Public Art

Der Zustand der Schere vor ihrer Erfindung

Die Klingenstadt Solingen ist um eine Plastik reicher!

Plastik von Wolfgang Körber vor dem Solinger KlingenmuseumPlastik von Wolfgang Körber vor dem Solinger Klingenmuseum

Der Künstler Wolfgang Körber, 1934 in Potsdam geboren und seit 71 Jahren in Solingen lebend, schenkte die Plastik als Zeichen seiner Verbundenheit mit der Klingenstadt.

Plastik von Wolfgang Körber mit dem Titel: "Der Zustand der Schere vor deren Erfindung"Plastik von Wolfgang Körber mit dem Titel: "Der Zustand der Schere vor deren Erfindung"

Das Dream-Team bei der Ausstellungseröffnung: von links: Uli Preuss (Oberfotograf des Solinger Tageblattes), Professor Wolfgang Körber, Dr. Barbara Grotkamp-Schepers (Direktorin des Deutschen Klingenmuseums) und Norbert Feith (Oberbürgermeister der Stadt Solingen)Das Dream-Team bei der Ausstellungseröffnung: von links: Uli Preuss (Oberfotograf des Solinger Tageblattes), Professor Wolfgang Körber, Dr. Barbara Grotkamp-Schepers (Direktorin des Deutschen Klingenmuseums) und Norbert Feith (Oberbürgermeister der Stadt Solingen)

Professor Wolfgang Körber: bei der Erklärung der Muse zur "Der Zustand der Schere vor Ihrer Erfindung"Professor Wolfgang Körber: bei der Erklärung der Muse zur "Der Zustand der Schere vor Ihrer Erfindung"

Gleichzeitig wurde die Ausstellung Wolfgang Körber, Stabskulpturen 2012, der die Plastik „Der Zustand der Schere vor ihrer Erfindung“ zuzurechnen ist, eröffnet. Die Ausstellung kann bis zum 17. November im Deutschen Klingenmuseum besichtigt werden.

Stabskulptur: Wolfgang KörberStabskulptur: Wolfgang Körber

Wenn man einen Baumstamm zu einer Skulptur verwurschtetWenn man einen Baumstamm zu einer Skulptur verwurschtet

Der Mainstream sortiert Wolfgang Körber in die Kategorie Konkrete Kunst ein. Der Kunsthistoriker Gérard Goodrow aus Köln sah das etwas anders und erläuterte die Anwesenden.

Links:

Graffiti auf Abwegen

KFZ-MeisterbetriebKFZ-Meisterbetrieb

Meine Überschrift dokumentiert die gefühlte Ambivalenz.

Lässige Ente

Seit letzter Woche ist Solingen um ein genehmigtes, bezahltes Graffito reicher.

Graffito im Gustav-Coppel-ParkGraffito im Gustav-Coppel-Park

Sebastian Malermann, Marc Stania und Eric Ventker – alles Sprüher der Gruppe farbfabrik24.de – vollendeten ihr Werk im Auftrag des Park-Trägervereines Lebenswertes Solingen e.V.

die lässige Entedie lässige Ente

Mit dieser Aktion versucht man an die Ehre der ungefragten, anonymen Sprayer zu appellieren, sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen und dieses Werk zu respektieren. Bin gespannt, ob es funktioniert.

das allsehende Auge: zwar keine dreizehn Stufen wie auf dem Dollar-Schein, aber dreizehn Ziegel !das allsehende Auge: zwar keine dreizehn Stufen wie auf dem Dollar-Schein, aber dreizehn Ziegel !

wenn der Ast im Auge nervtwenn der Ast im Auge nervt

Auch dieser gesprühte Vogel gehört zu dem neuen Farbenrausch:

Graureiher: er ist live im Park zu findenGraureiher: er ist live im Park zu finden

Hier noch ein Link: XXL-Graffito auf der Rückwand der Firma Giesen & Forsthoff

Und bei dieser Gelegenheit kann man direkt etwas anderes ankündigen: Am 18. Oktober 2012 eröffnet unser OB Norbert Feith (CDU) im Gustav-Coppel-Park die gerade fertiggestellte Boulebahn. Bin gespannt, mit welcher Feinfühligkeit er seine Gegner aus der Bahn räumt.

Boulebahn im Gustav-Coppel-ParkBoulebahn im Gustav-Coppel-Park

Mehr zum Thema: Eine Boulebahn zum Jubiläum

Die Drachenvögel

DrachenvogelDrachenvogel

Jan Boomers (1927 – 1999), Maler und Erfinder des Solinger Kindermalfestes, wurde 1997 zum 100jährigen Jubiläum der Müngstener Brücke gefragt, ob er nicht dazu eine Geschichte für das Kindermalfest schreiben könne.
Nun ist so ein Bauwerk zwar eine technische Meisterleistung, aber für die Phantasie der Kinder nicht sehr anregend. Da fiel ihm ein, dass es vor langer Zeit im Tal der Wupper Drachen gab. Als man jedoch 1894 die Felsen sprengte, um die Fundamente für die schweren Träger der Brücke zu bauen, wurden die Drachenvögel aufgeschreckt. Die Drachenvögel, bunte Wesen mit sehr eigenem Charakter, kamen aus ihren Höhlen hervor. Da waren der „Steinknacker“, der „Nietenklauer“, „Adalbert“, der „Wupperhopper“, „Fafnir“, der „Felsenbeißer“ und andere mehr.

