Das war 1992 ein Thema, auch in Solingen. 1492 + 500
Am Kirchplatz 13 entstand ein Wandgemälde, das irgendwann in den letzten Jahren wieder überpinselt wurde.
In meinem Bildarchiv fand ich die Tage folgende Fotos, die ich 2004 anfertigte:
Auf facebook habe ich eine kurze Frage gestellt, wie dieses Wandgemälde damas zustande gekommen ist.
Jürgen Beu ( Familienbüro der Stadt Solingen) antwortete: Schade, ist leider schon überpinselt worden, war 1992 zum Jahrestag der Entdeckung Amerikas von Künstlern und Schülern gemalt worden. Beteiligt waren Schüler der Gesamtschule Solingen, der nicaraguanische Künstler Raphael und Klaus Klinger von www.farbfieber.de und natürlich ich als Organisator.
Angeblich war die Die Provinz lebt!, sowie Jan Boomers und Schüler vom Humboldt-Gymnasium an dem Projekt beteiligt.
Klaus Klinger habe ich ebenfalls angemailt, aber leider noch keine Antwort bekommen. Angeblich war es seine erste Aktion in Solingen. (Nachtrag: 21.06.2012, er hat mir per E-Mail geantwortet. Siehe unten in den Kommentaren.)
Wer etwas dazu beitragen kann, der möge bitte das Kommentarformular reichlich nutzen.
Aus der Reihe: Kunst im öffentlichen Raum - Das Denkmal als Endlager der Erinnerung ?
Nach dem Solinger Brandanschlag am 29. Mai 1993 bekundeten Jugendliche aus verschiedenen Schulen ihr Interesse, an gut sichtbarer Stelle ein Zeichen gegen Gewalt und Rassismus zu setzen.
In zwei Workshops im Juni und November 1994 entwarfen rund 20 Solinger Schülerinnen und Schüler unter Anleitung des Wandmalers Klaus Klinger aus Düsseldorf und des türkischen Künstlers Sabahattim Sen aus Köln ein Bild, das die Zustimmung des Ältestenrates der Stadt Solingen fand.
Am 15. Mai 1995 begannen die Jugendlichen – Schülerinnen und Schüler der Realschule Vogelsang und des Gymnasiums August-Dicke-Schule – vorwiegend in der freien Zeit, mit der Umsetzung.
Am 29. Mail 1995, genau zwei Jahre nach dem Brandanschlag, bei dem fünf türkische Frauen und Mädchen ihr Leben verloren, übergaben sie ihr Bild im Rahmen einer Feierstunde der Öffentlichkeit.
Bevor die Natur es verschlingt …
Koordinaten: http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.177387&mlon=7.086506&zoom=16&layers=M
Im Dezember 2010 veröffentlichte ich eine Liste der Wandgemäde, die der Düsseldorfer Künstler Klaus Klinger mit Schülern im öffenlichen Raum zu Solingen hinterlassen hat.
Bei dem Wandgemälde mit dem Namen „Brueckenbau“ war mir vollkommen unklar, wo das zu finden ist. Mittlerweile konnte ich die Lücke füllen. Leider gibt es das Wandbild nicht mehr. So sieht es heute dort aus:
Lage: http://www2.geoportal.solingen.de/buergerservice/?MID=0&LANG=de&xpos=257...
Nach längerer Zeit mal wieder etwas für das Kapitel "öffentliche Kunst":
Weiß jemand, wann und wer das Werk angebracht hat?
Dank der Hilfe lieber Leser (siehe Kommentare) weiß ich jetzt, dass an dem Werk aus dem Jahre 1999 mit dem Namen „Gemeinsam anfangen“ der Gerhard-Richter-Schüler Klaus Klinger maßgeblich beteiligt war. Siehe Farbfieber. Ausgeführt haben es Jugendliche aus 5 Nationen.
Leider musste ich eben während der Heimfahrt feststellen, dass nach dem Wandbild auf dem Polizeigebäude, dass der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist, nun ein weiteres Wandgemälde nicht mehr existiert. Ich meine den „Turm zu Babel“ am Schlagbaum gegenüber dem Theater- und Konzertgebäude an dem Haus Konrad-Adenauer-Straße 66. Wenn ich es richtig erkannt habe, hat man es überstrichen.
Im April 2011 sah es noch so aus:
Hier noch zum Vergleich die zugrundeliegende Bildidee:
Kann noch jemand etwas zur Entstehungsgeschichte des Wandgemäldes beitragen?
Was ich bisher gefunden habe, stammt von der Seite Farbfieber – Kunst im öffentlichen Raum
Demnach entstand der „Turmbau zu Babel“ im Jahr 1998.
SchülerInnen der 7. Und 11. Klasse der Friedrich-Albert-Lange Gesamtschule malten das Wandbild mit Hilfe der Künstler Elmar Horlitz und Klaus Klinger. Die Schüler erarbeiteten mehrere Wochen lang die Entwürfe in ihrem Kunstunterricht.
Die Zusammenarbeit der 13- und 14-jährigen mit den älteren Schülern ( 17 und 18 Jahre) war nicht immer einfach und in mehreren Treffen mit den Künstlern mußten Kompromisse gefunden werden. Bei der Vorbereitung der Wand half eine polnische Jugendgruppe, die insgesamt 360qm große Wand wurde dann in zwei Gruppen von jeweils 15 Jugendlichen in 5 Tagen bemalt.
Und das Gedächtnis reicht von Suppe bis Mittag.
Und daher bemerkte niemand, dass mit dem Abriss des Polizeigebäudes auch ein öffentliches Kunstwerk in Solingen verschwindet.
Solingen: Künstler empört über Wandbild-Zerstörung (RP ONLINE, 29.12.2010)
Bemerkenswert das Zitat: "Denn wir sind dabei, ein Archiv mit Kunst im öffentlichen Raum aufzubauen, das wir über das Internet zugänglich machen wollen." Dafür erwarte man allerdings noch die Zuteilung von Fördergeldern.
So, das Foto ist gemacht und im Internet auch ohne Fördergelder abrufbar. Die Spiele mögen beginnen - gemeint ist der Abriss.
Das Wandbild enstand im September und Oktober 2000. „Viele Jugendliche waren daran beteiligt“, erzählt der Düsseldorfer Künstler Klaus Klinger, der das Gemälde zusammen mit Cheikhou Bounanma Sidibe aus Thiès (Senegal) und Paul Mangen aus Luxemburg entworfen und mit Schülern der Geschwister-Scholl-Schule umgesetzt hat.
Frage an meine Leser: An welches öffentliche Kunstwerk im Solinger Raum erinnert Ihr euch spontan?
Ich fange mal an:
1.) Das Kratzsche Paar in Wald
2.) Das lesende Paar: (Skulptur von Gerda Kratz)
3.) „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ von der Steinbildhauerin Christiane Püttmann im Außenbereich von Schloss Burg
Vom oben genannten Künstler Klaus Klinger gibt bzw. gab es in Solingen noch weitere öffentliche Kunstwerke, deren Entstehung er begleitete:
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