Das Gegenstück dazu in Solingen am Birkenweiher konnte ich schon mehrfach besuchen und in Fotos festhalten. Siehe http://www.tetti.de/SOLINGEN/Birkerbad/index.html Beide teilen ein gemeinsames Schicksal, sie sind geschlossen und die Gebäude finden sich nun in privater Hand.
Heute boten der Tag des Denkmales, der Bergische Geschichtsverein und die Stadt Solingen den Solinger Bürgern vermutlich zum letzten Mal die Möglichkeit, beide Bäder unter geschichtlicher Einordnung aufzusuchen. Ich habe mich für den Besuch des Bades in Ohligs entschieden, da ich es zuletzt in den siebzigern Jahren des vergangenen Jahrtausends zwangsweise (Schulschwimmen) besuchen musste.
1928/1930 wurde die Badeanstalt Ohligs in der bauzeit-typischen, modernen Formensprache der 1920/30er Jahre mit Anklängen an den Backsteinexpressionismus errichtet. Grundlage war ein Entwurf des Architekten Kurt Wüstermann, Barmen, für eine Badeanstalt mit Schwimmbad sowie Dusch-, Wannen- und Heilbädern.
Die Ohligser haben den Bau beschlossen, zahlen durften nach der darauf vollzogenen Eingemeindung 1929 die gesamte Solinger Bürgerschaft. Toller Start!
Im Inneren:
Von oben auch nichts! Einst konnte man von den dortigen Umkleidekabinen das Treiben im Bad verfolgen. Ganz Dreiste ignorierten die Treppe und nahmen den direkten Weg ins Nass.
Ab die Treppe rauf !
Das große Schwimmbecken wurde überbaut und zu einer Flüchtlingsunterkunft hergerichtet. Nach dem Auszug fand die Stadt Solingen einen Käufer für das Gebäude, der darin attraktiven Wohnraum anbieten will. Bin gespannt, ob ich darüber jemals berichten werden kann und darf.
Ganz wichtig, die Umkleide, sie trennt!
Und man bekommt ein Gefühl dafür, wie sich ein Masthähnchen auf seinem letzten Gang fühlen könnte.
Der Geruch von Chlor kam damals immer näher.
Da er diesmal fehlt ... das Bad ist eben in seiner Funktion mausetot!
Von der Einzelzelle bis zur Suite mit Ruhe/Massage-Liege.
Die Heilbäder wurden vermutlich nach 1945 abgeschafft, jedenfalls sind keine mehr erhalten.
Erhalten hingegen sind einige Meisterleistungen an modischen Kreationen:
Vermutlich aus den 1960er Jahren samt Fußboden.
Ein paar Meter weiter dieser kreative Erguss:
Weitere Fotos folgen!
Links zum Thema:
Ich habe nach langer Zeit noch einmal Kunst im öffentlichen Raum dokumentiert.
Es handelt sich um die Edelstahlskulptur (dabei ist es eine Plastik) von Erich Hauser vor der Agentur für Arbeit in Solingen Ohligs.
Matthias Erntges schrieb dazu 2012:
Spitzwinklig dreieckige und rhombische Formen strecken sich wie Strahlen gegen den Himmel, scheinen voller Energie, die nach außen drängt und sich ausbreitet. Die sich durch den konzeptionell zur Skulptur gehörenden schlanken Sockel massiv in die Höhe entwickelnde Arbeit führt auch zu einer subjektiven Empfindung dieses Strebens in die Luft bei gleichzeitiger Leichtigkeit.
Erich Hauser als einer der wichtigen Stahlbildhauer des 20. Jahrhunderts ist mit zahlreichen bekannten Arbeiten in vielen deutschen Städten vertreten und war dreimal Teilnehmer der documenta Kassel.
Irgendwie geht das Werk eine Symbiose mit dem Gebäude ein.
Wen es interessiert, was der Herr sonst noch für Werke in die Öffentlichkeit entlassen hat, der möge sich sich die Seite http://welt-der-form.net/Erich_Hauser/ ansehen.
Glaubt man den Medien, so soll nach einem aktuellen Gutachten die Vermarktung des Stadiongeländes ein Minus von rund 1,2 Millionen Euro erbringen.
Fasst man alles zusammen, so käme man aus ökonomischen Gründen zum Fazit: Abreißen und KEIN Neubau im Josefstal. Wenn die Stadt Glück hätte, so würde das für diese eine Nullnummer.
Mich würde interessieren, was die Stadt für die Gutachter hat aufwenden müssen.
