Ein Überbleibsel
Diese Mosaik war Bestandteil eines 2 × 6 Meter großen Bronze-Reliefes, das die Solinger Künstlerin Lies Ketterer 1967 im Auftrage der Papiermühle Jagenberg schuf. In Form eines Bilderbogens schilderte sie ein Stück bedeutender Vergangenheit. Mit Hilfe des Frieses führte sie den Betrachter in die historische Papierherstellung und die Geschichte der Solinger Papiermühle ein.
Ach ja: Johannes Soter war ein Papiermacher und Buchdrucker in Solingen, in der Hofschaft Papiermühle, möglicherweise der Erste seiner Zunft hier in dieser Stadt. Das Pentagramm war sein Markenzeichen.
Ein paar Links zu Soter und der Papiermühle:
Mit von der Partie: Herr Olsen
Von den Werk-Gebäuden der einstigen Papiermühle ist fast nichts mehr vorhanden.
Hier ein Vergleich:
Markiert habe ich den Fassadenabschnitt, der noch vorhanden ist und im nächsten Foto zu sehen ist.
Positiv kann man bemerken, dass man in Hofschaft Papiermühle mächtig aufgeräumt hat.
Vor Ort kann man auf einer Stele etwas zur Geschichte lesen:
Der Buchdruck war gerade erst erfunden und nur wenige Menschen konnten lesen und schreiben, als Mönche des Altenberger Klosters um 1520 hier die erste Papiermühle im Herzogtum Jülich und Berg errichteten. Zur Herstellung benötigten sie jede Menge Lumpen, die es in der dicht bevölkerten Gegend reichlich gab. Das Bindemittel gewann man aus Knochen- und Hornabfällen aus der Schneidwarenindustrie. 1537 übernahm der sehr gebildete Buchdrucker Johann Soter aus Köln die Mühle. Hier konnte er das Papier für die von ihm vertriebenen theologischen Schriften und Werke Homers, Ciceros und Aristoteles herstellen. Als Druckort gab Soter „Salingiacum“ – eine Latinisierung des Namens Solingen an. 300 Jahre blieb die Papiermühle im Besitz der Familie Soter. Die wachsende Industrie schätzte ihr Blaunähnadelpapier, ein aus alten Schiffstauen hergestelltes, wasserabweisendes Verpackungsmaterial. 1826 übernahm die Familie Jagenberg den Betrieb. Die Mechanisierung in großem Stil, angetrieben von einer 300 PS Dampfmaschine, erfolgte in den 1860er Jahren. Neben weißen Druck- und Schreibpapieren hatte man sich auf säurefreies, rostschützendes Packpapier für die Stahlindustrie spezialisiert. Nachdem 1880 große Teile der Anlagen abgebrannt waren, entstand eine moderne Fabrik, die bis in 1990er Jahre produzierte. Zu ihr gehörten die 1907/08 errichteten Wohnhäuser mit Selbstversorgergärten.
Auf dem runden Sockel im Vordergrund soll einmal ein Kollergang gestand haben.
Hier ein Blick in Richtung Wupper, Cronenberg:
Wenn man die Idylle verlässt, so stößt man bald auf – richtig – Schilder:
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