Weblog von tetti

"Stadt plant neues Umfeld für das Theater"

Als ich heute Morgen den Lokalteil unseres Intelligenzblattes aufschlug, bliebt mir fast die Luft weg.

Musste ich doch lesen, dass sie Stadt Solingen für 410.000 Euro die Grünanlage rund ums Stadttheater neu gestalten will. Demnach sollen am Bauwerk nicht nur die finsteren Büsche gelichtet werden, auch Fuß- und Radwege sollen entstehen. Die Haegersche Schere und das gepflanze Stadtwappen sollen einer breiten, zum Theatereingang führenden Freitreppe weichen. Eine Fußgängerampel über die Konrad-Adenauer-Straße ist an entsprechender Stelle bereits geplant.

Ähmmm, muss doch mal in meiner Postkartensammlung blättern.

Hier ein antiquarisches Exemplar:

565 Solingen, Stadttheater: gelaufen am 1.7.1978, 40 Pfennig fürs Porto geklebt565 Solingen, Stadttheater: gelaufen am 1.7.1978, 40 Pfennig fürs Porto geklebt

Huch, da war schon einmal eine Freitreppe.

Kann es sein, dass mal wieder irgend ein Fördertopf abgegriffen werden will?

NACHTRAG 5. November 2013:
Theatertreppe gab’s schon einmal , (Solinger Tageblatt, 05.11.2013)

Demnach wird die Treppe aus 2 Gründen gebaut:

  1. Damit Schauspieler vor dem Theater vorfahren können und nicht durch die Stadt irrren müssen um ihre Bühne – den Arbeitsplatz – zu finden.
  2. Damit der angestrengte Theaterbesucher nach dem Besuch einer Aufführung auf direktem Wege in die gegenüberliegende Restaurants streben können. Die Nutzung des Tunnels sei nicht mehr zeitgemäß.

Stimmt, der Tunnel soll ja einer Ampel weichen.

NACHTRAG 15.11.2013:

Setzte wer noch Hoffnung in die Vernunft der Bezirksvertretung, der wurde gestern Abend eines Besseren belehrt: Treppe einstimmig beschlossen (Solinger Tageblatt, 15.11.2013) : Viel Lob für den Entwurf rund um das Theater. Veränderte Kasse könnte aber am Gesetz scheitern.

Bin gespannt, ob die BV nach der Realisation zurückrudert, nach dem Motto: "So haben wir uns das aber nicht vorgestellt!" Spätestens, wenn die ersten Baumängel auftreten, wird die Treppe wieder entfernt. Für den Erhalt ist ja selten Geld vorhanden.

NACHTRAG 10.12.2013:

Nach der Bezirksvertretung Mitte stimmte nun auch der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität der weiteren Ausarbeitung zu.

Die Treppe wird gebaut (Solinger Tageblatt, 10.12.2013) Politiker sprechen sich mit großer Mehrheit für Neugestaltung des Umfeldes aus.

Das Theater bekommt eine Treppe (rp-online.de 10.12.2013)

Pleitegeier vor dem Theater: habe ich Anfang 2010 fotografiertPleitegeier vor dem Theater: habe ich Anfang 2010 fotografiert

NACHTRAG 04.01.2014:

Langer Artikel im Solinger Tageblatt: „Damit die Nordstadt attraktiver wird“ – Stadt lädt zu einer großen Bürgerinformation am 14. Januar 2014 ins Theater ein. (Solinge Tageblatt, 04.01.2014)

1. November 2013 - Festum Omnium Sanctorum

Und der Himmel weint, wie so häufig an diesem Tage. Apropos Tag, Nummer 305!