Wozu werden Bauakten angelegt, wozu leistet man sich ein Stadtarchiv, wenn all dies bei der Prüfung ignoriert wird?
Eine weitere Seite aus dem Kapitel Solinger Kunstwerke im öffentlichen Raum:
Die Bronzeplastik an der Ecke Emden-/Grünstraße soll eine Landes-Entwicklungsgesellschaft (LEG) in Düsseldorf in der Mitte der 1970er Jahre dort als Dekor platziert haben. Der künstlerische Entwurf für den Bronzeguss wird dem Künstler Erlefried Hoppe zugeschrieben. Angeblich ist der Name ,Gummibärchen‘ ein Einfall der Solinger Künstlerin Monika Knapp, die mit Erlefried Hoppe bekannt war.
Erlefried Hoppe? Da war doch etwas in der Solinger Innenstadt: das „Liëwerfrau“-Monument am Fronhof
Kurze Anmerkung von mir: Durch den Besuch des Humboldt-Gynmasiums am Weyer war ich bis Anfang der 1980er Jahre mit einigen Personen aus Ohligs eng befreundet (Emscher- und Grünstraße). Damals ist mir das ,Gummibärchen‘ nicht aufgefallen. Hat jemand eine Idee, wann die Plastik tatsächlich aufgestellt wurde?
Quellen:
Heute setzten meine Kalendernotizen voll auf Kunst.
Zum Mittag kleine, feine Kunst in der city-art-Galerie in Ohligs, am Abend große Kunst zum ... im Museum Baden, sorry, Kunstmuseum Solingen gGmbH.
Auf der abendlichen Fahrt nach Gräfrath wurde ich von diesem Kunstungetüm überrascht. Muss ich jetzt japanisch lernen?
Was braucht man da noch Kunst in heiligen, subventionierten Hallen?
Wen es genauer interessiert:
Im Kunstmuseum wurde die Jahresschau der Solinger Künstler eröffnet, die in diesem Jahr unter dem Motto „Blickfeld“ steht. Parallel dazu fand die Eröffnung der Ausstellung „Momente“ statt. Die Retrospektive gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Solinger Künstlers Michael Klette. Klette wohnt in Solingen und unterrichtet am Walder Humboldt-Gymnasium.
Bei all den Reden, die zu diesen Gelegenheiten geschwungen werden, warte ich immer wieder auf den Augenblick, dass jemand aus dem Publikum Einhalt gebietet, und die Reden hinterfragt. In meinen Augen strotzen sie nur so von unlogischen Dingen. Wir fällt dazu sehr häufig ein altes Märchen ein: Des Kaisers neue Kleider.
„Alles Tutti“ heißt die Ausstellung, die am heutigen Samstag in der City-Art-Galerie auf der Düsseldorfer Straße mit viel Musik eröffnet wurde. Mit den Künstlern Stefan Seeger, Werner Kölker und Ingo Ahlborn hat Galerist Timm Kronenberg eine spannende Mischung unterschiedlicher Auffassungen von Kunst zusammengeführt.
Seit der Vernissage ist das Gebäude an der Düsseldorfer Straße um ein Graffito reicher
Ohligs ist verblüffend
Glücklicher Döner und dann noch Pizza und Feinkost direkt nebeneinander, perfekt! Dieses Selbstbewußtsein ist bemerkenswert.
es müsste Unterland heißen.
39.000 Euro hat man dafür ausgegeben. Bei der Stadt glaubt man noch immer, dass der größte Teil des Geldes im Land NRW vom Himmel fällt – vermutlich eine Art Frau Holle im Fernsehturm am Landtag.
Und bei dem neuen Busbahnhof samt Hauptbahnhofsvorplatz fällt mir nur die eine Frage ein: Warum hat man das noch nicht alles grün angestrichen?
Es gab mal eine Zeit, da hat man jeden Bach, jedes Gewässer einbetoniert und begradigt. Heute renaturiert man mit einem immensen Geldaufwand diese Planungssünden. Wenn ich mir die neu geschaffenen Plätze am Neumarkt und in Ohligs betrachtete, so frage ich mich, ob man jeden Fehler so lange wiederholen muss, bis man ihn im Schlaf beherrscht.
Die montierten Lampen sind ein ungewohnter Hingucker.
Das Solinger Tageblatt und offensichtlich auch der Chefredakteur selbiger Zeitung geben den Robin Hood der von der Stadt Solingen geknechteten Investoren.
Hier der Link zum Artikel: Es füllt sich einfach nicht
Zur Eröffnung des Parkhauses im Januar 2010 habe ich schon einmal einen Artikel geschrieben: Mühlenzwang
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