Solingen

Lebenshilfe übernimmt Birkerbad nicht

So der Titel der Pressemitteilung 234pe - 14.04.2011 der Stadt Solingen.

Wannenbad im Birker Bad: die Wasse ist leerWannenbad im Birker Bad: die Wasse ist leer

Im Wortlaut:

(pa) „Nach intensiver nochmaliger Prüfung des Projekts hat der Vorstand der Lebenshilfe beschlossen, von der Übernahme des Hallenbades Birkerstraße Abstand zu nehmen.“ Mit diesen Worten zog Lebenshilfevorsitzender Kurt Reiner Witte heute das Fazit unter ein etwa einstündiges, in guter Atmosphäre verlaufenes Gespräch mit Oberbürgermeister Norbert Feith und den Beigeordneten Hartmut Hoferichter und Ernst Schneider.

„Die Entscheidung ist der Lebenshilfe außerordentlich schwer gefallen“, so Kurt Reiner Witte. Die Ereignisse in Fukushima hätten nun dramatisch vor Augen geführt, wie rasch die Energiepreise, kritischer Faktor beim Betrieb eines Hallenbades, in die Höhe schnellen könnten. Solche Zukunftsrisiken könne der Verein nicht tragen. Der Vorsitzende bedankte sich bei der Stadt und allen Verhandlungspartnern für die Offenheit, die Fairness und das große Engagement, das trotz hohen Geld- und Zeitaufwandes nun leider doch nicht zum erhofften Ziel geführt habe.

Auch Oberbürgermeister Norbert Feith bedauerte die Entscheidung: „Die Verwaltung hat in der Vergangenheit erhebliche Anstrengungen unternommen, die Rahmenbedingungen günstig zu gestalten.“ Auch das Problem der Umsatzsteuer, das die Verhandlungen zum Stocken gebracht hatte, sei letztlich gelöst worden. Doch nun müsse die Stadt in die Zukunft schauen. Fürs erste werde die Stadt das Bad für das Schul- und Vereinsschwimmen offenhalten. Mit dem Ziel, die Fördermittel für den Standort zu erhalten, werde die Verwaltung nun Möglichkeiten für weitere Entwicklungsoptionen prüfen.

Was ist nicht so ganz verstehe: Was hat Fukushima jetzt mit den Energiepreisen für das Bad zu tun? Steht ein Siedewasserreaktor im Keller?

Woher kommt der Name Weinsbergtal?

WeinsbergschneckeWeinsbergschnecke

Diese Frage kam gestern bei der naturhistorischen Wanderung auf.

Hieße es Weinbergtal, so wäre die Annahme, dass hier früher einmal Wein angebaut wurde, naheliegend. Dem ist aber nicht so.

Wer könnte Auskunft geben? Bemühen wir die grüne Bibel der Solinger Stadtgeschichte, die Ausführungen des verstorbenen Stadthistoriker Heins Rosenthal, Solingen - Geschichte einer Stadt. In Band I auf Seite 84 geht er auf die Zehntpflicht im Kirchspiel Solingen ein, speziell welche Höfe und Liegenschaften dem Höhscheider Hof zehntpflichtig (abgabepflichtig, eine Art Steuer, der zehnte Teil) waren. Seine Ausführungen beruhen auf dem Zehntenverzeichnis der Abtei Altenberg aus dem Jahre 1488, Liber Decimarum in Solingen de Ao. 1488 genannt.

Ausschnitt aus dem Liber Decimarum 1488: Item, der Wynatzbergh est decimalis cum omnibus agris et solvit pullumAusschnitt aus dem Liber Decimarum 1488: Item, der Wynatzbergh est decimalis cum omnibus agris et solvit pullum

Wir lesen:

Die Aufzählung im Liber Decimarum erfolgte wie beim Solinger Zehnten im Nacheinander des Abholens; man kann den Weg schrittweise auf der Karte verfolgen. Die Zehnterhebung setzte mit dem Gut im Kremelsieffen ein (d. i. die heutige Hofschaft Siepen im Pilghauser Tal), verlief über einige Splisse der nicht mehr zum Höhscheider Bereich gehörenden Höfe zur Linden und Erf und ging die Hänge des Weinsbergtales ab. In diesem Tal setzte die Erhebung am Platzberg ein,- an dessen Fuße liegt der Platzhof -, dann am Weinsberg (Wynantzberg) und dann tritt mit dem „Krüdersberg“ ein nicht mehr bekannter Name auf. Hierbei muß es sich um den Abhang gehandelt haben, der vom ev. Friedhof gegen Hingenberg abfällt. Auf den Krüdersberg folgte der „Schremgensberg“, vermutlich der ältere Name für Hingenberg. Der Name Hingenberg tritt erst 1715 bei Ploennies auf. Von hier ging die Zehnterhebung in Richtung auf Höhscheid zu Evertz Hof, der vielleicht in Mittel-Höhscheid gelegen hat. Unterhalb dieses Hofes lag und liegt der Brockenberg, auf dem sich ein Kamp befand, der in den „Kreyffz Broich“ gehörte und zehntpflichtig war. Bei diesem „Bruch“ kann es sich nur um Johänntgesbruch gehandelt haben, das um 1488 einem gewissen Krebs gehört haben muß. Vom Brockenberg aus wandte sich der Zehntheber nach Unten-Höhscheid und schließlich zu dem kunnedepflichtigen „Daniels Guet van Hoeschet“. Das war Oberhöhscheid als Stammgut mit den jüngeren Höfen Bauermannskulle, Neuenkamp und Neuenhof.