LaubfängerLaubfänger

Der kleine Highländer möchte trockengerubbelt werdenDer kleine Highländer möchte trockengerubbelt werden

Omega -- Erfolg und Vertreibung

Omega-Werk an der Kölner Straße: beim AbrissOmega-Werk an der Kölner Straße: beim Abriss

1847 ließ sich der Blechschläger und Eisenwarenhändler Joseph Feist in Solingen nieder. Nach 1870 handelte er zusammen mit seinem Bruder Abraham auch mit Schneidwaren. Später gründete Abraham Feist das Lunawerk in der Eintrachstraße, Joseph Feist das Omega-Werk an der Kölner Straße 18. In dem viergeschossigen Fabrikgebäude befand sich auch das Handelskontor. Nach dem Tod des Firmengründers leiteten dessen Söhne Alfred, Julius, Max und Siegfried das Unternehmen. Neben Schneidwaren vertrieb man weltweit Haushaltsartikel sowie Küchengeräte aus Blech, Zink und Drahtgeflechten. In den 1930er Jahren beschäftigte das Werk bis zu 110 Personen. Zu dieser Zeit zählten in Solingen sechzehn jüdische Familien zur Stahlwarenbranche. Die Familie Feist gehörte zu den angesehensten der Stadt und beteiligte sich bis 1933 intensiv am gesellschaftlichen Leben. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten änderte sich die Situation schlagartig.

Die Familienmitglieder wurden aus allen Vereinen ausgeschlossen, Bekannte und Nachbarn mieden den Kontakt. In der Pogromnacht am 9.11.1938 stürmten Männer der SA ihr Haus und zerstörten die Einrichtung. Die Brüder Feist mussten das Werk weit unter Wert verkaufen und konnten noch rechtzeitig nach Lissabon fliehen. Das Unternehmen wurde unter dem Firmenzeichen Omega bis 2003 weitergeführt. Die Nachkommen der Familie leben noch heute in Portugal.

Nachzulesen auf einer Stele an der Ecke Birkenweiher/Bahnhofstraße.

Omega-Werk, vom Birkenweiher aus gesehenOmega-Werk, vom Birkenweiher aus gesehen

Abriss Omega-WerkAbriss Omega-Werk

Nachtrag 10.11.2013:

Revitalisierung einer innerstädtischen gewerblichen Brachfläche: Die Wirtschaftsförderungen Solingen GmbH & Co. KG und die Stadtentwicklungsplanung der Stadt Solingen führen hier den kontrollierten Rückbau des ehemaligen OMEGA-Werkes zur Revitalisierung der Gewerbebrache durch.Revitalisierung einer innerstädtischen gewerblichen Brachfläche: Die Wirtschaftsförderungen Solingen GmbH & Co. KG und die Stadtentwicklungsplanung der Stadt Solingen führen hier den kontrollierten Rückbau des ehemaligen OMEGA-Werkes zur Revitalisierung der Gewerbebrache durch.

Blattwerk

Laub am BaumLaub am Baum

Vor Jahren gab es am letzten Wochenende im Oktober in Solingen ein Brückenfest. Was ist daraus geworden? Am kommenden verkaufsoffenen Sonntag zelebriert man vermutlich in der City die Eröffnung des Hofgartens. Der zentrale Gegenstand des Festes - die Müngstener Brücke - glänzt durch Abwesenheit bis zum Sommer 2014, da irgendwelche Kopfplatten unerwartet durch Rost bedingt abgängig sind.

Herbst 2013

OhOh

24. Oktober 2013 - Der Hofgarten eröffnet in Solingen seine Pforten

Mehr als die Überschrift kann ich nicht liefern, da ich während der Woche die Solinger Innenstadt höchstens für absolut notwendige Arztbesuche betrete.

18.12.2011 - Der große Knall in der Solinger City: Aufbruch zu neuen Ufern18.12.2011 - Der große Knall in der Solinger City: Aufbruch zu neuen Ufern

Was liegt sonst noch an? In zwei Monaten steht der Heiligabend erneut vor der Türe und begehrt Einlass sowie reichlich Bescherung. Gut, dass der Hofgarten da vermutlich aushelfen kann und soll.

Rotterdam: Das  Fenster zum Hof und Tor zur Welt.Rotterdam: Das Fenster zum Hof und Tor zur Welt.

Die Natur rostet mächtig vor sich hin

Rostendene Natur: Krebs- und WaagewegRostendene Natur: Krebs- und Waageweg

Und morgen eröffnet der Hofgarten !
Raus aus der Natur, rin ins Shoppingparadies.

Die graue Wertstofftonne mit der besten Aussicht in SGDie graue Wertstofftonne mit der besten Aussicht in SG

Auch hier soll sich etwas tun. Die staatlich vereidigten Vermesser waren die Tage tätig.

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