Doch wie sehen solche Drachenvögel aus?

Gemeinsam mit der Jugendhilfe und ihrem Schreinermeister Wolfgang Krause sowie dem Künstler Carsten Weck schuf Boomers mehrere farbige Holzplastiken der Drachenvögel, um den Kindern und Jugendlichen eine Vorstellung von ihnen zu geben.

Drachenvogel im Lesegarten der Solinger StadtbibliothekDrachenvogel im Lesegarten der Solinger Stadtbibliothek

Seit dem Frühjahr 2001 „fliegen“ die Drachenvögel im Lesegarten der Stadtbücherei Solingen. Und wer Lust hat, kann nun einmal raten, wer der „Wupperhopper“ und wer der „Nietenklauer“ ist. Er kann die Geschichte „Der Drache Adalbert und die Müngstener Brücke“ aber auch in der Stadtbibliothek nachlesen.

Einer der Drachenvögel, die sich nicht mehr an die Müngstener Brücke trauen: und daher sich im Lesegarten der Stadtbibliothek herumtreibenEiner der Drachenvögel, die sich nicht mehr an die Müngstener Brücke trauen: und daher sich im Lesegarten der Stadtbibliothek herumtreiben

Insgesamt wurden bisher sechs Drachenvögel im Lesegarten gesichtet.

Ein weiterer DrachenvogelEin weiterer Drachenvogel

Goudastraße

Hier einmal eine Stelle mit Public Art, die kaum einer in Solingen kennt. Der Straßentunnel an der Goudastraße, der die Unnersberger-Allee unterquert.

Tunnelportal (südöstlich) GoudastraßeTunnelportal (südöstlich) Goudastraße

Geblieben von dem ursprünglichen Boomerschen Werk ist wenig (beispielhalft eine Hälfte der nordöstlichen Wand), „Nachwuchskünstler“ konnten sich nicht zurückhalten.

Tunnel Goudastraße: der ursprüngliche Entwurf des künstlerischen Anstriches lag bei Jan BoomersTunnel Goudastraße: der ursprüngliche Entwurf des künstlerischen Anstriches lag bei Jan Boomers

Tunnelkunst

Die Tage zeigte ich ein Graffito im Tunnel unter dem Schlagbaum, der von der Korkenziehertrasse genutzt wird. Hier nun das komplette Teil, das in Summe aus vier Teilen besteht.

Tunnelgraffito ITunnelgraffito I

Dieses zerplatzte Spiegelei verstehe ich nicht.

Rechts schließt sich an:

Tunnelkunst,. Nr. 2Tunnelkunst,. Nr. 2

Auf der anderen Tunnelseite das Schauspiel, wenn man barfuß den Wegesrand der Korkenziehertrasse betritt:

Tunnelkunst Nr. 3Tunnelkunst Nr. 3

Und hier der vierte Teil

Tunnelkunst Nr. 4Tunnelkunst Nr. 4

Beim Zusammenbau der gezeigten Wandgemälde aus mehreren Fotos hat mir eine Software geholfen, die ihr hier im Netz kostenfrei erhalten könnt: Hugin - Panorama photo stitcher. Die Bedienung ist mehr als gewöhnungsbedürftig.

Solingens Unterwelt

Tunnel Schlagbaum: KorkenziehertrasseTunnel Schlagbaum: Korkenziehertrasse

Im westlichen Tunneleingang gibt es ein grandioses Wandgemälde. Ich kenne in Solingen kein anderes Exemplar, das mich mehr bewegt. Endlich konnte ich klären, woher es kommt.

Graffito an der TunnelwandGraffito an der Tunnelwand

Der Wuppertaler Künstler DOMINIK HEBESTREIT // AKA. BIRNE schreibt dazu auf seiner Homepage:

Fußgänger-Tunnel auf einer stillgelegten Bahntrasse in Solingen

Diese beiden Wände sind 2007 in Zusammenarbeit mit Christian Bolte und Martin Heuwold als freie Auftragsarbeiten für den Pariser Künstler Regis Noel bzw. für die Stadt Solingen in einem Fußgängertunnel auf einem ehemaligen Gleisbett, dass nun als Fuß- und Radweg durch Solingen führt, entstanden.

Zur Erklärung, die Verlorene Unschuld ist nur ein Teil der Tunnelwand, die ich hier zeige. Bei Gelegenheit reiche ich das komplette Gemälde (beide Seiten) nach.

Nachtrag:
Ein Teil des Wandgemäldes entstand mit Sicherheit schon im Jahre 2006. Den Hund habe ich Anfang September 2006 digitalisiert. Er wacht auf der gegenüberliegenden Tunnelseite.

Der Hund an der WandDer Hund an der Wand

Noch ein Foto aus dem Jahre 2006: (birne ist links unten zu lesen)
birne - Tunnelgraffitobirne - Tunnelgraffito

Bemerkenswert sind auch die Vielzahl der künstlerisch gestalteten Wandkacheln, die oberhalb der Graffti angebracht sind. Unter den rund 380 Exemplaren soll auch eine Ausgabe sein, die der damalige Solinger Oberbürgermeister Haug verbrochen haben soll.

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