Manche warten auf neue Lampen

Und ich warte auf eine Eingebung. Von Zeit zu Zeit gibt es Zeitungsartikel, die mich mental überfordern.

Licht und SchattenLicht und Schatten

Konkret meine ich den Beitrag auf rp-online mit der Überschrift Warten auf neue Lampen

Warum er mich fordert?

  1. Die Straßenbeleuchtung nachts nur stundenweise auszuschalten, ist technisch nicht möglich. Wo soll da technisch ein Problem liegen? OK, Solingen fehlt es nur an der passenden Technik. Dies ist aber nur eine Kleinigkeit. Lesen wir weiter.
  2. Mit dem Austausch der 7500 alten Straßenlampen mit Quecksilber-Dampftechnik gegen Metall-Halogen-Dampflampen hofft man beim Stadtdienst bald beginnen zu können. Es wird auch Zeit, dass Solingen das Zeitalter der Dampftechnik verlässt. Heutzutage werden Lampen elektrisch betrieben. Respekt an die Autorin für den kreativen Umgang mit den Bindestrichen. Quecksilberdampf-Technik und Halogen-Metalldampflampen wäre ebenso lesbar.
  3. Die neuen Leuchten haben nur noch 30 bis 35 Watt statt bisher 80 bis 90 bei gleicher Leistung. Als Techniker frage ich mich, wie 30 Watt identisch zu 80 Watt sein können? Watt ist eine Leistungsangabe. Angedacht war vermutlich eine gleiche Lichtausbeute.
  4. Würden die Straßenlampen nur von 23 bis 6 Uhr ausgeschaltet bleiben, käme das einer Ersparnis von 28 000 Euro gleich, blieben sie von 22 bis 6 Uhr dunkel, wären es 21 000 Euro. Und nun eine Frage an unsere Viertklässler. Wie hoch ist die Ersparnis, wenn die Lampen von 22 bis 6 Uhr eingeschaltet blieben? Ein einfacher Dreisatz. Nach Adam Riese oder Schürmanns Rechenbuch summiert sich die Ersparnis auf 77.000 Euro. Warum dann diese angedachte bzw. praktizierte Nachtabschaltung?
  5. In vielen Bereichen bleiben die Lampen nachts ausgeschaltet, zum Beispiel auf dem von Schulkindern genutzten Weg von Friedrichstal nach Rüden. Meine Frage, was haben Schulkinder nachts auf diesem Weg zu suchen?
  6. Neben diesen Kleinigkeiten, die mir vermutlich wieder den Titel Korinthenkacker einbringen wird, frage ich mich, warum die Stadt Solingen funktionierende Lampen austauscht, wenn die durch den geringen Stromverbrauch bedingte Ersparnis vermutlich nicht einmal die Zinsen für die neuen Schulden deckt. Es rechnet sich wahrscheinlich nur deshalb, weil die Gelder aus zwei unterschiedlichen Politikertaschen kommen. Mir als Bürger hingegen ist es wurscht, ob das Geld von der EU, dem Bund, Land oder der Stadt kommt. Es sind Steuergelder.

Wer kann Licht ins Dunkel bringen?

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Kommentare

Doppelt gemoppelt.

Wie ich sehe, warst du noch fleißig.
Ich gerade auch...

Journalismus im Jahre 2009

Hier der zugehörige Link: Spaß mit rp-online

Wer keine Ahnung hat, was Niggemeier und rp-online trennt, der schaue sich das Interview an, das Philip Banse mit ihm führte: Blogger-Interviews für dctp.tv

Ein Lichtlein brennt

Wie ist denn die Halbwertszeit bei diesen Lampen, meint: alle wieviel Jahre müssen die getauscht werden, damit sie halbwegs noch ihre Leuchtkraft bringen? Wenn also eh turnusgemäß getauscht wird, dann können da gleich die anderen Lampen hin.

Die Lichtleistung ist gemeint, dass will jedem, der diesen Artikel liest, sofort einleuchten.

Gingen keine Kinder auf diesem Weg zur Schule, gäbe es dort gar keine Beleuchtung. Da aber Kinder dort wandeln, müssen Lampen her. Und diese Lampen sind nunmal an den Stadtrythmus gekoppelt.

Wie du auf die 70.000 kommst, könntest du hier mal vorrechnen.

Ein einfacher 3-Satz ist das nicht. Vielmehr spielt hier ein wenig Statistik mit. Wann geht die Sonne im Sommer unter, ab wann muss die Leuchte dann eingeschaltet werden? Im Frühjahr/Sommer/Herbst kommt es also vor, dass die Lampen gar nicht eingeschaltet werden, oder nur für eine Stunde brennen, zB von SS (21Uhr) bis 22Uhr.

Doppeltes Sparen

Ich frage mich, ob den einen oder anderen richtig verstanden habe. Da ist ein wenig viel inverse Logik drin. Ich versuche es mal so:

Die RP versteckt so einiges Wissenswertes. Sie hätte umfangreicher berichten müssen. Sie schreibt jedoch nichts Falsches. Wäre das Transportmedium der RP einzig das Internet, könnte sie Artikel vollständig publizieren, müsste nicht kürzen -- auf einer Webseite im Internet wäre beliebig viel Platz.
Da die RP aber primär auf Papier gedruckt als Zeitung erscheint, darf im Internet nur das erscheinen, was auch auf dem Papier steht. Das Platzangebot in der gedruckten Zeitung setzt Grenzen.

