"Aus der Brücke Eipaß wird ein Tunnel für die Trasse"

so betitelte am 10.06.2009 rp-online einen Artikel über die Korkenziehertrassen-Querung am Solinger Nordpol. Google-Maps

Straßenbrücke am Eipaß: noch steht sieStraßenbrücke am Eipaß: noch steht sie

In dem Artikel wird berichtet, dass die Stadt Solingen im Herbst 2008 eine Übersicht vorgelegt habe, die den Zustand aller Solinger Brücke dokumentiert. Im Prüfbericht zur der aus dem Jahre 1908 stammenden Brücke Eipaß soll mal lesen können, dass diese „so gravierende Mängel aufweist, dass kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden müssen."“

Unter kurzfristigen Maßnahmen verstand man das Anbringen von Fangnetzen unter der Brücke und die Senkung der Belastbarkeit auf 3,5 Tonnen. Im November 2009 sollte die Brücke abgerissen werden. Für die Abrisskosten plante die Stadt 30.000 Euro ein.

Da die Brücke Fürkeltrath mit der L 357n und damit auch mit der A 46 verbindet, kann man sie nicht ersatzlos entfernen. Geplant war und ist ein Straßendamm. Damit die Korkenziehertrasse weiterhin genutzt werden kann, soll durch diesen Damm ein 26 Meter langer „Tunnel“ aus Wellblech führen.

Zunächst soll die Brücke abgetragen werden, und anschließend kommt auf die Trasse eine große Röhre, die mit Erdreich abgedeckt werden soll. Oben drüber soll die zweispurige Straße gebaut werden. Die Kosten bezifferte man 2009 mit rund 300.000 Euro.

Wir schreiben das Jahr 2011, die Brücke steht immer noch. Aber es tut sich etwas, vor Ort steht die Beschilderung für die Sperrung der Strecke nach Wald einsatzbereit. Die zuvor unter der Brücke verlaufende Gasleitung hat man sehr kreativ in die nähere Botanik verpflanzt. Plakatiert ist der Abreitszeitraum mit 9.3. – 9.6.2011.

Mich würden die neuerlichen Kosten für den Rückbau samt Tunnel interessieren. Hat jemand Zahlen parat?

Etwas zur Geschichte des Gutes Eipaß steuert die Seite www.zeitspurensuche.de bei.

Von der Stadt Solingen gibt es zum Thema eine Pressemitteilung (137ri) vom 4.3.2011

Brücke Eipaßstraße: Abbruch beginnt früher

(pa) Rund eine Woche früher als geplant beginnen die Abbrucharbeiten an der Brücke Eipaßstraße. Die Vorarbeiten sind fast abgeschlossen, voraussichtlich ab Mittwoch, 9. März, wird daher die Eipaßstraße für etwa drei Monate unterbrochen. Gesperrt wird während dieser Zeit auch die Korkenziehertrasse zwischen den Zugängen an der Oberhaaner Straße und der Straße Fürkeltrath. Der Fußgänger- und Radverkehr wird über öffentliche Straßen und Wege geführt.

Widerlager der Brücke EipaßWiderlager der Brücke Eipaß

Trackback URL for this post:

https://blog.tetti.de/de/trackback/3200

Kommentare

Widerlager

...aha das ist alles also marode und morsch. Das reissen wir jetzt ab und graben stattdessen einen Tunnel. Das ist dann alles viel preiswerter als die alte Brücke zu renovieren. Wie kommt man dann zukünftig mit dem Auto vom "Nordpol" zum Eipass? ich habe das nicht begriffen, kann mir jemand weiterhelfen. Warum erneuert man nicht einfach die alte Brücke.

Gruss
Jens

Erddamm ist das Stichwort

In Kurzform: Brücke weg, Wellblechtunnel auf der Trasse aufstellen, Erde drüber kippen bis zur ehemaligen Brückenhöhe, alles schön verdichten und anschließend oben ein Asphaltband für die Benzinkutschen darüber legen.

Vermutlich ist diese Lösung preiswerter und wartungsärmer.

Eine Version des Tunnel kannst Du in Wald am alten Bahnhof oder am Ende der Trasse (nähe A46) begutachten.

WellblechtunnelWellblechtunnel

Ich komme mir darin vor wie im Bauch eines Wales. Wenn ich darin gehe, läuft mein Hirn durch den schnellen Hell/Dunkelwechsel fast Amok. Erstmal wurde diese Art von Tunnel in Solingen in Glüder (1961 beim Bau der Wupperbrücke) eingesetzt. Der Sengbach legt seine letzten Meter in Richtung Wupper darin zurück.

Hier noch ein Link zum Thema Wellstahlunterführungen.

Noch etwas für meine mitlesenden Klugscheißer: Nach DIN 1076 zählt die angedachte Passage nicht zu den Tunnelbauwerken, sondern zu den Unterführungen, da sie in offener Bauweise hergestellt wird und nicht länger als 80 Meter ist.

Gibbet öfters

Diese Technik scheint sich seit ein paar Jahren durchzusetzen, spontan fällt mir die Unterführung der Wuppertalbahn unter die B229 in Radevormwald oder ein Fußweg unter die L528 (n) in Halver ein.

Wenn aber die wellige Oberfläche Graffitis verhindern sollen, dann zeigt die Praxis: Es hilft nicht...

[Nachtrag von tetti zur Illustration des Gastbeitrages]
Fußweg unter die L528 (n) in Halver: (aufgenommen im Jahre 2003 von J.M.)Fußweg unter die L528 (n) in Halver: (aufgenommen im Jahre 2003 von J.M.)

Wellblechtunnel...

... sehen aber alle Sch... aus. Auch das Bild aus Halver sieht so aus, als wenn da gleich Wasser rauskommt.

Bin ich zu alt und habe zu oft "Chinatown" mit Jack Nicholson gesehen?

Oder ist dass das Gleiche wie vor gefühlten hundert Jahren mit dem Buchdruck und dem Offsetdruck?

Hilf mir tetti.

Gruss
Jens

Uns ist nicht mehr zu helfen

:-()-:

ich habe ...

Doppelpunkt, Minus, Klammer-auf, Klammer zu, Minus und Doppelpunkt "gegoogelt" aber nichts gefunden... im Handbuch der Korrekturzeichen nach DIN 16511 steht auch nichts ähnliches ausser der Angabe über fehlenden Wortzwischenraum, welche dann aber um 90 Grad gedreht werdem müsste und trotzdem nicht hundertprozentig passt.

Habe ich noch eine Chance es zu erraten? Du kleiner ausgefuchster Bursche - Du.

Tettinger, Tettinger ...
Jens

Kein Scherz

weder für Links- noch für Rechtshänder – oder umgekehrt.

Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
CAPTCHA
Diese Frage dient dazu festzustellen, ob Sie ein Mensch sind und um automatisierte SPAM-Beiträge zu verhindern.