Da unsere lokale Intelligenz die Tage das Thema in ihrer Rubrik Solinger Rückblicke thematisierte, kam mir erneut die Plakette in den Sinn, die seit 2008 in den Clemens-Galerien in Nähe der Wasserspiele angeschraubt ist und seit einiger Zeit in Form eines Fotos in meinem Rechner vor sich hin dümpelt.
Von 1515/16 an bis zum Abriss 1860 stand ziemlich genau an dieser Stelle die Solinger Stadtwindmühle. Sie lag vor den Toren der Stadt und war eine Bockwindmühle, bei der die gesamte hölzerne Konstruktion gedreht werden konnte. Ende des 18. Jahrhunderts wurde eine sogenannte Holländermühle errichtet. Hier war nur noch der Mühlenkopf drehbar. Durch die Bebauung an der Brüderstr. heute Mummstr., geriet die Mühle in den Windschatten und wurde 1856 abgerissen. Nur noch der Name „Mühlenplatz“ ist übriggeblieben.
2008 habe ich mich schon einmal mit dem Thema Solinger Windmühlen kurz beschäftigt, siehe Mühlenplatz anno 1857 und den Tag davor.
Interessant am Artikel im Solinger Tageblatt ist zu sehen, dass die professionellen und für Geld arbeitenden Journalisten mit dem gleichen Wasser und wikipedia kochen. Anmerkungen: Der Auslegerbaum, mit dem die Bockwindmühle in den Wind gedreht wird, heißt nicht „Ste“ sondern „Steerts“. Der Orkan, der den Turm der Stadtkirche zum Einsturz brachte, tobte erst 2 Jahre später, am 13. August 1832 (Unwetter in Solingen). Der Herr, der 1857 die Stadt Solingen aus der Vogelperspektive zu Papier brachte, heißt nicht Hermann Windeck sondern Hermann Wüsteneck.
Mehr Ungereimtheiten sind mir auf die Schnelle nicht aufgefallen.
Der Windmühle ist die Kappe abhanden gekommen.
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