> Wo hätte ich geschrieben, dass ich die bisherigen Ansätze der Politik für geeignete Lösungen hielte?
Gar nicht, meine Ausführung waren da auch eher grundsätzlicher Natur.
Bezüglich Betrug und Abzocke: Also wenn ich in irgendeinem Portal zum herunterladen eines Programms plötzlich Name und Adresse eingeben soll, dann gebietet es der gesunde Menschenverstand doch, hier stutzig zu werden. Spätestens, wenn die dann noch meine Bankverbindung für den Download eines kostenlosen Programms haben wollen. Sich dann noch bei "Akte0x Reporter decken auf" hinzusetzen und armes Opfer zu spielen finde ich spätestens dann amüsant, wenn meine weit jenseits der 80 Jahre alte Schwiegeroma fragend schaut, warum die denn auch ihre vollständige Adresse einem unbekannten Dienst geben. Schlimmer finde ich da so Geschichten wie malvorlagen.de, wo gezielt Kinder in die Falle gelockt wurden. Aber auch hier würde ich unter Berufung des Nicht-Einverständnisses der Erziehungsberechtigten schlicht nicht zahlen, der Verbraucherschutz ist auf meiner Seite.
Im Grunde ist doch vieles weit undramatischer, als so oft zu vermitteln versucht wird. Natürlich kann ich bei ebay in die Schei*e greifen, aber das kann ich beim Gebrachtwagenkauf genauso. Und die Masse an Delikten wirkt doch plötzlich ganz anders, wenn man die Masse der korrekt verlaufenden Auktionen gegenübersetzt. Und solange QVC über den Äther technisch veraltete und qualitätsferne Produkte zu überhöhten Preisen dem Zuschauer als die Erfindung des tiefen Tellers verkauft, findet doch jeder Topf seinen Deckel!
Was das Internet bezogen auf Viren, Würmer und Trojaner angeht, so hat jeder die Wahl des Systems, um damit nichts am Hut zu haben. Und für den Online-Banking Betrug bedarf es länderübergreifender Handlungskompetenz (die wir mittlerweile für jedes 10€ Knöllchen auf die Kette bekommen haben). Hier sehe ich jedoch, dass außerrechtliche Maßnahmen einfach viel schneller greifen. Wir sind auch schneller darin Staatseinnahmen länderübergreifend einzutreiben, als Kreditkartenbetrug einzudämmen.
Natürlich wäre mir das Internet ohne jede Form von Kriminalität und Betrug auch wertvoller, aber ich habe ein Problem damit wenn die Administration eines Landes meint, den Bürger vor sich selbst schützen zu müssen. Mit dem Internet kommt nunmal die Kriminalität der ganzen Welt näher zu mir. Wenn ich damit nicht klar komme, muss ich fern bleiben, so wie ich dann eben auch nicht nach Kairo reise, sondern in den Schwarzwald! Wer unbedingt seine volle Adresse bei einem für ihn unbekannten Dienst angibt um ein kostenloses Programm herunterzuladen und vergisst das Kleingedruckte zu lesen bevor er ihm zustimmt, der hat es auch gar nicht anders verdient. QVC Käufer eben, oder Teilnehmer bei Straßenglücksspielen. ;)
Ich habe so manche Silver-Surfer schon ins Internet gebracht und stelle sogar eher fest, dass diese übervorsichtig agieren. Das ist auch eher besser als schlechter, denn Leichtsinn wird bestaft - da habe ich wenig Mitleid. Und das ist dann genau das Clientel, dass mir versichert, doch nur eine kleine Variante meines Bildes genutzt zu haben... "Ich habe den geklauten Kaugummi doch kaum gekaut...
Und selbst wenn hier Deutschland federführend in Regulierungswut Zugangskontrollen, digitale Pässe oder was weiß ich fordert, hilft das allen wenig, wenn in Angola jemand seinen Server aufstellt. Bestes Beispiel ist die Novellierung der Urheberrechtsgesetze, die fortan den Vertrieb von Programmen, die Kopierschutzmechanismen umgehen, unter Strafe stellt. Deutsche Internetseiten sind rechtlich fassbar. Wenn ich in den Iran fliege und mich auf Taschenspieler einlasse oder am Markt von penetranten und aggressiven Gürtelverkäufern in die Mangel genommen werde, mache ich mit meinem deutschen Recht genausowenig, wie auf iranglückspiel dot com.
Vielleicht würde es helfen ein Bewusstsein zu fördern, dass man mit einem Klick im Internet vom Dorfmarktplatz am Ort in ein Hinterhausviertel von Johannisburg gelangt, wo man seine Wertsachen besser festhalten muss. Digitale Pässe und Internet-Polizei erwecken schlimmstensfalls den Eindruck, man sei sicher unterwegs! Und geholfen ist damit doch niemandem, im Gegenteil! Es nervt nur, schafft Barrieren, und kürzt unsere Grundrechte.
Häufige Probleme mit dem Internet und der Gesetzgebungswut liegen einfach im Unverständnis, mit weitreichenden, teils unmöglichen Konsequenzen. Man muss nicht vor der Kriminalität kapitulieren, aber die Aufklärung der Nutzer ist weit sinnvoller, als die Beschneidung der Rechte derer. "Vorsicht Taschendiebstahl" an der U-Bahn hilft mehr als Zugangskontrolle am Eingang. Die viel beschriebene Medienkompetenz ist doch am wenigsten bei denen vorhanden, die sie für andere fordern. Die Jugend hat längst begriffen was das Internet ist und wie sie es handhaben wollen!
