Die Klingenstadt Solingen ist um eine Plastik reicher!
Der Künstler Wolfgang Körber, 1934 in Potsdam geboren und seit 71 Jahren in Solingen lebend, schenkte die Plastik als Zeichen seiner Verbundenheit mit der Klingenstadt.
Gleichzeitig wurde die Ausstellung Wolfgang Körber, Stabskulpturen 2012, der die Plastik „Der Zustand der Schere vor ihrer Erfindung“ zuzurechnen ist, eröffnet. Die Ausstellung kann bis zum 17. November im Deutschen Klingenmuseum besichtigt werden.
Der Mainstream sortiert Wolfgang Körber in die Kategorie Konkrete Kunst ein. Der Kunsthistoriker Gérard Goodrow aus Köln sah das etwas anders und erläuterte die Anwesenden.
Links:
Seit letzter Woche ist Solingen um ein genehmigtes, bezahltes Graffito reicher.
Sebastian Malermann, Marc Stania und Eric Ventker – alles Sprüher der Gruppe farbfabrik24.de – vollendeten ihr Werk im Auftrag des Park-Trägervereines Lebenswertes Solingen e.V.
Mit dieser Aktion versucht man an die Ehre der ungefragten, anonymen Sprayer zu appellieren, sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen und dieses Werk zu respektieren. Bin gespannt, ob es funktioniert.
Auch dieser gesprühte Vogel gehört zu dem neuen Farbenrausch:
Hier noch ein Link: XXL-Graffito auf der Rückwand der Firma Giesen & Forsthoff
Und bei dieser Gelegenheit kann man direkt etwas anderes ankündigen: Am 18. Oktober 2012 eröffnet unser OB Norbert Feith (CDU) im Gustav-Coppel-Park die gerade fertiggestellte Boulebahn. Bin gespannt, mit welcher Feinfühligkeit er seine Gegner aus der Bahn räumt.
Mehr zum Thema: Eine Boulebahn zum Jubiläum
Jan Boomers (1927 – 1999), Maler und Erfinder des Solinger Kindermalfestes, wurde 1997 zum 100jährigen Jubiläum der Müngstener Brücke gefragt, ob er nicht dazu eine Geschichte für das Kindermalfest schreiben könne.
Nun ist so ein Bauwerk zwar eine technische Meisterleistung, aber für die Phantasie der Kinder nicht sehr anregend. Da fiel ihm ein, dass es vor langer Zeit im Tal der Wupper Drachen gab. Als man jedoch 1894 die Felsen sprengte, um die Fundamente für die schweren Träger der Brücke zu bauen, wurden die Drachenvögel aufgeschreckt. Die Drachenvögel, bunte Wesen mit sehr eigenem Charakter, kamen aus ihren Höhlen hervor. Da waren der „Steinknacker“, der „Nietenklauer“, „Adalbert“, der „Wupperhopper“, „Fafnir“, der „Felsenbeißer“ und andere mehr.
Doch wie sehen solche Drachenvögel aus?
Gemeinsam mit der Jugendhilfe und ihrem Schreinermeister Wolfgang Krause sowie dem Künstler Carsten Weck schuf Boomers mehrere farbige Holzplastiken der Drachenvögel, um den Kindern und Jugendlichen eine Vorstellung von ihnen zu geben.
Seit dem Frühjahr 2001 „fliegen“ die Drachenvögel im Lesegarten der Stadtbücherei Solingen. Und wer Lust hat, kann nun einmal raten, wer der „Wupperhopper“ und wer der „Nietenklauer“ ist. Er kann die Geschichte „Der Drache Adalbert und die Müngstener Brücke“ aber auch in der Stadtbibliothek nachlesen.
Insgesamt wurden bisher sechs Drachenvögel im Lesegarten gesichtet.
Hier einmal eine Stelle mit Public Art, die kaum einer in Solingen kennt. Der Straßentunnel an der Goudastraße, der die Unnersberger-Allee unterquert.
Geblieben von dem ursprünglichen Boomerschen Werk ist wenig (beispielhalft eine Hälfte der nordöstlichen Wand), „Nachwuchskünstler“ konnten sich nicht zurückhalten.
Die Tage zeigte ich ein Graffito im Tunnel unter dem Schlagbaum, der von der Korkenziehertrasse genutzt wird. Hier nun das komplette Teil, das in Summe aus vier Teilen besteht.
Dieses zerplatzte Spiegelei verstehe ich nicht.
Rechts schließt sich an:
Auf der anderen Tunnelseite das Schauspiel, wenn man barfuß den Wegesrand der Korkenziehertrasse betritt:
Und hier der vierte Teil
Beim Zusammenbau der gezeigten Wandgemälde aus mehreren Fotos hat mir eine Software geholfen, die ihr hier im Netz kostenfrei erhalten könnt: Hugin - Panorama photo stitcher. Die Bedienung ist mehr als gewöhnungsbedürftig.
Im westlichen Tunneleingang gibt es ein grandioses Wandgemälde. Ich kenne in Solingen kein anderes Exemplar, das mich mehr bewegt. Endlich konnte ich klären, woher es kommt.
Der Wuppertaler Künstler DOMINIK HEBESTREIT // AKA. BIRNE schreibt dazu auf seiner Homepage:
Fußgänger-Tunnel auf einer stillgelegten Bahntrasse in Solingen
Diese beiden Wände sind 2007 in Zusammenarbeit mit Christian Bolte und Martin Heuwold als freie Auftragsarbeiten für den Pariser Künstler Regis Noel bzw. für die Stadt Solingen in einem Fußgängertunnel auf einem ehemaligen Gleisbett, dass nun als Fuß- und Radweg durch Solingen führt, entstanden.
Zur Erklärung, die Verlorene Unschuld ist nur ein Teil der Tunnelwand, die ich hier zeige. Bei Gelegenheit reiche ich das komplette Gemälde (beide Seiten) nach.
Nachtrag:
Ein Teil des Wandgemäldes entstand mit Sicherheit schon im Jahre 2006. Den Hund habe ich Anfang September 2006 digitalisiert. Er wacht auf der gegenüberliegenden Tunnelseite.
Noch ein Foto aus dem Jahre 2006: (birne ist links unten zu lesen)
Bemerkenswert sind auch die Vielzahl der künstlerisch gestalteten Wandkacheln, die oberhalb der Graffti angebracht sind. Unter den rund 380 Exemplaren soll auch eine Ausgabe sein, die der damalige Solinger Oberbürgermeister Haug verbrochen haben soll.
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