Und so sieht es nach gut 4 Monaten Betrieb aus:
Vermutlich hat sich eine Bohle aus dem Gerinne unterhalb des Wasserrades gelöst und den Schaufeln des Wasserrades mächtig zugesetzt. Morgen kommt der Wasserradzimmermann und tauscht die defekten Teile aus. Wenn ich der Presse glauben schenken darf, so soll das Gerinne ausbetoniert werden.
Beim Solinger Tageblatt heißt es am vergangenen Samstag:
Das im vergangenen Dezember neu eingebaute Wasserrad am Balkhauser Kotten steht in diesen Tagen still. Grund ist ein „Unfall“, wie Nicole Molinari, Vorsitzende des Kuratoriums Balkhauser Kotten, auf ST-Nachfrage erklärt. „Eine Holzbohle hat sich gelöst und hat drei Schaufeln beschädigt.“ Die Holzbohle ist Teil des Bettes und liegt im Graben, in dem sich das Rad dreht. Jetzt stehe das Rad, das nicht beschädigt worden sei, still. „Am Montag oder Dienstag kommt der Mühlenbauer und repariert die Schaufeln.“ Kosten: etwa 500 Euro.
Die Idee des Kuratoriums ist es nun, als Bett nicht mehr Holzbohlen zu verwenden, sondern Beton. „Dann kann so etwas nicht mehr passieren.“
Kommentare
... schon defekt?
... da hatte ich dir ja schon ganz am Anfang etwas geschrieben und in der Kritik waren wir ja dann einer Meinung.
Gruss
Jens
Aus dem Kapitel "Dumm gelaufen"
mehr sage ich im Moment nicht dazu.
unterschlächtiges Wasserrad nach dem Kampf mit der gemeinen Bohle
Vielleicht...
hat man doch irgendwo an den "Kosten" gespart - soweit so was geht - ?
Beim näheren Betrachten: vertrauenserweckend sieht die Konstruktion nun wirklich nicht aus, aber ich bin kein Mühlenradbauer!
Wasserradbauer
bzw. ihr Wissen ist ausgestorben.
Du meinst
der Mann der seinen Namen in dem Rad verewigt hat, der hat nicht das rechte - ich drücke es jetzt mal diplomatisch aus - know how?
Wie billig
Das Bild zeigt ein recht fragiles Gebilde aus dünnen Holzleisten und
Querbrettern. Hätte man dort etwas mehr Material spendiert, hätte
sich das Rad nur verklemmt, wäre leicht wieder in Bewegung zu setzen
gewesen. Diese plumpen und flachen Bretter garantieren auch keine
optimale Führung des Wasserstromes. Viel zu viel Wasser schwemmt
seitlich an den Schaufeln vorbei: Energie, die verloren geht.
'Energie-Effizienz' kennen die Wasserradbauer wohl nicht. Gewölbte
Schaufeln müssen her nicht flache Bretter.
Was denn? Wir bewegen uns auf historischen Terrain? Die Einfachheit
vergangener Jahrhunderte soll nachempfunden werden? Die kleinen
und größeren Katastrophen der Altzeit sollen auch heute noch dem
schlichten Schleifkotten zusetzen dürfen? Nur so erlebt der Besucher
auch heute noch die Arbeitsbedingungen unserer Ahnen?
Recht so!
... alles bei OBI
... also auf deinem Foto von gestern sieht es echt nach "preiswert-hopp-hopp-billig-billig" aus.
Was hat den das Rad für Bretter? Fichte unbehandelt? Und wieso sind da überall Schraubenköpfe in dem Radkranz? Ist das nicht gesteckt, sondern mit diesen Blechstreifen (OBI) zusammen getackert? (einfach aufeinanderlegen und zusammenschrauben - schönen Gruss vom TRIX-Baukasten). Hat das jemand von der Stadt Solingen so abgenommen? Das kann ich nicht glauben.
Gruss
Jens
Fichte ungehobelt
Du liegst mit Deiner Annahme richtig. Die Bretter sind, wie auch früher üblich, aus einfacher Fichte und nicht wie das Wasserrad aus Eiche gefertigt. Dies ist Absicht. Die Bretter sind tatsächlich als Verbrauchsmaterial angelegt. Früher kam es häufiger vor, das Treibgut dem Wasserrad respektive den Schaufeln zusetzte. Aus diesem Grunde sollen damals auch die Bretter nicht verschraubt, sondern mit Nägel an den Stelzen befestigt gewesen sein.
Ich gehe davon aus, dass das Wasserrad von der Unteren Denkmalbehörde abgesegnet wurde. Aber auch dort entscheiden Personen mit heutigem Wissen, aber ohne praktische Erfahrung.
Schaufelbretter aus Fichte
Was den Einsatz von Metall betrifft; auch hier gilt schon seit Jahrzehnten: mehr hält länger.
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