Die Tage bemerkte ich am Rande des Vorplatzes zum Museum Baden ein neues künstliches Werk, flankiert von den bekannten Werken der Künstler Kratz und Kortenbach.
Meine Neugier brachte folgende Erkenntnisse:
1.) Das Solinger Tageblatt berichtete am 25.07.2009 unter der Überschrift
„Zum Schwerte greift, wer seine Heimat liebt“ – wieder überlesen …
MUSEUM BADEN Reste einer ehemaligen Siegessäule –
vermutlich aus dem Krieg 70/71 – wurden auf dem Vorplatz freigelegt.
Es ist eine schweißtreibende Arbeit: Auf einem Höckerchen vor dem
Kunstmuseum sitzt dieser Tage ein Mann vor einem Steinsockel und klopft
Schriftzeichen frei. Dieter Hartnick, Steinmetz und seit Jahren für das
Museum tätig, macht das sichtbar, was die Zeit verschüttet hat. „Dieser
mehrstufige Sockel stand versteckt im Gebüsch neben dem Parkplatz“,
erläutert Museumsdirektor Rolf Jessewitsch. „Wir haben das Gebüsch
gerodet und damit freie Sicht auf die Steine geschaffen.“
„Ursprünglich stand dieses Denkmal direkt vor dem
Museumsgebäude“, erläutert der Direktor. Alte Bilder belegten
dies. Aufgrund der Aufschrift lässt sich erkennen, dass es ziemlich
zeitgleich mit dem Museum, damals noch Rathaus, im Jahre 1909 entstanden
sein muss. Die ursprünglich auf dem Sockel befindliche Siegessäule mit
Kaiserkrone sei nach 1945 eingeschmolzen worden. Ob der Sockel noch in
diesem Jahr oder erst vor der Eröffnung des Klingenmuseums 1954 im
Gebüsch verschwand, sei unklar. „Die Säule sollte vermutlich an
den deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnern.“
Der Zahn der Zeit hat den Stein verwittern lassen
Dementsprechend martialisch lautet auch die Aufschrift auf den
Steinen, bis jetzt nur blass zu erkennen: „Zum Schwerte greift,
wer seine Heimat liebt.“
„Damals dachte man so. Dies ist ein Teil der Geschichte und
sollte als solche nicht in Vergessenheit geraten“, sinniert
Jessewitsch. Die Geschichte oder besser der Zahn der Zeit hat den Stein
verwittern lassen und den Rost seines rudimentären Aufsatzes in ihn
hineingefressen. Daher leuchtet die Schrift nach dem Freiklopfen aus dem
ursprünglich hellgrauen Stein, als sei sie aufgemalt.
Das alte Fundament ist nur eines von den Gebilden, die den Vorplatz
des Museums bereichern. Außerdem befinden sich dort zwei Skulpturen von
Max Kratz und „Der Engel“ von Gertrud Kortenbach. Weiteres
soll folgen: „Das wird wachsen über die Jahre.“ sf
Soweit die Solinger Intelligenz. Was konnte ich finden?
2.
»Schon im Jahre 1889 war eine Kommission zur Errichtung eines Kriegerdenkmales gewählt worden. Ihre Tätigkeit schlief aber ein, bis sie 1908 durch den Herrn Bürgermeister Bartlau wieder ins Leben gerufen wurde. Die Kosten zu dem Denkmal wurden durch hochherzige Beiträge einiger hiesiger und auswärtigen Herren sichergestellt. Eigenartig ist der Gedanke zu dem Aufbau des Denkmals, das aus drei auf einem Sockel ruhenden, vom Kriegsministerium zur Verfügung gestellten Kanonenrohren besteht, die von einer Kaiserkrone überragt werden. Diesen Gedanken gab der Kommandeur des Bezirkskommandos Solingen, Herr Oberstleutnant von der Groeben, Der archetektonische Ausbau des Ganzen stammt vom Rathausbaumeister Herrn Fritsche, Elberfeld. Die Stadtverordneten-Versammlung bewilligte dazu 600 Mark. Die Inschrift auf dem Denkmal stammt von dem bekannten bergischen Dichter Rudolf Herzog:«
Zum Schwerte greift, wer seine Heimat liebt,
Wir lieben sie, und unser Stahl gab Kunde
Wer seinen Zoll der Heimaterde gibt,
Ihm schenkt Unsterblichkeit die Todesstunde.
Soweit W. Benner und K. Bremes 1920 in „Zur Geschichte der Stadt Gräfrath“.
Gab es damals schon fanatische Selbstmörder mit Sprengstoffgürtel?
OK, vor 100 Jahren musste das Schwert herhalten, symbolisch.
Kurz nachdem ich diese Zeilen schrieb, kam mir folgende RPO-Meldung unter:
Schäuble warnt vor Anschlägen vor Bundestagswahl
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) erinnert an die Gefahr
von Terroranschlägen. Sie sei vor der Bundestagswahl „unverändert hoch“.
Man solle das nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Was fange ich jetzt mit dieser Warnung meines Innenminister an? Nicht zur Wahl gehen? Die Macht sei mit ihm.
Eine etwas differenzierte Sicht der Dinge findet ihr auf Zeitspurensuche: Fundsache Siegessäule.
Kommentare
Hunsrück oder Hindukusch
Heute heißt das:
„Wir verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch“
Was bitte ist ehrlicher?
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