Müngstener Brücke

Zeitungsente

Kaiser-Wilhelm-Brücke bei Müngsten kurz vor der Vollendung: Alte Postkarte, Verlag Robert Fürst, Burg an der Wupper - gelaufen 1911"Die Kaiser-Wilhelm-Brücke nach einer Aufnahme kurz vor der Vollendung im Februar 1897. Oben auf der Brücke ... die elektrischen Lastkräne, mit denen die schweren Eisenteile an ihren Bestimmungsort gebracht wurden. Unter dem großen Bogen die provisorische Brücke zum Materialtransport"Kaiser-Wilhelm-Brücke bei Müngsten kurz vor der Vollendung: Alte Postkarte, Verlag Robert Fürst, Burg an der Wupper - gelaufen 1911
"Die Kaiser-Wilhelm-Brücke nach einer Aufnahme kurz vor der Vollendung im Februar 1897. Oben auf der Brücke ... die elektrischen Lastkräne, mit denen die schweren Eisenteile an ihren Bestimmungsort gebracht wurden. Unter dem großen Bogen die provisorische Brücke zum Materialtransport"

Da behauptet rponline doch im Artikel Solingen: Die drei eisernen Schwestern (RP ONLINE, 04.08.2012), Zitat: „ Gebaut wurde von 1894 bis 1897 mit dem neuen Verfahren des freien Vorbaus, der Kräne überflüssig machte. “

Werfe ich einen näheren Blick auf die alte Postkarte, so kann man von den überflüssigen Kränen derer sogar zwei erkennen. Und diese fahrbaren Drehkräne auf den Obergurten der Gerüstbrücken waren für den Bau der Brücke unverzichtbar.

Kräne zur Montage des Brückenbogens und der Gerüstbrücke: Auschnitt aus PostkarteKräne zur Montage des Brückenbogens und der Gerüstbrücke: Auschnitt aus Postkarte

Woher mag die Behauptung mit den überflüssigen Kränen kommen? Ich habe da eine Vermutung. Bei Wikipedia finde ich folgende Formulierung: „Der Hauptbogen der Brücke wurde erstmals im Verfahren des freien Vorbaus errichtet. Damit ist gemeint, dass die beiden Bogenhälften ohne weitere Gerüste bis zum Bogenschluss fertiggestellt wurden und gewissermaßen selbst die Funktion eines Krans für die weitere Montage hatten.
Daraus könnte man schließen, dass man keinen Kran mehr braucht.

Bei dieser Gelegenheit sei erneut an die Postkarte erinnert, die die Brücke während der Bauzeit zeigen soll, aber eher ein frühes Photoshop-Desaster dokumentiert.

Sommer 2012

SpiegelungSpiegelung

Auch wenn es gegenwärtig wie die Faust auf Auge passt, das Foto stammt aus dem August 2007.

Brückensanierung

Seit Samstag ist die Müngstener Brücke für den Schienenverkehr gesperrt und seit dieser Zeit arbeitet die DB an der Sanierung der Brücke. Die ersten Arbeiten dauern bis zum 19. August 2012.

Kaiser-Wilhelm-Brücke während der Bauzeit: (Niems Postkarten-Verlag, Elberfeld)Kaiser-Wilhelm-Brücke während der Bauzeit: (Niems Postkarten-Verlag, Elberfeld)

Hoffentlich werden die Arbeiten nicht so ausgeführt, wie dieses Gemurkse an der historischen Postkarte, die angeblich die Brücke während der Bauzeit zeigt. Tatsächlich ist das eine Bild-Montage. Die damals erstmalig eingesetzte Montagemethode des freien Vorbaues wurde mit den beiden Kränen durchgeführt, die oben auf der Brücke zu sehen sind. Nur wie haben diese die beiden Bogenstücke mit ihren kleinen Auslegern an Ort und Stelle gehievt?

Link: Müngstener Brücke: Sanierung gestartet (Solinger Tageblatt, 8.7.2012)

Müngstener Brücke nicht auf der NRW-Nominierungsliste für künftiges UNESCO-Welterbe

Müngstener Brücke als Weltkulturerbe?Müngstener Brücke als Weltkulturerbe?

Neue Chance mit weiteren Brücken

Hier die Pressemeldung der Bergischen Entwicklungsagentur vom 28.6.2012:

Das NRW-Bauministerium hat heute seine Entscheidung bekannt gegeben. Die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ geht für Nordrhein-Westfalen in das Rennen um die bundesdeutschen Vorschläge der künftigen Welterbestätten. Das bedeutet aber noch nicht das gänzliche Aus für ein Weltkulturerbe Müngstener Brücke.

