Heute war es mal wieder in Kohlfurth auf der L74 so weit. Dort stellt die Polizei immer wieder gerne etwas unmotiviert ihre Fahrzeuge mitten auf der Straße ab und schaut zu. Keine Vorwarnung, keine Hinweise, man muss schon von Glück sprechen, dass sie heute sichtbar waren. Und so etwas schimpft sich Unfallortabsicherung.
Die Zeichen für das Anknabbern stehen auf grün, der Bagger ist in Position - nicht nur in der Solinger City.
Momentan herrscht eine sonderbare Stimmung im Lande. Erstmals heißt es aus den Mündern der Volksvertreter, die Bürger des Landes wünschen, und daher macht bzw. tun man etwas nicht. Wenn es den Herren und Damen Abgeordneten in den Kram passt, dann ist das Volk plötzlich der Souverän ?! In ein paar Wochen ist es wieder nur Stimmvieh, das zur Urne gerufen wird.
Man legt sich ins Zeug, der Zuch kütt am Rosenmontag!
Glaubt man der lokalen Presse: Solingen: Polizei-Wandbild nicht mehr zu retten (RP ONLINE, 22.02.2011)
Vor meinem geistigen Auge sah ich ihn schon mit Sack- und Schubkarre die bemalten Betonblöcke in Richtung Rathaus transportieren. Dem ist aber nicht so. Helfer hätte er bestimmt gefunden.
"Die Würde des Menschen ist unantastbar" wird entsorgt; irgendwie passend zur Zeit.
Wenn der Bagger knabbert ... was für ein Motiv!
Apropos Würde; was sagt Meyers Konversationslexikon, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892 dazu?
Und das Gedächtnis reicht von Suppe bis Mittag.
Und daher bemerkte niemand, dass mit dem Abriss des Polizeigebäudes auch ein öffentliches Kunstwerk in Solingen verschwindet.
Solingen: Künstler empört über Wandbild-Zerstörung (RP ONLINE, 29.12.2010)
Bemerkenswert das Zitat: "Denn wir sind dabei, ein Archiv mit Kunst im öffentlichen Raum aufzubauen, das wir über das Internet zugänglich machen wollen." Dafür erwarte man allerdings noch die Zuteilung von Fördergeldern.
So, das Foto ist gemacht und im Internet auch ohne Fördergelder abrufbar. Die Spiele mögen beginnen - gemeint ist der Abriss.
Das Wandbild enstand im September und Oktober 2000. „Viele Jugendliche waren daran beteiligt“, erzählt der Düsseldorfer Künstler Klaus Klinger, der das Gemälde zusammen mit Cheikhou Bounanma Sidibe aus Thiès (Senegal) und Paul Mangen aus Luxemburg entworfen und mit Schülern der Geschwister-Scholl-Schule umgesetzt hat.
Frage an meine Leser: An welches öffentliche Kunstwerk im Solinger Raum erinnert Ihr euch spontan?
Ich fange mal an:
1.) Das Kratzsche Paar in Wald
2.) Das lesende Paar: (Skulptur von Gerda Kratz)
3.) „Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft“ von der Steinbildhauerin Christiane Püttmann im Außenbereich von Schloss Burg
Vom oben genannten Künstler Klaus Klinger gibt bzw. gab es in Solingen noch weitere öffentliche Kunstwerke, deren Entstehung er begleitete:
der polizeilichen Unterbezahlung durften die Bediensteten ihre Zigarettenreste nicht in der Öffentlichkeit an der Goerdelerstraße rauchen.
Feuerschutztechnische Gründe können es nicht gewesen sein, da das marode Bauwerk – wie jetzt bekannt wird – mit Asbest bestens bestückt ist. Solingen: Asbestlast höher als erwartet (RP ONLINE, 27.12.2010)
Kann mir einer einmal erklären, warum sich ein öffentliches Bauwerk immer anders verhält/darstellt als erwartet? Mir kommt es vor, als ob wir im Jahrhundert der falschen Erwartungshaltung leben. Gibt es während der Bauzeit keine Bauaufsicht? Werden die Baupläne direkt nach dem Bau entsorgt? Oder können die sich keine Rechenschieber leisten und arbeiten alle in der öffentliche Verwaltung nach der Pi-mal-Daumen-Methode?
Ich warte immer noch auf die Zeitungsmeldung: "Gebäude wurde im Zeitplan, unter Einhaltung des veranschlagten Budgets erstellt, abgerissen ..."
Gestern sprach ich es kurz an, heute finde ich in der Presse eine Antwort:
Solingen: Brunnenanlage nur noch mit Edelstahlsäulen
(RP ONLINE, 03.07.2010)
Warum die zu einem Brunnen gehörende Wassertechnik entfallen soll, geht nicht so richtig aus dem Artikel hervor. Ist es die beengte Platzsituation oder doch das einzusparende Geld ?
Dieses Schild wird überflüssig !
Der Laufbrunnen wurde am 18. September 1978 als Wasserspiel eingeweiht.
In der Rheinischen Post konnte man damals lesen:
Die Bürgerstiftung Solingen 600 hat es ermöglicht, daß zur Verschönerung des Platzes vor dem neuen Dienstgebäude des Polizeischutzbereiches Solingen an der Goerdelerstraße eine Brunnenplastik aufgestellt wurde. Oberbürgermeister Georg Schlößer enthüllte das Kunstwerk am Wochenende in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Kuratoriums Bürgerstiftung. Er betonte die Beispielhaftigkeit der Bürgerstiftung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieses Wasserspiel den Bürgern ebensoviel Freude bereiten wird, wie die Wasserspiele am Mühlenhof und Bremsheyplatz. „Die Schaffung kultureller Werte wäre ohne die Stiftung kaum möglich.“ Die Spender, so Schlößer, haben zur Hebung der Lebensqualität beigetragen.
Wasserspiele an Mühlenhof und Bremsheyplatz ?
Das Solinger Tageblatt schrieb damals über Dywan und den Brunnen:
Recent comments
29 weeks 4 days ago
1 year 19 weeks ago
1 year 19 weeks ago
1 year 24 weeks ago
1 year 25 weeks ago
1 year 25 weeks ago
1 year 27 weeks ago
1 year 27 weeks ago
1 year 27 weeks ago
1 year 46 weeks ago