Versuchen wir eine anschaulichere Darstellung?

Im Vordergrund stehen zwei zunächst völlig verschiedene Fragen:

  • Fordert die öffentliche Sicherheit einen Lampenbetrieb bis 23Uhr?
  • Können wir durch die Anschaffung neuer Lampen Kosten reduzieren?

Beide Fragen treffen sich in dem Punkt, wo wir extrem formulieren

  • Ist Lampenbetrieb bis 23Uhr notwendig, dann lohnt sich die Anschaffung der neuen Lampen, weil bei längerer Betriebszeit die Mehrkosten neuer Lampen durch die höhe der Energieeinsparung kompensiert
    wird
  • Ist nur Lampenbetrieb bis 22Uhr notwendig, dann sind die erzielten Einsparungen durch die neuen Lampen so gering, dass sich deren Anschaffung nicht lohnt.

Für die Kalkulation der Anschaffungskosten sind folgende Punkte zu berücksichtigen (Annahmen, keine Fakten)

  • der vorzeitige Austausch noch nicht abgeschriebener Lampen kostet
  • es kann nicht nur einfach der neuartige Leuchtkörper getauscht werden, vielmehr müssen Vorschaltgeräte und Reflektoren getauscht werden
  • ...

Lokale Printmedien und andere Dinge

Zum Zahlenspiel verweise ich hier auf:

http://www2.solingen.de/C12572F80037DB19/html/52A3B91E9692F871C125755100...

Der gedruckte Artikel der RP entsprach zu 100% dem Internetartikel.

Im Volksmund genutzten Begriffe wie Glühbirne, Glühlampe und Neonröhren nenne sich fachlich "Leuchtmittel".

Eine Abhandlung über Gasentladungslampen erspare ich mir hier, dafür gibt es zwei Links in die Wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Quecksilberdampflampe#Quecksilberdampf-Hoch...

und

http://de.wikipedia.org/wiki/Halogenmetalldampflampe

Was Zündgeräte und Vorschaltgeräte und die Anpassung in den lokalen Straßenlämperks und deren Gruppensteuerung angeht halte ich mich zurück, es gibt Lösungen.

Aber: "Verkehrszeichen StVO - Schild für Laternen Nr. 394-50" um den Mast wickeln und die "Birne" oder Sicherung im Mast rausdrehen ist eine Sparmaßnahme die zu Lasten der Sicherheit geht.

Wurm drin

Ich habe den Eindruck, dass in diesem Faden der Wurm drin ist. Wenn ich mir die Antworten so ansehen, so deutete ich den orginären Beitrag etwas anders als meine Leser. Macht nichts.

Betrachte ich die Wettervorhersage in der Onlineausgabe der Solinger Intelligenz, dann verstehe ich die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung. In Solingen scheint abends und nachts die Sonne!

Wettervorhersage: WetterSol - solinger-tageblatt.deWettervorhersage: WetterSol - solinger-tageblatt.de

Was sind harmlose Wolken? Wollen die nur spielen?

Warum unterschlägt man uns das Wetter am Nachmittag?

Wurm?

Würde ich nicht schreiben, eher ein Informationspool mit Fakten und Meinungen. Da die lokale Presse, egal ob Intelligenz (Cholera) oder Post (Pest) schreibt, wie sie, ein mir bekannter, lokaler Unternehmer und Kunde nennt.

Die "Papierbesudler" sind nicht in der Lage vernünftige, sachliche Berichte zu verfassen, eine "Gegenprobe" oder eine Meinung vom Faktengeber wird vor dem Druck nicht mehr eingeholt, mit der telefonischen Aussage vom Intelligenz–Lokalredakteur, auf mein Nachfragen hin, kam nur: "Das haben wir so bekommen und zur Kontrolle war keiner mehr da, weder beim Faktengeber noch in der Redaktion...." (Gedächtnisprotokoll)

Mit Journalismus hat dieses Aufbringe von schwarzer Farbe auf Papier in Form von Buchstaben, die zu Worten und dann zu Sätzen werden sollten, nicht mehr viel gemein.

Es liegt hier folgende Vermutung nahe:
Je mehr Buchstaben, desto höher ist das Honorar. Egal ab sachlich, fachlich richtig oder gut recherchiert. Ein schönes, gestelltes Foto zum Geschriebenen und 1/8 oder 1/16 der Lokalseite sind "fertig".

Und:

Herr M. T., das ST hat nur diese eine gelbe Scheibe mit den Strichen dran, die nehmen das als Sonne und Mond, auch wenn genau jetzt Neumond ist. Eine schwarze Scheibe mit Strichen dran, wie würde das denn aussehen? Oder eine halbe Scheibe mit nur der Hälfte der Striche? Das gibt böse Leserbriefe, das würde wiederum zur Überlastung der Redaktion führen und eine Berichterstattung währe überhaupt nicht mehr möglich. Diese kleine Unachtsamkeit musst du diesem Printmedium schon noch verzeihen können. :-)

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