Enttäuschung war die erste Reaktion auf die Verkündung des Bauministeriums. Nach Ansicht der Jury habe allein die „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ das Potential, auf die UNESCO-Welterbeliste zu gelangen. Aus diesem Grund wurde auch kein weiterer Vorschlag eingereicht.

„Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Müngstener Brücke als Erbe der Industriekultur eine größere Anerkennung verdient hätte“, so Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith, der auch den Anstoß zu der Bewerbung gegeben hatte. Auch die Jury ist dieser Meinung, denn in der Begründung heißt es:

„Die Jury würdigt den sorgfältigen Umgang mit der technisch und gestalterisch gleichermaßen beeindruckenden Brücke. Hervorzuheben ist der Aufbau eines Netzwerkes aus Eigentümern und Kommunen zum Schutz der Brücke und ihres Umfelds und namentlich zur funktionalen Erhaltung des Bauwerks. Die Qualität des Nominierungsvorschlags wird ebenfalls gewürdigt. Dennoch ist aus Sicht der Jury die Bewerbung der Brücke als Einzelbauwerk nicht erfolgversprechend, der von der UNESCO geforderte außergewöhnliche universelle Wert scheint nicht ausreichend begründbar. Es wird vorgeschlagen, die Brücke gemeinsam mit anderen vergleichbaren Brücken im Rahmen einer gemeinsamen Nominierung einer ganzen Reihe derartiger technischer Bauwerke anzumelden.“

Diese Empfehlung will die Region aufgreifen. Ziel wäre es dann, die Müngstener Brücke gemeinsam mit den Brücken von Gustave Eiffel in Frankreich und Portugal vorzuschlagen. Grundsätzlich sieht man die Folgen der Bewerbung positiv: „Wir sind ganz konkret mit der Deutschen Bahn ins Gespräch gekommen, das Verfahren hat auch dazu beigetragen, dass die Brücke denkmalgerecht saniert wird“, sagt Feith. „Die Bewerbung hat mit dazu geführt, dass die Müngstener Brücke als Denkmal nationaler Bedeutung eingestuft wurde“, ergänzt BEA-Projektleiter Carsten Zimmermann.

„Wir gratulieren der ‚Industriellen Kulturlandschaft Ruhrgebiet‘ und wünschen viel Glück für das nun anstehende weiterführende Verfahren“, wenden sich Oberbürgermeister und BEA-Geschäftsführer Bodo Middeldorf gen Ruhrgebiet. Ihr Dank gilt besonders allen Beteiligten aus den drei bergischen Städten, den Stadträten, der Wissenschaft und des Landschaftsverbandes Rheinland, die die Bewerbung tatkräftig unterstützt hatten.


Versteckt im Wald, die Müngstener BrückeVersteckt im Wald, die Müngstener Brücke

Was ein herrliches Gesülze ! Nicht das gänzliche Aus. Und wenn hier behauptet wird, dass die Idee mit dem Weltkulturerbe eine Idee unseres OBs sei, der möge doch bitte einmal in den alten Ausgaben des Remscheider Generalanzeigers bzw. des Solinger Tageblattes blättern. Anfang 2006 brachte der Remscheider CDU-Politiker Karl Heinz Humpert den Vorschlag Müngstener Brücke als Weltkulturerbe auf den Tisch. Wenn ich mich richtig erinnere, so war damals das Gelächter über den Vorschlag groß. (siehe auch http://www.waterboelles.de/archives/9955-Solingens-OB-Feith-Muengstener-Bruecke-hat-Weltrang!.html)

Wann werden die hochgebildeten Redakteure bei rp-pnline endlich den Unterschied zwischen Niet und Niete begreifen? Solingen: Brücke wird nicht Kulturerbe (RP ONLINE, 29.06.2012)

Zauberhaftes an der Brücke

Unter diesem Motto stand dieses Jahr die festliche Aktivität der Lebenshilfe e.V. zu Pfingsten rund um das Haus Müngsten.

Haus Müngsten und BrückenparkgästeHaus Müngsten und Brückenparkgäste

War nett.

Was sagt die Presse ? Solingen: „Zauberhaftes an der Brücke“ (RP ONLINE, 28.05.2012)
Kaum Platz am Brückenpark (ST, 29.05.2012)

Traditionell zu Gast: der Lokomotivführer Karl-Heinz Wirtz mit seiner kleinen Dampflok auf Rundkurs vor dem Haus MüngstenTraditionell zu Gast: der Lokomotivführer Karl-Heinz Wirtz mit seiner kleinen Dampflok auf Rundkurs vor dem Haus Müngsten

Offensichtlich klaut man jetzt schon Plastersteine aus den Zuwegen der Balkone.

fehlende Pflastersteinefehlende Pflastersteine

Bevor ich es vergesse: Seit Anfang des Jahres müssen Erwachsene an der Schwebefähre jetzt unglaubliche 1 Euro fürs Übersetzen löhnen. Mich wundert es eher, dass das Teil auch sechs Jahre nach der Eröffnung immer noch fährt! Hochachtung an die Mannschaft, die das Teil tagtäglich betreibt!

