Solinger Meiler-Woche 19. - 27. August 2011

Heute erhielt ich folgende Pressemitteilung, die ich nicht vorenthalten möchte:

Jan Boomers, Leiter der Biologischen Station Mittlere WupperJan Boomers, Leiter der Biologischen Station Mittlere Wupper

Liebe Naturfreundinnen und –freunde,

2011 ist das internationale Jahr der Wälder. Da liegt es nahe, den Blick einmal etwas genauer auf die Entwicklung der historischen Entwicklung der Wälder im Bergischen Land zu werfen. Nicht wenige Wälder im Bergischen Land sind auf Grundlage der hier einstmals betriebenen Niederwaldwirtschaft betrieben worden. Das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz schreibt hierzu: „Niederwälder (»Stockausschlagwälder«) sind Zentren einer besonders hohen Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft. Pflanzen-, Pilz- und Tierarten der Wälder und des Offenlandes treffen hier kleinräumig aufeinander, da Wald- und Offenland-Phasen in einem dynamischen, zeitlich und räumlich eng verzahnten System periodisch einander abwechseln. Typische Arten der Niederwälder wie Haselhuhn, Schlingnatter, Wachtelweizen-Scheckenfalter oder Brauner Eichenzipfelfalter stehen heute jedoch weit oben auf den Roten Listen der Bundesländer.“

Vor diesem Hintergrund wurde von der Stadt Solingen und der Biologischen Station Mittlere Wupper eine 5500 m² große Waldfläche östlich von Solingen-Dorperhof ausgewählt, die aufgrund ihrer Standortbedingungen gut geeignet zur Reaktivierung der Niederwaldwirtschaft ist. Von Freitag, den 19. August bis Samstag den 27. August 2011 wird auf der im letzten Winter freigestellten Niederwaldfläche nun ein historischer Meiler aufgebaut werden, der mit dem dort geschlagenen Holz betrieben werden soll.

Los geht es am Freitag, den 19.08. mit dem Aufbau des Meilers und der feierlichen Eröffnung der Meiler-Woche. Auch die Wupper-Tells werden in dieser Woche präsent sein mit Wanderung und Aktionen, Erzählwerkstätten mit Susanne Tiggemann werden angeboten und kommunaler Forst und Biologische Station zeigen gemeinsam Maßnahmen zur nachhaltigen Waldentwicklung.

Die ganze Woche kann man den Meiler und die dort wohnenden Köhler besuchen, die rund um die Uhr die Glut bewachen und so manche Geschichte über den Wald und das Feuer auf Lager haben. Am Ende der Meiler-Woche wird schließlich der Meiler geöffnet und die produzierte Holzkohle kann gekauft werden.

Dem Anhang ist das detaillierte Programm beigefügt. Ich hoffe ein wenig neugierig gemacht zu haben und lade herzlich zum Besuch des Meilers im August ein.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Boomers
Geschäftsführung
Biologische Station Mittlere Wupper
Vogelsang 2, 42653 Solingen
Tel.: 0212/2542727
Fax: 0212/2542728
Email: boomers@bsmw.de
www.bsmw.de

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Kommentare

Denkt den hier keiner an den CO2 Ausstoß?

Heute ist auf süddeutsche.de ein Artikel erschienen, der meine auch schon gehegten Gedanken zu solchen Auswirkungen des professioniellen Naturschutzes in Worte fasst. Zentral ist die These:

"Ebenso wie viele Erwachsene die Natur als eine Art museale Einrichtung betrachten, wird sie zu einem Subjekt, das wegen seiner vielen Leiden und Anfälligkeiten geschützt und gepflegt werden muss. Die Natur gilt als Sorgenkind, bedroht durch Klimawandel, Lebensraum-zerstörung - und vor allem durch die Anwesenheit des Menschen. [..] Der Mensch gilt als der größte Feind der Natur; Brämer spricht von einer "moralischen Selbstaussperrung"."

http://www.sueddeutsche.de/wissen/kinder-verkrampftes-verhaeltnis-zur-na...

Nun ist dem Museum Natur eine neue Ausstellung Niederwald hinzugefügt worden.

Auf einen Baum klettern?

Ist doch bestimmt verboten. Und wen kann man haftbar machen, wenn der Nachwuchs hinunter fällt? Steht leider nicht dran, wem das Teil gehört. Vielleicht sollte wir mal über Baumschilder nachdenken und ein zentrales Baumverzeichnis anlegen.

;-)

Zentrales Baumverzeichnis? Alter Hut.

Bei einem Spaziergang in Heiligenhausener Randwohngebieten vor Tag und Jahr fielen mir kleine, inkrementierende Zählschilder an dem Straßenbäumen auf. Dort werden die Bäume offenbar bereits in einem Kataster geführt.

Es würde mich nicht wundern, wenn das woanders auch geschieht.

Und wenn einem

dann ein Tannenzapfen oder eine Eichel auf die Denkbeule fällt, kann man sich direkt an den Halter wenden. Der Baum mit der Nummer 4712 war es!

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