Aus einer Pressemitteilung des Wupperverbandes vom 16.11.2010:
Von dem ergiebigen Dauerregen am vergangenen Wochenende in Nordrhein-Westfalen war auch das Wuppergebiet betroffen.
Vom 11. bis zum 15. November regnete es an der Bever-Talsperre 105 Liter pro Quadratmeter. Somit fiel in 5 Tagen fast so viel Regen, wie sonst durchschnittlich im November an dieser Messstelle (Durchschnitt: 126 Liter pro Quadratmeter).
In Marienheide wurden zwischen dem 11. und dem 15. November 109 Liter Niederschlag gemessen, in Solingen Burg waren es in diesem Zeitraum 75 Liter pro Quadratmeter.
Insbesondere der Samstag brachte große Regenmengen, z. B. 44 Liter in Solingen Burg (Messstelle Klärwerk Burg), rund 53 Liter an der Bever-Talsperre und rund 51 Liter an der Großen Dhünn-Talsperre (Messstelle Lindscheid).
In Einzugsgebiet der Wupper dienen die Talsperren am Oberlauf der Wupper dem Hochwasserschutz der unterhalb liegenden Gebiete.
Am vergangenen Wochenende hat der Wupperverband daher die Rückhaltevolumen der Talsperren nutzen müssen, um den Abfluss der Wupper zu regulieren.
Der Wupper-Talsperre, der mit 25,6 Mio. Kubikmetern Stauinhalt größten Brauchwassertalsperre im Wuppergebiet, flossen in der Spitze bis zu 80 Kubikmeter Wasser pro Sekunde zu.
Zeitweise wurden bis zu 40 Kubikmetern pro Sekunde – also rund die Hälfte des Zuflusses – in der Wupper-Talsperre zurückgehalten. Durch die Gewässer unterhalb der Wupper-Talsperre kamen in Wuppertal trotzdem rund 80 Kubikmeter pro Sekunde an.
In der Wupper-Talsperre wird im Winterhalbjahr für den Hochwasserschutz Stauraum von bis zu 9,9 Mio. Kubikmetern (der so genannte „Hochwasserschutzraum“) frei gehalten. Aufgrund der hohen Regenmengen am vergangenen Wochenende ist der Wasserstand in der Wupper-Talsperre daher auf rund 18 Mio. Kubikmeter am 15.11. gestiegen. Der Wupperverband hat 4 Mio. Kubikmeter Wasser in den Hochwasserschutzraum der Talsperre einstauen müssen.
In der Bever-Talsperre (Stauinhalt 23,7 Mio. Kubikmeter) musste ebenfalls der Hochwasserschutzraum zum Einstau genutzt werden. In der Talsperre wurden 1,6 Mio. Kubikmeter Wasser gespeichert.
Durch den Rückhalt in den Talsperren konnte der Abfluss in der Wupper so begrenzt werden, dass er nicht wesentlich höher als 80 Kubikmeter pro Sekunde in Wuppertal (gemessen am Pegel Kluserbrücke in Elberfeld) anstieg. Dies ist ein Abfluss, wie er bedingt durch die Regulierung der Talsperre ca. alle 3 Jahre vorkommt. Ohne die Talsperren hätte die Wupper in Wuppertal rund 120 bis 130 Kubikmeter pro Sekunde geführt.
Bei 80 Kubikmetern pro Sekunde wurden in Wuppertal bereits die Bermen überflutet und die Stützen der Schwebebahn eingestaut.
Bei einem Abfluss von 120 Kubikmetern pro Sekunde wäre der Wasserstand noch einmal rund 40 Zentimeter höher gewesen.
Inzwischen ist der Pegel der Wupper auf 55 Kubikmeter pro Sekunde gesunken. Zurzeit gibt der Wupperverband Wasser aus den Talsperren an die Wupper ab, um den Hochwasserschutzraum wieder frei zu machen. Daher sinkt der Abfluss der Wupper langsamer als der Abfluss kleinerer Nebengewässer.
Auch an den Nebengewässern sorgte der ergiebige Regen für einen Anstieg der Pegel.
Der Eschbach in Solingen-Unterburg führte in der Spitze 8,3 Kubikmeter pro Sekunde, trat aber in Unterburg nicht über die Ufermauern. Der Pegel des Eschbachs war am Sonntag bereits wieder auf 3 Kubikmeter pro Sekunde gefallen und liegt heute bei 1 Kubikmetern pro Sekunde.
Die Zusammenarbeit des Wupperverbandes mit Feuerwehr und Anwohnern ist erfolgreich verlaufen. Die Feuerwehr war durch eine Meldung des Wupperverbandes über den steigenden Wasserstand informiert und konnte gemeinsam mit den Anwohnern Vorsorge in Gestalt von bereitgelegten Sandsäcken betreiben. Das vereinbarte Meldesystem hat die Bewährungsprobe bestanden.
Was sind das für grüne Gegenstände: Regenhörtonnen
Bei dieser Gelegenheit könnte ich erneut an eine Webseite erinnern, auf der ich vor ein paar Jahren etwas zu einem vergangenen Novemberhochwasser zusammengetragen habe:
Am 12. Dezember 1929 nahm der preußische Landtag das Wuppergesetz in zweiter und dritter Lesung an. Die Verabschiedung des Gesetzes fand nur vor spärlich besetztem Hause statt. Nichteinmal ein Viertel der Abgeordneten war im Saal anwesend. Das Gesetz trat genau vor 80 Jahren in Kraft, am 8. Januar 1930 und war damit die Geburtsstunde des Wupperverbandes.
Ein kleiner Blick in das Gesetz:
I. Zweck, Umfang und Rechtsstellung.
§1
Aus einer Pressemitteilung des Wupperverbandes vom 26.11.2009:
Wupperverband beginnt mit dem Bau eines Fischaufstiegs. Erster Teilschritt zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit am Auer Kotten.
Bereitstellung von Informationen als Baustein im Hochwasserschutzkonzept
Ab sofort stehen die Pegeldaten des Wupperverbandes im Internet unter „Pegel-Online“ zur Verfügung. Über die Internetadresse www.wupperverband.de und über das FlussGebietsGeoinformationsSystem (FluGGS) – www.fluggs.de - können alle Bürgerinnen und Bürger die Daten aufrufen und kostenlos nutzen.
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