Tipp für den kommenden Sonntag: Statt Ostereier Bücher suchen.
Bis zu 1.000 Sachbücher, Kinderbücher und Romane werden am Ostersonntag als „viereckige Ostereier“ auf der Korkenziehertrasse abgelegt und können mitgenommen werden. Ab 10.30 Uhr werden sie in wasserdichter Verpackung rund ums Gleisdreieck versteckt, begleitet von Info-Material zum Thema „Bookcrossing“. Informationen dazu gibt es auch unter www.bookcrossing.com.
In Nordrhein-Westfalen ist Solingen zur Zeit knapp hinter Köln die zweit-aktivste Bookcrosser-Stadt. Allein in den letzten Tagen wurden in der Klingenstadt rund 300 Bücher „freigelassen”.
Die Solinger Stadtbibliothek, in deren Eingangsbereich eine offizielle Bookcrossing-Zone eingerichtet ist, unterstützt diese Leseförderungs-Aktion auch diesem Jahr wieder .
[Nachtrag 24.04.2011] Solingen scheint mit lesefreudigen Insassen besetzt zu sein. Am späten Mittag wies das Angebot schon sehr starke Lücken auf. Gegen 15:00 Uhr waren noch etwas mehr als 50 Bücher von den ursprünglich 1000 vor Ort mitnehmbar (siehe Foto).
Immer dieser Neusprech: Früher hieß die Stadtbibliothek einfach Stadtbücherei. Naja aus der Müllverbrennungsanlage wurde das Müllheizkraftwerk der EntsorgungsBetriebe. Die Müllkippe schimpft sich jetzt Entsorgungspark; zur Feier des Tages macht man ein Fass auf.
Hier ihn Solingen beginnt man schon damit, die F.D.P. zu recyclen. Sehr gute Idee! Heute fand ich folgenden Plakatträger:
Zuerst dachte ich an vergessene Reste der letzten Landtagswahl. Weit gefehlt, hier rührt sinnigerweise die freiwillige Feuerwehr SG- Burg mächtig die Werbetrommel für das Osterfeuer 175 Jahre Burg feuert am 23.4.2011 ab 18:00 Uhr auf der Sportanlage Oberburg.
So eine Pressemitteilung der NRW-Stiftung vom 06.07.2010:
NEUERUNGEN AM BALKHAUSER KOTTEN
Solingen, 06.07.2010. Der Verein Kuratorium Balkhauser Kottenkann sich freuen: Der Balkhauser Schleifkotten in Solingen erhält ein neues Mühlrad Wasserrad und das Schleifermuseum wird modernisiert. Möglich wird dies auch durch eine Förderung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, die 40.000 Euro zur Verfügung stellt. Das beschloss jetzt der Vorstand der NRW-Stiftung unter dem Vorsitz des früheren Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert in Düsseldorf, eine entsprechnende Zusage erhält der Verein in den nächsten Tagen per Post.
In einer Mitteilung der NRW-Stiftung heißt es, den Stiftungsvorstand habe das ehrenamtliche Engagement des Vereins, der mit viel Sachversand den Balkhauser Kotten zu einem lebendigen Kulturort entwickelt hat, überzeugt. Der Balkhauser und der Wipper Kotten sind die beiden einzigen baulichen Zeugen der ehemals rund 100 Solinger Schleifkotten. Das Wasserrad und die sechs Meter lange Holzwelle des Balkhauser Kottens müssen ausgetauscht werden, damit auch weiterhin die Energiegewinnung aus Wasserkraft demonstriert werden kann. Eine Bodenplatte aus Glas soll zusätzlich einen besseren Blick auf die drehende Welle ermöglichen. Weitere Verbesserungen an der Ausstellung und den Schleifer-Arbeitsplätzen sind geplant. Außerdem soll der Kotten als außerschulischer Lernort etabliert und um das Thema "alternative Energie" ergänzt werden.