Dann folgt der „Aleffzbergh“ (Adolfsberg). Der Reihenfolge nach müßte es sich um Kohlsberg gehandelt haben, das 1555 Weenhauwersberg, 1684 Wienhoffsberger Sohl und erst 1700 Kohlsberg hieß. Denkt man an das oben angeführte Beispiel des Kannenhofes mit seinen verschiedenartigen Namen, so wird man die Gleichsetzung von Aleffzbergh mit Kohlsberg für möglich halten. Dieser Hof hatte noch im nördlich gegenüberliegenden Schirpenberg (Skyrpenbergh) ein Stück Land, von dem der Zehnte auf dem Höhscheider Hof gezahlt wurde. Auf den Aleffzbergh folgt in der Aufzählung der „Byrtzenbergh“, und darauf der Hof zur Wippe („zor Wyppen“) und die Wipperaue, beide auch zehntpflichtig nach Höhscheid. Infolgedessen wird man den Byrtzenbergh als Höhmannsberg ansprechen dürfen. Damit endet die Beschreibung im Liber decimarum für den Zehnten im Höhscheider Hofbereich.

Wynantzberg ? Damit könnte man ableiten (genetivus possessivus), der Berg des Wynantz, Wynants, Winants, Windands.

Der Name Winand oder Wienand soll sich zusammensetzen aus dem Althochdeutschen. Bedeutung: wini = „Freund“ und nantha (germanisch) = „wagemutig; tapfer“.

Also könnte es der Berg des tapferen Freundes sein.

Aus Wynantzberg wurde im Laufe der Geschichte durch Schreib- und Hörfehler Weinsberg. Alles klar? Wer eine bessere Erklärung oder Zweifel daran hat, der möge seinen Senf im Kommentar hinterlassen. Bin gespannt.

Solingens Bahnhöfe

Glaubt man rponline Solingen: Graffiti vermiesen den Schnitt (RP ONLINE, 26.03.2011) bzw. dem Stationsbericht 2010 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), so besitzt Solingen fünf ausgezeichnete Bahnhöfe.

Bahnhofsuhr: High Noon? Nein, defekt!Bahnhofsuhr: High Noon? Nein, defekt!

Keine Ahnung, welche Stadt die Tester besucht haben. Solingen kann einen Bahnhof und vier Bahnhalte vorweisen. Und wenn ich lese, dass der Bahnhof Schaberg alle Voraussetzungen erfüllt, die notwendig sind, um von diesem Bahnhof aus eine Reise durchführen zu können, wie das Vorhandensein von Fahrplänen, Uhren oder eine intakte Bahnsteigkante, dann frage ich mich, wie die Bauwerke in anderen Städten aussehen müssen. Dumm nur, dass von Schaberg aus seit Monaten weder Zug noch Ersatzverkehr startet.

Was mich persönlich mehr stört als diese – teilweise sogar ansprechenden – Graffiti an den Betonwänden urbaner Zweckbauten, sind die nicht oder nur teilweise funktionierenden Fahrkartenautomaten sowie die Vermüllung und die Sachbeschädigung wie das Zerkratzen von Glasscheiben.

Denkmal

Schild mit der Aufschrift "Denkmal": Keine Aufforderung, nur eine FeststellungSchild mit der Aufschrift "Denkmal": Keine Aufforderung, nur eine Feststellung

Ich habe gedenkmalt! Nur komme ich zu keiner schlüssigen Antwort auf die Frage, warum in der Solinger City eine bestimmte Art von Geschäften zur Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Hingegen schließen Apotheken; ob da ein Zusammenhang besteht?

Solingen muss unglaublich reich sein; am Abend müssen die Wertsachentransporter Solingens Ausfallstraßen verstopfen, oder wie?

Zwei weitere Exemplare (die Tage hatte ich das Thema schon einmal kurz angemerkt): angekauft werden Zahngold, Bruchgold, Schmuck, Barren, Diamanten, Gold, Silber, Platin …

Rheinische ScheideanstaltRheinische Scheideanstalt
Hat nichts mit Ehe oder weiblicher Sexualität zu tun. Obwohl man beim nächsten Namen …

Goldankauf EmanuelGoldankauf Emanuel

Kann jemand eine Theorie beisteuern?

