Public Art

Lovers

Die Liebenden: von José de GuimarãesDie Liebenden: von José de Guimarães

In der Solinger Presse (ST) lese ich: Glücklich ist Jörg Föste mit der Doppel-Skulptur, die José de Guimarães eigens für diesen Platz geschaffen hat. „Lovers“ heißt sie, die Liebenden. Die beiden Skulpturen symbolisieren, aneinander zugewandte Köpfe, beziehen sich aber auch auf Bäume, an das Fest-verwurzelt-sein vor Ort. …

Spontan kam mir die Idee/Frage, ob die beiden Skulpturen – wieso eigentlich zwei ? – falsch aufgebaut wurden. Ich sehe zwei „Köpfe“, die voneinander weg sehen. Geht dies nur mir so?

Es ist noch anzumerken, dass die beiden Skulpturen aus Stahl gefertigt sind. Das bewusst ausgewählte Material soll daran erinnern, dass die Klingenstadt weltweit für ihre Stahlprodukte bekannt sei.

Künstliches am Wegesrand

In Solingen gibt es im öffentlichen Raum Skulpturen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zwingen.

Solinger Kunst: gemeinsam sind wir starkSolinger Kunst: gemeinsam sind wir stark

Holocaust-Gedenktag

Die Ihr hier in Frieden vorüber geht

Gedenkt der Opfer aller GewaltGedenkt der Opfer aller Gewalt

Allerheiligen

Noch 60 Tage bis zum Jahresende!

Solingen - Alter Markt: Postkarte nach einem Originalfarbfoto C. Blasberg, Herstellung W.Giradet, EssenSolingen - Alter Markt: Postkarte nach einem Originalfarbfoto C. Blasberg, Herstellung W.Giradet, Essen

Etwas zur zeitlichen Einordnung der Aufnahme: Farbfotos waren problemlos ab Mitte der 1930er Jahre machbar, die Solinger Altstadt war nach dem 5. November 1944 nur noch ein riesiger Trümmerhaufen. 165 britische Bomber warfen an diesem Tag in 26 Minuten 783 Tonnen Spreng- und 150 Tonnen Brandbomben über Solingen ab.

Der Alte Markt erhält sein Klingenschmieddenkmal!
Henryk Dywan und der Solinger Verschönerungsverein haben gestern den zugehörigen Vertrag unterschrieben und sie freuen sich schon jetzt über die kommenden, auch kontroversen Diskussionen. „Ein Denkmal, das keiner beachtet, ist kein Denkmal.“

Alter Markt 2007Alter Markt 2007

Die jüngere Geschichte des Alten Marktes und des Klingenschmied- Denkmals
Mit den verheerenden Luftangriffen, bei denen die Solinger Innenstadt im November 1944 nahezu vollständig zerstört wurde und zahlreiche Opfer unter der Bevölkerung zu beklagen waren, war auch die Zerstörung des von dem Kölner Bildhauer Albermann geschaffenen Klingenschmied- Denkmals von1895 verbunden.

Bereits Anfang der 1950er Jahre setzte sich der damalige „Verkehrs- und Heimatverein Solingen e.V. “ für die Wiedererrichtung des Denkmals, dessen Kopf aus den Trümmern gerettet worden war und bei der Casinogesellschaft aufbewahrt wurde, ein. Auf der im Bebauungsplan als Fläche des Alten Marktes vorgesehenen Platzanlage sollte die „Neuerrichtung... ins Auge gefaßt werden, weil der Wunsch… in weiten Kreisen der Solinger Bevölkerung laut geworden ist.“

Der Leiter der Solinger Wiederaufbauplanung, Oberbaurat Dörich, versprach, dieses Ansinnen zu unterstützen. Er gehörte, wie der Architekt Wilhelm Klein und der damalige Direktor des Deutschen Klingenmuseums, Dr. Uhlemann, dem neugebildeten „Beratenden Denkmalausschuß“ an, der im Mai 1955 zum ersten Mal tagte.

Fünf Jahre später, im Jahre 1960, Klaus Weber war mittlerweile schon Vorsitzender des „Verkehrs- und Heimatvereins“, entschied man sich jedoch anders: Zwei Künstlern war die Aufgabe gestellt worden, „für die Gestaltung des Alten Marktes zu einem Ruheplatz künstlerischen Schmuck in Verbindung mit einem fließenden Wasser zu entwerfen. Der Platz soll nämlich in Zukunftmehr als Parkplatz dienen.“

In der Motivwahl waren die Künstler völlig frei. Die Jury unter der Leitung von Oberbaurat Dörich entschied sich schließlich für den Entwurf von Lis Ketterer, der den Heimatdichter Peter Witte mit Notizbuch und Stift auf einer Steinbank am Brunnen sitzend zeigt. Die Künstlerin machte weiterhin den Vorschlag, eine Linde auf dem Platz zu pflanzen, als Erinnerung daran, dass der Alte Markt früher auch Gerichtsplatz gewesen sei.