Abgerundet wurde das Fest musikalisch durch Teneja

>>„Teneja“  voice meets guitar: Die gebürtige Slowenin mit ihren wilden blonden Haaren, hat von frühester Kindheit an gelernt, Gitarre zu spielen und ihre Kunstfertigkeit an der bergischen Musikschule perfektioniert. Virtuos beherrscht Sie ihr Instrument - ob Blues, Soul, Rock oder Reggea - sie spielt es nicht, sie taucht darin ein.&lt;&lt;>>„Teneja“ voice meets guitar: Die gebürtige Slowenin mit ihren wilden blonden Haaren, hat von frühester Kindheit an gelernt, Gitarre zu spielen und ihre Kunstfertigkeit an der bergischen Musikschule perfektioniert. Virtuos beherrscht Sie ihr Instrument - ob Blues, Soul, Rock oder Reggea - sie spielt es nicht, sie taucht darin ein.<<

Der Brückenzauber

Das war einmal eine Veranstaltung, die im Rahmen der Regionale 2006 rund um den Bau des Müngstener Brückenparks erstmals im Jahre 2003 das Licht der Welt erblickte.

Brückenzauber an der Müngstener Brücke: Aufnahme aus dem Jahre 2003Brückenzauber an der Müngstener Brücke: Aufnahme aus dem Jahre 2003

Als 2006 die Politik das Feuer in dem mühsam errichteten Leuchtturm mit seiner Eröffnung entzündete, hat man es gleichzeitig dem Erlöschen preisgegeben. Heute hat man nur noch Geld für das Errichten eines neuen Leuchtturmprojektes. Der Betrieb ist nicht bedacht. Warum? Nur das Errichten zählt zum Fetisch Wachstum. Mit dem Erhalt werben nur Konservative.

Aus dem Brückenzauber ist dieses Jahr die von der Lebenshilfe ausgerichtete Veranstaltung „Zauberhaftes an der Brücke 2012“ geworden.

Wer 2003 aufmerksam die hübsche Installation im Wald betrachtete, konnte schon die Zukunft erahnen:
Tulpe ohne WasserTulpe ohne Wasser

Sanierung der Müngstener Brücke

Müngstener Brücke Anfang Oktober 2010Müngstener Brücke Anfang Oktober 2010
Seit gestern ist es nun offiziell, dass die Bahn rund 30 Millionen Euro in die Sanierung der Müngstener Brücke, die Solingen und Remscheid miteinander verbindet, stecken will. In einem Artikel der Solinger Intelligenz dazu lese ich, dass vor 114 Jahren der Bau der ursprünglichen Kaiser-Wilhelm-Brücke – damals ein Meilenstein im Brückenbau und eine Pionierleistung in der Stahlbautechnik – fast fünf Millionen Goldmark gekostete habe. Was ist der Baupreis im Gegensatz zu den 30 Millionen für die Renovierung?

Die Frage interessiert mich, da der Vergleich in der Zeitung den Eindruck entstehen lässt, dass die Sanierung das Sechsfache der Erstellungskosten ausmache.

Ein erster Lösungsansatz:

1 Reichsmark1 ReichsmarkLaut Wikipedia war die Goldmark eine goldgedeckte Währung, die Münzen zu 20, 10 und 5 Mark besaßen somit einen inneren Wert in Edelmetall, waren also goldene Kurantmünzen. Ihr Goldgehalt lag bei 0,358423 g Feingold je Mark.

Rechnen wir: 0,358423 g Feingold × 5.000.000 (Goldmark) == 1792,115 kg Gold.
Beim heutigen Goldpreis von 1.647 $ pro Feinunze (31,1034768 Gramm (g)) und einem Wechselkurs für den Euro von 1,2850$ macht das?

1792,115 kg == 57617,8 oz. = 94.896.574,6 $ = 73,9 Millionen Euro.

Hätte man vor 114 Jahren diese Summe zu 2,5 Prozent angelegt, so würde dies heute
ein Endkapital inklusive Zins und Zinseszins von 1.233.573.675,81 Euro ergeben. Hallo 1,2 Milliarden Euro zu 30 Millionen, die Sanierung ist ein Schnäppchen.

Habe ich mich verrechnet?

Brücken in MüngstenBrücken in Müngsten

Da gefragt wurde. Die blaue Kunststoff-Brücke konnten die Besucher des ersten Brückenzaubers im Mai 2003 zur Querung der Wupper nutzen.

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