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Betula

Nun, ich bin recht häufig in selten besuchten Ecken unserer näheren Nachbarschaft unterwegs. So sehe ich die wunderschönen Wiesen genauso wie verlasse Industriezonen. Sehe Felder mit unkrautartig verbreiteten Mais -- gibt es noch anderes Korn, irgendwo?

Viel Land ist aufgegeben worden, draußen in der Natur, aber auch in unseren Industrieregionen. So bin ich vor einigen Monaten in einen dichten Busch gegangen, dachte mir, gleich findest du Fuchsbau, Eichhörnchen, Wasserlöcher. Fand ich aber nicht. Stattdessen stolperte ich in diesem urwaldähnlichen Gebiet über Eisenbahnschienen. Bäume ragen zwischen Schwellen hervor, das stählerne Band einer Schiene wird fast zur Seite gedrückt von einem dicken Stamm.

Anderswo, beinahe mitten in der Stadt: eine Betonbrücke über eine Nebenstraße. Autoverkehr gibt es oben, aber unten fast gar nicht. Gehwege liegen verwaist -- sind aber deutlich grün gefasst, fast unter Gras und anderem Gepflänz verborgen.

Anderswo frage ich mich, ob da überhaupt noch Kraut wachsen kann. Welch Industrie hat da vor Jahren noch Gifte in den Boden gelassen? Gesund sieht was da doch wächst nicht aus.

Auf Zollverein, geht man von der Kohlenwäsche zur Kokerei, findet sich (vielleicht heute immer noch) ein solcher Fleck hinterlassenen Bodens. Dort stehen schon Birken, mehr als drei Meter an Höhe, noch schlank. Dort sind schon Jahre vergangen seit der Aufgabe, ein kleiner Busch entsteht, ist noch licht. Werden sie ihm mehr Zeit gewähren?

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