goodrow aus Köln sah das etwas anders und erläuterte die Anwesenden.
Links:
Ein neues Kapitel im Solinger Buch der öffentlichen Kunstwerke hat die Tage die Jugendhilfe-Werkstatt Solingen e.V. angelegt.
Die Figur thront auf einem Hügel über dem Schulzentrum Vogelsang.
Den Bau der Figur gab der Schulleiter Klaus Bailly in Auftrag.
Für die Herstellung dieses Werkes wurden ausnahmslos alte Metallreste von den Jugendlichen der Werkstatt verwendet um diese imposante Figur fertigen zu können. Mit insgesamt mehr als 60 Stunden Arbeitszeit und 7 tatkräftigen Jugendlichen konnte dieses Projekt in die Tat umgesetzt werden.
Mich würde brennend interessieren, welche Gedanken Herrn Bailly zu dieser Figur geführt haben. Der hoffnungslose Kampf gegen die Bildungsmisere, gegen die Beschränktheit des menschlichen Geistes? Die Frage, was in unserer Umwelt Wirklichkeit ist und was Traum, der Konflikt zwischen Ideal und Realität
Wikipedia meint dazu:
Die Schülerschaft des Gymnasiums stellte ihren rebellischen Geist mehr als einmal unter Beweis, so zum Beispiel 1989, als eine Gruppe von Schülern in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor der Schule eine über zwei Meter hohe Metallskulptur „Don Quijote kämpft gegen Aktenordner“ errichtete, deren allmählich verfallende Überreste lange ein Wahrzeichen der Schule bildeten. 2011 wurde die inzwischen schrottreife Skulptur durch einen neuen Don Quijote ersetzt
Hat jemand eigene Fotos von der alten Metallplastik?
Was man so alles erfahren kann: Gymnasium Vogelsang - Kreativität contra Bürokratie:
Unser „Denk-Mal“ auf dem „Schulberg“
Bemerkte ich die Tage, als ich vor einer roten Ampel ein kleines Päuschen einlegen durfte.
Weiß jemand etwas dazu? Wer, wann, warum, was?
In Leichlingen steht auf einer Verkehrsinsel am Marktplatz ein Pendant. Kennt jemand die Verbindung?
Eine weitere Seite aus dem Kapitel Solinger Kunstwerke im öffentlichen Raum:
Die Bronzeplastik an der Ecke Emden-/Grünstraße soll eine Landes-Entwicklungsgesellschaft (LEG) in Düsseldorf in der Mitte der 1970er Jahre dort als Dekor platziert haben. Der künstlerische Entwurf für den Bronzeguss wird dem Künstler Erlefried Hoppe zugeschrieben. Angeblich ist der Name ,Gummibärchen‘ ein Einfall der Solinger Künstlerin Monika Knapp, die mit Erlefried Hoppe bekannt war.
Erlefried Hoppe? Da war doch etwas in der Solinger Innenstadt: das „Liëwerfrau“-Monument am Fronhof
Kurze Anmerkung von mir: Durch den Besuch des Humboldt-Gynmasiums am Weyer war ich bis Anfang der 1980er Jahre mit einigen Personen aus Ohligs eng befreundet (Emscher- und Grünstraße). Damals ist mir das ,Gummibärchen‘ nicht aufgefallen. Hat jemand eine Idee, wann die Plastik tatsächlich aufgestellt wurde?
Quellen:
Pünktlich um 14:00 Uhr begannen die obligatorischen Reden. Ich muss gestehen, dass nach mehr oder minder zwei Eröffnungssätzen mir die Lust zur Aufmerksamkeit entwich. Der Vorsitzende des Verschönerungsvereins Solingen Peter-Paul van de Loo meinte, wer in dieser Plastik Playmobil-Figuren sieht, der verstehe nichts von Kunst. Auch die Aussage, wer in dem alten Klingenschmieddenkmal ein martialische, kriegerische Verherrlichung sähe (vermutlich eine Anspielung auf den anwesenden umwelt- und planungspolitischen Sprecher der Grünen, Dietmar Gaida), der verstehe nichts von Geschichte, konnte da nichts mehr rausreißen. Man dankte der Presse für die objektive Berichterstattung. Ich glaube nicht, dass damit nur die anwesenden Fotografen gemeint waren. Was der Herr OB Norbert Feith zum Besten gab, habe ich nicht verstanden. Er ist in letzter Zeit ein Herr der leisen Töne (was seine Akustik betrifft.)
Mehr möchte ich zu diesem ganzen Vorgang nicht sagen. Die offizielle Version gibt es beim Solinger Boten: "Solinger Symbol der Klingenstadt" und Solinger Tageblatt: "Solingen hat wieder einen Klingenschmied"
Solingen: Die Klingenschmiede sind angekommen (RP ONLINE, 11.08.2011)
„Schmied passt in heutige Zeit“ (Solinger Tageblatt, 11.08.2011)
Noch ein Redefetzen: Ein Denkmal soll zum Denken anregen.
Vor 70 Jahren sah es vor Ort so aus:
So dachte ich, als ich die Tage abends diese riesige Plastik am Straßenrand bemerkte. Bei Tageslicht betrachtet, ist es eher ein Zebra.
Was schreibt unsere lokale Intelligenz dazu?
Das fast fünf Meter hohe Plastiktier (500kg schwer) stammt vom ZDF und zierte eine Ausstellung des Senders in einem Museum in Speyer. Dann hatte man keine Verwendung mehr, suchte einen neuen Besitzer und kam übers Industriemuseum und das Ferien(s)pass-Büro zum Offenen Ganztag an den Böckerhof. (13.1.2011)
Hoffentlich bewahrt man dieses einzigartige Teil möglichst lange vor der stadtüblichen grünen Algenpatina.
Nachtrag: 18.10.2014 „Gunnar“ hat ein neues Outfit bekommen. Der Solinger Künstler Stefan Seeger hat sich dem Zebra angenommen.
Nachtrag: 4.11.2014 „Gunnar“ wird von den Kindern der Grundschule Böckerhof „Böcki“ genannt. Böcki ist beschädigt.
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