Gestern besuchte ich nach längerer Abwesenheit noch einmal das Areal Rund um den Solinger Südpark.
Dabei fiel mir das alte Felix-Gebäude auf, ein Hochhaus, in dem früher Solinger Stahlwaren hergestellt wurden. Ja, in einem Hochhaus!
Die Aufschrift "GRAND CLOSING 5, 22.9." machte mich stutzig. Da habe ich doch etwas verpennt!?!? Das Datum schnitt sich mit der Solinger Lichernacht, die 2018 quasi ein Opfer des Regens wurde.
Die allwissende Müllhalde brachte mir folgendes Suchergebnis:
Die aktuelle Sammelausstellung (Grand Closing Exhibition 5) bleibt bis zum 02.12.2018 hängen und ist jeden Sonntag von 14–17 Uhr für euch geöffnet.
Kommt vorbei und genießt die Ausstellung ganz in Ruhe.
Warum nicht? Also habe ich den Sonntagnachmittag für einen Ausflug zur Grand Closing Exhibition 5 genutzt.
In der Tat hatte ich Ruhe. Sehr wenige Besucher, dafür aber eine Handvoll Künstler, die mir bereitwillig Auskunft gaben.
Wer jetzt glaubt, dass das ganze Gebäude eine einzigartige Solinger Galerie darstelle, den muss ich enttäuschen. Zur Ausstellung werden nur zwei Räume Parterre genutzt.
Außen-Graffito:
Hier eine Liste der beteiligen Künstler:
Aus der inneren Ausstellung (ich war mal wieder durch die vielen Eindrücke überfordert)
Auf Nachfragen demonstrierte man mir dann, wie die Kappe auf der Sprühflasche das Sprühergebnis beeinflusst:
Man nehme eine etwas andere Sprühkappe, quasi der Pinsel
Wenn man es kann, dann entsteht in kurzer Zeit dies:
WIRD FORTGESETZT
Interessant, dass hier mal wieder eine weitere Insel für Künstler entsteht. Doof, wenn Freitag nicht mit seinen anderen Tagen redet, könnten sie doch gemeinsame eine kurzweilige Woche bilden. Das gilt auch für die Repräsentanten der anderen Tage!
trennen diese beiden Fotos. Bei der Suche nach den Körberschen Kuben fand ich dieses Graffito wieder. Ich hatte es 2013 erstmals bemerkt.
Meine Recherche ergab, dass das Original von Eric Ventker stammt und er soll es auch übermalt haben. Nicht diese sexuellen Schmierereien.
Am 24. und 25. September wurde das Ensemble der drei Kuben „X, Y und Z“ am neuen Weg zwischen Klinikum und Botanischem Garten aufgestellt. Der Volksmund hat dafür schon einen Namen gefunden: „Schruwen Schlot" (Schrauben-Salat).
„X, Y, Z“ für den Park am Klinikum und die „18-Flächner“ für die Rathaus-Fläche entstanden in den Jahren 2012 bis 2013.
Werkstoff: Metall
Ich hätte ja gerne die passenden Artikel der lokalen Presse verlinkt, aber das ist neuerdings sinnlos, da man meistens auf eine Pay-Wall trifft oder die Links nach kurzer Zeit ins digitale Nirvana zeigen. Der Grundgedanke des WWW ist damit in diesem Bereich Geschichte.
Nachtrag: 9. Oktober 2018
In der Print-Ausgabe des Solinger Tageblattes schreibt Philipp Müller unter der Überschrift „Drei Plastiken stehen für drei Jahreszeiten“ über die Werke von Wolfgang Körber.
Ich zitiere zur Erklärung: „ Das Trio … hat als gedankliche Basis mathematische Naturgesetze. Die Formgebung greift geometrische Grundlagen auf. Zugleich verweist der Künstler darauf, dass er aber auch die Vergänglichkeit mit den drei Skulpturen verarbeitet habe. Das ist auf den ersten Blick nicht zu sehen. Das muss man wissen. X, Y und Z stehen für Frühjahr, Sommer und Herbst. Sie spiegeln den jeweiligen Stand des Laubes wider.“
Demnach X=Knospe, Y=das volle Blatt, Z=das fallende Blatt (demnach habe ich bei meiner intuitiven Zuordnung X und Y vertauscht)
Professor Wolfgang Körber, ehemaliger Dozent für Architektur an der Uni Wuppertal, spendierte der Stadt Solingen sieben Plastiken aus seinem Werkfundus.
Ein Exemplar steht jetzt im Vorgarten des Gräfrather Parkfriedhofes gegenüber dem Solinger Kunstmuseum.
Titel „Dat Look", für Leute, die kein Solinger Platt verstehen: „das Loch". Angeblich eine Anspielung auf die Montagelöcher in den Messergriffen der Solinger Stahlwarenindustrie.
Wolfgang Körber im Ars Publica Verzeichnis der Stadt Solingen
Abmaße: etwa 6 m * 6 m * 6 m
Material: Aluminium
Hersteller: Schlosserei Heinemann, Solingen
Aufstellung: 14. September 2018
Offizielle Veranstaltung zur Schenkung: 30. September 2018 im Ratssaal des ehemaligen Gräfrather Rathauses (heute Kunstmuseum Solingen)
Am 24. und 25. September wurde das Ensemble der drei Kuben „X, Y und Z“ am neuen Weg zwischen Klinikum und Botanischem Garten aufgestellt. Der Volksmund hat dafür schon einen eingänglichen Namen gefunden „Schruwen Schlot" (Schrauben-Salat).
Die noch drei fehlenden Plastiken „18-Flächner“ sollen demnächst am Rathaus in der Innenstadt
aufgestellt werden.
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