Der Text stammt aus einer Erläuterung zur Beschlussvorlage 2729 (24. Mai 2007) der Stadt Solingen.

Ein Platz der Ruhe mit künstlerischem Schmuck und fließendem Wasser – so habe ich den Alten Markt noch nie gesehen. Beim kommenden Weihnachtsmarkt werde ich erneut darüber nachdenken.

Wem die Stunde rollt

Kollergangstein: Bürgerstiftung Solingen 600, –1986–  Diese Sonnenuhr wurde aus einem Kollergangstein gestaltet, der ehemals Papierrohstoffe in der Papiermühle Jagenberg zerfaserteKollergangstein: Bürgerstiftung Solingen 600, –1986– Diese Sonnenuhr wurde aus einem Kollergangstein gestaltet, der ehemals Papierrohstoffe in der Papiermühle Jagenberg zerfaserte

Kollergangstein als Sonnenuhr

Früher tat er in der Papiermühle als „Kollergangstein“ zum Zermahlen des Papierrohstoffes seinen Dienst, heute ist er das tragende Element einer Sonnenuhr auf dem Platz vor dem ehemaligen Deutschen Klingenmuseum, heute Museum Baden. Die Rede ist von einem großen Eifeler Basaltstein, den die Gesellschafter der (ehemaligen) Papiermühle Jagenberg, Egon Linge und Kurt Jagenberg, der Stadt Solingen zum Geschenk machten. Finanziert von der Bürgerstiftung Solingen 600 übernahm der Klingenstädter Bildhauer Henryk Dywan die Aufgabe, eine ansprechende Präsentation für das Zeugnis Solinger Industriegeschichte zu entwickeln. Oberbürgermeister Gerd Kaimer (1984–1997) stellte das Ergebnis dieser Arbeit im Juni/Juli 1986 vor einer Sitzung des Kuratoriums der Bürgerstiftung Solingen 600 der Öffentlichkeit vor.

In seiner Ansprache bezeichnete er die Aufstellung des Steines in Form einer Sonnenuhr als künstlerisch gelungene Synthese zwischen einem historischen Objekt und einem modernen Werkstoff zu einer zeitgenössischen Plastik. Besonders erfreulich sei es, so sagte der Oberbürgermeister, dass hier zwei Mäzene gemeinsam bürgerschaftliches Engagement praktiziert hätten, die Gesellschafter der Papiermühle und Kurt Baden († 11.2004) als Stifter der Bürgerstiftung (1974).

Er rief alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt auf, die Stiftung bei der Erfüllung ihrer selbstgestellten Aufgabe zu unterstützen, um weitere Aktivitäten zu ermöglichen. Kaimer: „Auch wenn privates Mäzenatentum natürlich nicht alle Aufgaben lösen kann, so ist es doch als Beispiel und Zeichen eines privaten, gemeinnützigen Gestaltungswillens unverzichtbar.“

Zur Wahl des Standortes für die Sonnenuhr wies Kaimer darauf hin, dass das Klingenmuseum zwar im Jahre 1989 oder 1990 in den restaurierten Klosterhof umziehen werde [Eröffnungsfeier erfolgte am 6. April 1991], das Gebäude dann jedoch als Ort einer Bürgerbegegnungsstätte [als Museum Baden am 27. Oktober 1996 eröffnet] vorgesehen sei. In diesem Falle könne der Stein markanter Bezugspunkt dieser Begegnungsstätte werden.

Der letzte „Kollergang“ bei der Papiermühle Jagenberg sei erst seit rund fünf Jahren außer Betrieb, nachdem Anlagen dieser Art etwa 100 Jahre lang als „erste Recyclingmaschinen“ zunächst Lumpenmaterial, dann Altpapier und Zellulose zu einer krümeligen Masse zerfasert hatten. Heute haben ihre Aufgaben überdimensionale „Mixer“ übernommen, die sogenannten Pulper. Ein weiterer Kollergangstein ist vor dem Gebäude der Sparkasse in Krahenhöhe zu sehen.

Quellen:
Solinger Tageblatt am 21.6.1986,
Solinger Morgenpost am 24.7.1986,
Solinger Tageblatt am 26.7.1986,
DIE STADT – Amtsblatt der Stadt Solingen, Freitag, 25. Juli 1986

Solingen und seine Denkmäler

An der Einmündig der Eichenstraße in die Unnersberger Allee findet der aufmerksame Solinger ein etwas unmotiviert in der Landschaft stehendes Bauwerk. Man könnte auf die Idee kommen, dass ein Kleingartenverein hier die einstmals begehrten Waschbetonplatten kostenkünstig auf kreative Weise entsorgt hat.

Denkmal der Stadt Gouda: (NL)Denkmal der Stadt Gouda: (NL)

Es hatte einst einen exponierteren Standort, den Mühlenplatz – die Bebauung mit den Clemens-Galerien setzte dem ein Ende.

