Die Überschrift vollständig auszuschreiben traue ich mich hier nicht.
Warum? Zwei Dinge fielen mir heute Morgen auf.
1.) Laut unserem lokalen Intelligenzblatt will die Deutsche Bahn den Bahnhalt Solingen-Schaberg barrierefrei ausbauen. Dabei sollen die ersten Kostenschätzungen bei 760.000 Euro liegen. Was ist daran bemerkenswert? Die Bahnsteige sollen erhöht werden. Und? Wer aus Richtung Solingen kommt und in Schaberg aussteigt, der muss als nächstes eine Treppe der Bahnunterführung meistern. Und diese Treppen zur Unterführung bleiben und sollen nicht durch eine barrierefreie Version ersetzt werden. Wieder einmal Schilda pur? Ich frage mich, wer überhaupt auf die Idee kommt, diesen Bahnhof barrierefrei auszubauen? Welcher Rollstuhlfahrer nutzt den Bahnhof überhaupt? Ich kann mir nicht vorstellen dass der Weg hinunter zur Wupper als barrierefrei anzusehen ist, gleiches gilt für den Weg zur Hofschaft Schaberg selber. Sollte in Schaberg ein potentieller Bahnfahrer wohnen, der auf einen barrierefreien Zugang angewiesen ist, dann wäre es vermutlich preiswerter von der Bahn diesem einen privaten Fahrdienst einzurichten. Ich verweise auf einen alten Beitrag von mir aus dem Jahre 2010:Schaberger Bahnhof wird ausgebaut. 2010 schätzte man die Kosten noch auf 675.000 Euro.
* * * *
2.) Ebenfalls im Solinger Tageblatt gibt es einen Artikel mit der Überschrift „Wirtschaftförderung bündeln“
Wenn ich diesen Artikel, den Ursprungsbeitrag auf der Seite der BEA und den vorgestellten Bericht der Bergischen Kommission lese, dann verstehe ich nur Bahnhof. Gibt es darin irgend etwas Substantielles?
Glaubt man rponline Solingen: Graffiti vermiesen den Schnitt (RP ONLINE, 26.03.2011) bzw. dem Stationsbericht 2010 des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), so besitzt Solingen fünf ausgezeichnete Bahnhöfe.
Keine Ahnung, welche Stadt die Tester besucht haben. Solingen kann einen Bahnhof und vier Bahnhalte vorweisen. Und wenn ich lese, dass der Bahnhof Schaberg alle Voraussetzungen erfüllt, die notwendig sind, um von diesem Bahnhof aus eine Reise durchführen zu können, wie das Vorhandensein von Fahrplänen, Uhren oder eine intakte Bahnsteigkante, dann frage ich mich, wie die Bauwerke in anderen Städten aussehen müssen. Dumm nur, dass von Schaberg aus seit Monaten weder Zug noch Ersatzverkehr startet.
Was mich persönlich mehr stört als diese – teilweise sogar ansprechenden – Graffiti an den Betonwänden urbaner Zweckbauten, sind die nicht oder nur teilweise funktionierenden Fahrkartenautomaten sowie die Vermüllung und die Sachbeschädigung wie das Zerkratzen von Glasscheiben.
Am Bahnhalt Schaberg soll sich etwas bewegen -» Pressemitteilung der Stadt Solingen
Auf Wunsch einer einzelnen Person aus Rade vor dem Walde musste ich in meinem Bildarchiv stöbern. Gefunden habe ich eine passende Aufnahme aus dem Jahre 2006:
In den letzten 4 Jahren dürfte sich nicht viel geändert haben - von den defekten Bahnhofsuhren einmal abgesehen.
Was den Fuhrpark angeht: Heute wird die Strecke Solingen-Hauptbahnhof (ja, man hat Solingen-Ohligs endlich in Hauptbahnhof umbenannt - Dezember 2006) nach Wuppertal Hbf ausschließlich vom „Müngstener“ bedient, einem redesignten zweiteiligen Dieseltriebzug der Baureihe 628.4.
Nachtrag: Foto aus dem Jahre 2010, leider wieder ohne den „Müngstener“
Der Börsengang der Deutschen Bahn wurde vorerst auf Eis gelegt. Hoffentlich haben die Entscheidungsträger jetzt Zeit, den Lampendauertest am Bahnhalt Solingen-Grünewald zu beenden.
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