Gestern schreibt das Solinger Tageblatt dazu:
40.000 Euro hat das Kuratorium Balkhauser Kotten aus der NRW-Stiftung erhalten, die in das Industriedenkmal gesteckt werden soll. Bald wird es auch ein neues Stahl-Glas-Geländer geben, das die Firma Lorsbach aus Solingen herstellt. "Es ist das erste Element", berichtet Nicole Molinari, "das nach unserem neuen Konzept den Museumsbereich des Kottens verändern wird." Glaselemente werden eingebaut, damit die Besucher einen besseren Blick auf die Ausstellung haben.
Das Geländer, das den Graben um die neue Eichenwelle sichert und im gesamten Ausstellungsbereich weitergeführt wird, kostet rund 9.400 Euro. Auch eine Glasbrücke sowie Schaukästen und Vitrinen sollen bis Mitte Mai fertig sein.
Wer in Solingen sich das standesamtliche Ja-Wort gibt, der kommt an diesem Prachtbau nicht vorbei.
Was die Geschichte des Hause betrifft, die kann man in groben Zügen auf der Homepage der Stadt Solingen unter Haus Kirschheide nachlesen. Da die Seite gerne unter Ladehemmung leidet, habe ich den Text geguttenbergt:
Die Straße nach Köln verband Solingen aber nicht nur mit der großen Geschäftswelt, sondern brachte auch mancherlei Kriegsvölker und drückende Einquartierungen mit sich, wie z. B. 1796 die französische Besatzung. Nach 1815 wurde das Haus für anderthalb Jahrzehnte administratives und gesellschaftliches Zentrum des neugeschaffenen Landkreises Solingen. Als Wohn- und Amtssitz des preußischen Landrates war es gewissermaßen Knotenpunkt für alle "Befehle von oben" und alle "Wünsche von unten".
Zwei Jahrzehnte später kam es jedoch zu einem unschönen Ereignis im Haus Kirschheide. Der erste Solinger Landrat, Freiherr Ludwig von Voß, soll sich hier - nachdem er einen Brief mit Schillers Wallenstein-Zitat hinterlassen hatte "Ich bin müde und des Lebens satt", wohl infolge hoher Privatschulden, - erschossen haben.
Nachdem auch die Verwaltung des inzwischen erweiterten Landkreises nach Opladen verlegt worden war, wurde es zunächst von einem Kaufmann genutzt und 1849 vom Höhscheider Bürgermeister Peter Daniel Berger erworben. Dieser vererbte es seiner Tochter, die mit dem Präsidenten der Solinger Industrie- und Handelskammer und späteren Kreistagsabgeordneten August Neeff verheiratet war. Für seine Verdienste um die große Weltausstellung in Wien wurde Neeff 1873 vom Kaiser mit dem Roten Adler Orden ausgezeichnet.
1920 ging Haus Kirschheide in den Besitz der Fabrikantenfamilie Felix über, die das Anwesen mit hohem finanziellen Aufwand renovierte.
Im zweiten Weltkrieg diente das Haus mit seinem großen Mittelgewölbe im felsgemauerten Keller manchem Höhscheider Bürger als Luftschutzraum.
1967 erwarb die Stadt Solingen das Gebäude, um es im Zuge ihrer Verkehrsplanung dem Erdboden gleichzumachen. Zum Glück kam es nicht dazu. Nach einer aufwändigen Generalsanierung wurde Haus Kirschheide 1979 Sitz der "Zentralstelle für den deutschsprachigen Chorgesang in aller Welt".
Ende 1993 zog das Solinger Standesamt hier ein, und seitdem bildet das prächtige Anwesen die edle Kulisse fürs Jawort.
Apropos edle Kulisse: Der Knaller ist diese künstliche Grotte im Garten der Villa.
Frage: Weiß jemand, welche Häuser zur Blauen Seite der Kirschheide (Rokoko,1772) zähl(t)en? Blau = Schiefer?
Schon bemerkenswert, wenn man die unterschiedlichen Baustile an einer Straße wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht findet.
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