»Zum eigentlichen Baubeginn muss der Mühlenplatz zum Leidwesen vieler Bürger von seinem angewachsenen Baumbestand befreit werden. Außerdem müssen beide Brunnen auf dem Platz abgebrochen und das Denkmal der Stadt Gouda (NL) zum 600-jährigen Stadtjubiläum im Jahre 1974 (Verleihung der Stadtrechte an die Stadt Solingen) abtransportiert werden. Letzteres findet in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1998 statt und kann nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden. Das einige Tonnen schwere Betondenkmal wird in 2 Teile zersägt, da es andernfalls durch seine Höhe mit der Oberleitung der O-Busse in Berührung kommen würde. Zudem müssen 2 große Autokrane das Denkmal anheben und auf einen Tieflader setzen. Mit Polizeischutz und abgesperrten Straßen auf Grund der Überbreite geht es zum endgültigen Standort an der Unnersberger Allee, wo das Denkmal am 18. Februar 1998 einbetoniert und gereinigt wird.« (Quelle: Bergische Blätter 08/2000)

Das Denkmal der niederländischen Künstlerin Jansje (Josje) Smit (*25.12.1926 Amsterdan, † 30.09.2003 Amsterdam) soll an die Partnerschaft mit der niederländischen Stadt Gouda erinnern. Diese Städtpartnerschaft wurde am 16. August 1957 offiziell besiegelt.

Plakette: Gouda Solingen, 50 Jahre – Zwei mit TraditionPlakette: Gouda Solingen, 50 Jahre – Zwei mit Tradition

Zum 50-jährigen Jubiläum hat man offensichtlich versucht, das Denkmal optisch aufzuwerten.

Vor 51 Jahren herrschte ein anderes ästhetisches Empfinden.

Denkmalbeschriftung: FreundschaftDenkmalbeschriftung: Freundschaft

„Hau weg den Scheiß!“ - Oder wie?

Glaubt man der lokalen Presse, so ist die Zukunft des unter Denkmalschutz stehenden Hedderich-Pavillons am Neumarkt weiterhin völlig offen. Die Entscheidung, ob der Glaskasten aus den 50er Jahren [wurde der Verkaufs-Pavillion nicht erst Anfang der 60er Jahre erbaut?] nun erhalten bleibt oder wegen des Hofgarten-Projektes der Abrissbirne zum Opfer fällt, werde nicht vor Ende Oktober getroffen, so soll es gestern aus dem NRW-Bauministerium geheißen haben. [Seit wann arbeiten die am Tag der Deutschen Einheit?] Der Solinger Baudezernent Hartmut Hoferichter soll dazu bestätigt haben: „Es wird Mitte des Monats, voraussichtlich am 16. Oktober, eine Ortsbesichtigung geben, an der neben dem Bauministerium auch das Rheinische Amt für Denkmalpflege und die Stadt Solingen als Eigentümerin teilnehmen werden. Erst danach will das Bauministerium seine Entscheidung treffen.“

Auch dem folgenden Bauwerk steht sein Ende kurz bevor. Es soll eingelagert werden.

Brunnen: am Bremshey-Platz in Solingen-OhligsBrunnen: am Bremshey-Platz in Solingen-Ohligs

Der Brunnen am Bremshey-Platz soll ersatzlos abgerissen werden; aus technischen Gründen müsse dies nach den von der Bezirksvertretung (BV) abgesegneten Plänen eines von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros geschehen, soll Solingens Baudezernent Hartmut Hoferichter gesagt haben. „Es war der allgemeine Wunsch, eine aufgeweitete ebenerdige Verbindung mit nur geringem Gefälle zwischen Bahnhof und Fußgängerzone herzustellen. Da ist für den Brunnen kein Platz mehr.“

BremsheyplatzBremsheyplatz

Rückblick ins Jahr 1972: Halb Ohligs ist auf den Beinen, um der Namensgebung für den neu gestalteten Platz zwischen Bahnhof und Düsseldorfer Straße beizuwohnen. Mit der Bezeichnung Bremshey-Platz wird eine der bedeutendsten und größten Ohliger Firmen geehrt, deren Fabrikationsgebäude bis 1930 in unmittelbarer Nähe an der Wilhelmstraße standen. Gleichzeitig mit der Namensverleihung wird der von Henryk Dywan gestaltete Brunnen eingeweiht. (Quelle: SOLINGEN Großstadtjahre 1929–2004)

Postkarte: Bremshey-Platz auf einer Postkarte aus dem Verlag Schöning & Co + Gebrüder Schmidt, Lübeck, Bestellnummer Solig 431. Die Karte lief postalisch am 14.8.1979.Postkarte: Bremshey-Platz auf einer Postkarte aus dem Verlag Schöning & Co + Gebrüder Schmidt, Lübeck, Bestellnummer Solig 431. Die Karte lief postalisch am 14.8.1979.

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