Jedem Topf sein Deckel!
> Wo hätte ich geschrieben, dass ich die bisherigen Ansätze der Politik für geeignete Lösungen hielte?
Gar nicht, meine Ausführung waren da auch eher grundsätzlicher Natur.
Bezüglich Betrug und Abzocke: Also wenn ich in irgendeinem Portal zum herunterladen eines Programms plötzlich Name und Adresse eingeben soll, dann gebietet es der gesunde Menschenverstand doch, hier stutzig zu werden. Spätestens, wenn die dann noch meine Bankverbindung für den Download eines kostenlosen Programms haben wollen. Sich dann noch bei "Akte0x Reporter decken auf" hinzusetzen und armes Opfer zu spielen finde ich spätestens dann amüsant, wenn meine weit jenseits der 80 Jahre alte Schwiegeroma fragend schaut, warum die denn auch ihre vollständige Adresse einem unbekannten Dienst geben. Schlimmer finde ich da so Geschichten wie malvorlagen.de, wo gezielt Kinder in die Falle gelockt wurden. Aber auch hier würde ich unter Berufung des Nicht-Einverständnisses der Erziehungsberechtigten schlicht nicht zahlen, der Verbraucherschutz ist auf meiner Seite.
Im Grunde ist doch vieles weit undramatischer, als so oft zu vermitteln versucht wird. Natürlich kann ich bei ebay in die Schei*e greifen, aber das kann ich beim Gebrachtwagenkauf genauso. Und die Masse an Delikten wirkt doch plötzlich ganz anders, wenn man die Masse der korrekt verlaufenden Auktionen gegenübersetzt. Und solange QVC über den Äther technisch veraltete und qualitätsferne Produkte zu überhöhten Preisen dem Zuschauer als die Erfindung des tiefen Tellers verkauft, findet doch jeder Topf seinen Deckel!
Was das Internet bezogen auf Viren, Würmer und Trojaner angeht, so hat jeder die Wahl des Systems, um damit nichts am Hut zu haben. Und für den Online-Banking Betrug bedarf es länderübergreifender Handlungskompetenz (die wir mittlerweile für jedes 10€ Knöllchen auf die Kette bekommen haben). Hier sehe ich jedoch, dass außerrechtliche Maßnahmen einfach viel schneller greifen. Wir sind auch schneller darin Staatseinnahmen länderübergreifend einzutreiben, als Kreditkartenbetrug einzudämmen.
Natürlich wäre mir das Internet ohne jede Form von Kriminalität und Betrug auch wertvoller, aber ich habe ein Problem damit wenn die Administration eines Landes meint, den Bürger vor sich selbst schützen zu müssen. Mit dem Internet kommt nunmal die Kriminalität der ganzen Welt näher zu mir. Wenn ich damit nicht klar komme, muss ich fern bleiben, so wie ich dann eben auch nicht nach Kairo reise, sondern in den Schwarzwald! Wer unbedingt seine volle Adresse bei einem für ihn unbekannten Dienst angibt um ein kostenloses Programm herunterzuladen und vergisst das Kleingedruckte zu lesen bevor er ihm zustimmt, der hat es auch gar nicht anders verdient. QVC Käufer eben, oder Teilnehmer bei Straßenglücksspielen. ;)
Ich habe so manche Silver-Surfer schon ins Internet gebracht und stelle sogar eher fest, dass diese übervorsichtig agieren. Das ist auch eher besser als schlechter, denn Leichtsinn wird bestaft - da habe ich wenig Mitleid. Und das ist dann genau das Clientel, dass mir versichert, doch nur eine kleine Variante meines Bildes genutzt zu haben... "Ich habe den geklauten Kaugummi doch kaum gekaut...
Und selbst wenn hier Deutschland federführend in Regulierungswut Zugangskontrollen, digitale Pässe oder was weiß ich fordert, hilft das allen wenig, wenn in Angola jemand seinen Server aufstellt. Bestes Beispiel ist die Novellierung der Urheberrechtsgesetze, die fortan den Vertrieb von Programmen, die Kopierschutzmechanismen umgehen, unter Strafe stellt. Deutsche Internetseiten sind rechtlich fassbar. Wenn ich in den Iran fliege und mich auf Taschenspieler einlasse oder am Markt von penetranten und aggressiven Gürtelverkäufern in die Mangel genommen werde, mache ich mit meinem deutschen Recht genausowenig, wie auf iranglückspiel dot com.
Vielleicht würde es helfen ein Bewusstsein zu fördern, dass man mit einem Klick im Internet vom Dorfmarktplatz am Ort in ein Hinterhausviertel von Johannisburg gelangt, wo man seine Wertsachen besser festhalten muss. Digitale Pässe und Internet-Polizei erwecken schlimmstensfalls den Eindruck, man sei sicher unterwegs! Und geholfen ist damit doch niemandem, im Gegenteil! Es nervt nur, schafft Barrieren, und kürzt unsere Grundrechte.
Häufige Probleme mit dem Internet und der Gesetzgebungswut liegen einfach im Unverständnis, mit weitreichenden, teils unmöglichen Konsequenzen. Man muss nicht vor der Kriminalität kapitulieren, aber die Aufklärung der Nutzer ist weit sinnvoller, als die Beschneidung der Rechte derer. "Vorsicht Taschendiebstahl" an der U-Bahn hilft mehr als Zugangskontrolle am Eingang. Die viel beschriebene Medienkompetenz ist doch am wenigsten bei denen vorhanden, die sie für andere fordern. Die Jugend hat längst begriffen was das Internet ist und wie sie es handhaben wollen!