So die Überschrift einer Pressemitteilung der DB vom 23.11.2010. Darin heißt es lapidar:
(Düsseldorf, 23. November 2010) Die Deutsche Bahn hat heute einen Bescheid des Eisenbahnbundesamtes erhalten, wonach die Müngstener Brücke bis auf weiteres gesperrt ist. Die Deutsche Bahn prüft derzeit diesen Bescheid. Parallel laufen die bereits begonnenen Arbeiten zur Verstärkung der Brücke weiter. Wir werden Sie über aktuelle Entwicklungen zeitnah informieren.
zeitnah; ich kann dieses Wort nicht mehr hören. Eines der beliebtesten Wörter von Pressesprechern Mietmäulern, wenn sie bei „passender Gelegenheit“ meinen.
Was schreiben die Medien dazu?
Bin auf die Reaktion unseres Bundestagsabgeordnen Jürgen Hardt (CDU) gespannt, der die Tage von einem notwendigen Übel sprach, als die Bahn die Brücke in einer Nacht und Nebelaktion zwecks Ausbesserungsarbeiten sperrte. Vermutlich hält er die Sperrung durch das Bundesamt für einen notwendigen Verwaltungsakt.
Momentan (10:45 Uhr) twittert er: #Generaldebatte #Bundestag: #Merkel mit klugen Spitzen gegen Opposition. Steinmeier ohne Antworten, selbst von SPD nur magerer Beifall. #fb
Kommentare
Müngstener Brücke
So bekommt man eine Nebenstrecke ohne große Probleme entsorgt. Erst wurden alle Nebenstrecken im Bergischen stillgelegt und jetzt ist (bleibt?) die Brücke gesperrt. Wie überall nur im Großen liegt der Segen, alles andere fällt über den Tellerrand.
Unterhalt(ung)
Die Müngstener Strecke ist noch nicht stillgelegt.
Nicht mal jetzt.
Vor allem nicht in der Nacht.
Es wird sogar was für den Unterhalt getan.
Auf dem Teilstück zwischen Halt Mitte und Schaberg war letzte Nacht ein Bautrupp höchst aktiv.
Direkt hinter unserem Schlafzimmerfenster brummelte stundenlang der große Diesel des Bauzugs, um die Flutlichtstrahler mit Strom zu versorgen.
Ich war neugiereig und hab um kurz nach Mitternacht ein wenig zugeschaut.
Sie hatten mehrere Schwellen ausgebaut und waren gerade dabei, diese wieder einzubauen. Haben vielleicht Drainagerohre oder Leitungen quer unter den Gleisen hergeführt.
Als ich gerade einschlafen wollte, so gegen 1 Uhr nachts, wurde dann der Schotter gestopft.
Warum die das bei der gegenwärtigen Strecken-Sperrung mitten in der Nacht machen müssen, bleibt eines der großen Rätsel der Menschheit. Wahrscheinlich wollen sie nicht auf die Nachtarbeitszulage verzichten.
Verplanung ist alles
Die Idee mit der Nachtarbeitszulage hat was.
Vielleicht wurde der Arbeitseinsatz vor 5 Jahren geplant und die Brückensperrung hat sich bis in diese Rotte nicht herumgesprochen. In der Kommunikation ist die Bahn bekanntermaßen erste Sahne.
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