Die Tage zeigte ich ein Graffito im Tunnel unter dem Schlagbaum, der von der Korkenziehertrasse genutzt wird. Hier nun das komplette Teil, das in Summe aus vier Teilen besteht.
Dieses zerplatzte Spiegelei verstehe ich nicht.
Rechts schließt sich an:
Auf der anderen Tunnelseite das Schauspiel, wenn man barfuß den Wegesrand der Korkenziehertrasse betritt:
Und hier der vierte Teil
Beim Zusammenbau der gezeigten Wandgemälde aus mehreren Fotos hat mir eine Software geholfen, die ihr hier im Netz kostenfrei erhalten könnt: Hugin - Panorama photo stitcher. Die Bedienung ist mehr als gewöhnungsbedürftig.
Im westlichen Tunneleingang gibt es ein grandioses Wandgemälde. Ich kenne in Solingen kein anderes Exemplar, das mich mehr bewegt. Endlich konnte ich klären, woher es kommt.
Der Wuppertaler Künstler DOMINIK HEBESTREIT // AKA. BIRNE schreibt dazu auf seiner Homepage:
Fußgänger-Tunnel auf einer stillgelegten Bahntrasse in Solingen
Diese beiden Wände sind 2007 in Zusammenarbeit mit Christian Bolte und Martin Heuwold als freie Auftragsarbeiten für den Pariser Künstler Regis Noel bzw. für die Stadt Solingen in einem Fußgängertunnel auf einem ehemaligen Gleisbett, dass nun als Fuß- und Radweg durch Solingen führt, entstanden.
Zur Erklärung, die Verlorene Unschuld ist nur ein Teil der Tunnelwand, die ich hier zeige. Bei Gelegenheit reiche ich das komplette Gemälde (beide Seiten) nach.
Nachtrag:
Ein Teil des Wandgemäldes entstand mit Sicherheit schon im Jahre 2006. Den Hund habe ich Anfang September 2006 digitalisiert. Er wacht auf der gegenüberliegenden Tunnelseite.
Noch ein Foto aus dem Jahre 2006: (birne ist links unten zu lesen)
Bemerkenswert sind auch die Vielzahl der künstlerisch gestalteten Wandkacheln, die oberhalb der Graffti angebracht sind. Unter den rund 380 Exemplaren soll auch eine Ausgabe sein, die der damalige Solinger Oberbürgermeister Haug verbrochen haben soll.
Tipp für den kommenden Sonntag: Statt Ostereier Bücher suchen.
Bis zu 1.000 Sachbücher, Kinderbücher und Romane werden am Ostersonntag als „viereckige Ostereier“ auf der Korkenziehertrasse abgelegt und können mitgenommen werden. Ab 10.30 Uhr werden sie in wasserdichter Verpackung rund ums Gleisdreieck versteckt, begleitet von Info-Material zum Thema „Bookcrossing“. Informationen dazu gibt es auch unter www.bookcrossing.com.
In Nordrhein-Westfalen ist Solingen zur Zeit knapp hinter Köln die zweit-aktivste Bookcrosser-Stadt. Allein in den letzten Tagen wurden in der Klingenstadt rund 300 Bücher „freigelassen”.
Die Solinger Stadtbibliothek, in deren Eingangsbereich eine offizielle Bookcrossing-Zone eingerichtet ist, unterstützt diese Leseförderungs-Aktion auch diesem Jahr wieder .
[Nachtrag 24.04.2011] Solingen scheint mit lesefreudigen Insassen besetzt zu sein. Am späten Mittag wies das Angebot schon sehr starke Lücken auf. Gegen 15:00 Uhr waren noch etwas mehr als 50 Bücher von den ursprünglich 1000 vor Ort mitnehmbar (siehe Foto).
Immer dieser Neusprech: Früher hieß die Stadtbibliothek einfach Stadtbücherei. Naja aus der Müllverbrennungsanlage wurde das Müllheizkraftwerk der EntsorgungsBetriebe. Die Müllkippe schimpft sich jetzt Entsorgungspark; zur Feier des Tages macht man ein Fass auf.
so betitelte am 10.06.2009 rp-online einen Artikel über die Korkenziehertrassen-Querung am Solinger Nordpol. Google-Maps
In dem Artikel wird berichtet, dass die Stadt Solingen im Herbst 2008 eine Übersicht vorgelegt habe, die den Zustand aller Solinger Brücke dokumentiert. Im Prüfbericht zur der aus dem Jahre 1908 stammenden Brücke Eipaß soll mal lesen können, dass diese „so gravierende Mängel aufweist, dass kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden müssen."“
Unter kurzfristigen Maßnahmen verstand man das Anbringen von Fangnetzen unter der Brücke und die Senkung der Belastbarkeit auf 3,5 Tonnen. Im November 2009 sollte die Brücke abgerissen werden. Für die Abrisskosten plante die Stadt 30.000 Euro ein.