"Aus der Brücke Eipaß wird ein Tunnel für die Trasse"

so betitelte am 10.06.2009 rp-online einen Artikel über die Korkenziehertrassen-Querung am Solinger Nordpol. Google-Maps

Straßenbrücke am Eipaß: noch steht sieStraßenbrücke am Eipaß: noch steht sie

In dem Artikel wird berichtet, dass die Stadt Solingen im Herbst 2008 eine Übersicht vorgelegt habe, die den Zustand aller Solinger Brücke dokumentiert. Im Prüfbericht zur der aus dem Jahre 1908 stammenden Brücke Eipaß soll mal lesen können, dass diese „so gravierende Mängel aufweist, dass kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden müssen."“

Unter kurzfristigen Maßnahmen verstand man das Anbringen von Fangnetzen unter der Brücke und die Senkung der Belastbarkeit auf 3,5 Tonnen. Im November 2009 sollte die Brücke abgerissen werden. Für die Abrisskosten plante die Stadt 30.000 Euro ein.

Da die Brücke Fürkeltrath mit der L 357n und damit auch mit der A 46 verbindet, kann man sie nicht ersatzlos entfernen. Geplant war und ist ein Straßendamm. Damit die Korkenziehertrasse weiterhin genutzt werden kann, soll durch diesen Damm ein 26 Meter langer „Tunnel“ aus Wellblech führen.

Zunächst soll die Brücke abgetragen werden, und anschließend kommt auf die Trasse eine große Röhre, die mit Erdreich abgedeckt werden soll. Oben drüber soll die zweispurige Straße gebaut werden. Die Kosten bezifferte man 2009 mit rund 300.000 Euro.

Wir schreiben das Jahr 2011, die Brücke steht immer noch. Aber es tut sich etwas, vor Ort steht die Beschilderung für die Sperrung der Strecke nach Wald einsatzbereit. Die zuvor unter der Brücke verlaufende Gasleitung hat man sehr kreativ in die nähere Botanik verpflanzt. Plakatiert ist der Abreitszeitraum mit 9.3. – 9.6.2011.

Mich würden die neuerlichen Kosten für den Rückbau samt Tunnel interessieren. Hat jemand Zahlen parat?

Etwas zur Geschichte des Gutes Eipaß steuert die Seite www.zeitspurensuche.de bei.

Von der Stadt Solingen gibt es zum Thema eine Pressemitteilung (137ri) vom 4.3.2011

Brücke Eipaßstraße: Abbruch beginnt früher

(pa) Rund eine Woche früher als geplant beginnen die Abbrucharbeiten an der Brücke Eipaßstraße. Die Vorarbeiten sind fast abgeschlossen, voraussichtlich ab Mittwoch, 9. März, wird daher die Eipaßstraße für etwa drei Monate unterbrochen. Gesperrt wird während dieser Zeit auch die Korkenziehertrasse zwischen den Zugängen an der Oberhaaner Straße und der Straße Fürkeltrath. Der Fußgänger- und Radverkehr wird über öffentliche Straßen und Wege geführt.

Widerlager der Brücke EipaßWiderlager der Brücke Eipaß

Kunst im öffentlichen Raum (2)

zu sehen im Bärenloch. Auf einem der Steine steht zu lesen: "BÄRENWOCHE JUGENDFÖRDERUNG 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08"

Skulptur im BärenlochSkulptur im Bärenloch

Skulptur im Bärenloch (Seitenansicht)Skulptur im Bärenloch (Seitenansicht)

Wenn jemand mehr zur Entstehung weiß, ab damit in den Kommentar.

Bärenwoche? Auf der Seite der Stadt Solingen kann man lesen: Jedes Jahr findet in Solingen eine "Bärenwoche" statt. Die Bärenwoche ist ein offenes Ferienangebot der Jugendförderung der Stadt Solingen und ist in erster Linie für Kinder im Grundschulealter und der 5. - 6. Klasse interresant. Die Bärenwoche wird traditionsgemäß in der ersten "richtigen" Sommerferienwoche von Mo. - Fr. in der Tageserholungsanlage - Bärenloch - veranstaltet.

Die Veranstaltung kann sogar mit einer eigenen Webseite aufwarten: www.baerenwoche.de

Position auf Google-Maps

Draisinenfähre Müngsten

Auch im Jahre 2011 schwebt sie pumpend bis zu 10 Personen über die Wupper. Damit nichts den Querungsgenuss stört, hat sogar Die Bahn den Gütertransport dauerhaft und Personentransport vorrübergehend über die Müngstener Brücke eingestellt.

Schwebefähre: im Müngstener BrückenparkSchwebefähre: im Müngstener Brückenpark

Ein paar Daten zu dem Unikat:

Baujahr: 2006
Leergewicht: 700kg
zulässige Personenanzahl: 10
Fahrstrecke: 60m
Gerätenummer: DF-001
zulässige Nutzlast: 1500kg
Draisinengröße: 4×2,75m
Gesamtplanung und Herstellung: Rixen Seilbahnen, 85221 Dachau

Selbstbedienungs Fähre: ohne Comic Sans MS geht kein SchildSelbstbedienungs Fähre: ohne Comic Sans MS geht kein Schild

Aus der Abteilung Baum frisst Schild:

Schloss und Seilbahn: nur wenige Gehminuten entferntSchloss und Seilbahn: nur wenige Gehminuten entfernt

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