Da die Brücke Fürkeltrath mit der L 357n und damit auch mit der A 46 verbindet, kann man sie nicht ersatzlos entfernen. Geplant war und ist ein Straßendamm. Damit die Korkenziehertrasse weiterhin genutzt werden kann, soll durch diesen Damm ein 26 Meter langer „Tunnel“ aus Wellblech führen.
Zunächst soll die Brücke abgetragen werden, und anschließend kommt auf die Trasse eine große Röhre, die mit Erdreich abgedeckt werden soll. Oben drüber soll die zweispurige Straße gebaut werden. Die Kosten bezifferte man 2009 mit rund 300.000 Euro.
Wir schreiben das Jahr 2011, die Brücke steht immer noch. Aber es tut sich etwas, vor Ort steht die Beschilderung für die Sperrung der Strecke nach Wald einsatzbereit. Die zuvor unter der Brücke verlaufende Gasleitung hat man sehr kreativ in die nähere Botanik verpflanzt. Plakatiert ist der Abreitszeitraum mit 9.3. – 9.6.2011.
Mich würden die neuerlichen Kosten für den Rückbau samt Tunnel interessieren. Hat jemand Zahlen parat?
Etwas zur Geschichte des Gutes Eipaß steuert die Seite www.zeitspurensuche.de bei.
Von der Stadt Solingen gibt es zum Thema eine Pressemitteilung (137ri) vom 4.3.2011
Brücke Eipaßstraße: Abbruch beginnt früher
(pa) Rund eine Woche früher als geplant beginnen die Abbrucharbeiten an der Brücke Eipaßstraße. Die Vorarbeiten sind fast abgeschlossen, voraussichtlich ab Mittwoch, 9. März, wird daher die Eipaßstraße für etwa drei Monate unterbrochen. Gesperrt wird während dieser Zeit auch die Korkenziehertrasse zwischen den Zugängen an der Oberhaaner Straße und der Straße Fürkeltrath. Der Fußgänger- und Radverkehr wird über öffentliche Straßen und Wege geführt.
die in Solingen die Form eines Korkenziehers haben kann.
Es gibt auch richtig gute Graffiti, die Spaß machen:
Frisch aus der Druckerpresse im Solinger Rathaus:
Auch der neue Weg verläuft zum großen Teil auf einer historischen Bahnlinie; allerdings verkehrte hier nicht die Eisenbahn, sondern eine Straßenbahn der Barmer Bergbahn AG. Die einspurige Strecke Müngsten-Theegarten bis zur Querung der Bahnlinie nach Remscheid war ein Teilstück der 1906 in Betrieb genommenen Straßenbahnverbindung Müngsten-Krahenhöhe, die über Halfeshof führte und später nach Burg verlängert wurde. Der Betrieb wurde bereits in den zwanziger Jahren eingestellt. Die Bergstrecke nach Theegarten liegt heute romantisch in dichtem Wald und ist als Straßenbahntrasse kaum noch in Erinnerung. Radwanderer müssen sich allerdings auf andere Anforderungen als auf der nur sanft ansteigenden Korkenzieherbahn einstellen. Von Theegarten nach Münsten kann man das Rad zwar rollen lassen, in entgegengesetzter Fahrtrichtung stellt der Weg eine gewisse sportliche Herausforderung dar.
Wer das Märchen zur Geschichte der Ronsdorf-Müngstener-Eisenbahn erfunden hat, würde mich doch ernsthaft interessieren. Nach Burg verlängert … das war mal angedacht. In den zwanziger Jahren eingestellt … Unsinn, 1917 für die Dauer des Krieges eingestellt und nie wieder in Betrieb genommen. Bis zur Querung der Bahnlinie nach Remscheid … wovon reden die im Pressebüro? Vermutlich durfte der Praktikant aus Düsseldorf ran.
Bei dieser Gelegenheit sei erneut auf die geniale Seite von Björn Quäck hingewiesen: Tramtrack, auf den Spuren stillgelegter Straßenbahnenstrecken :: Solingen Halfeshof, Theegarten
Der neue Weg auf Googlemaps
In der Presse: Solingen: Trasse erhält Abzweig nach Müngsten (RP ONLINE, 22.07.2010)
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