Ich habe bei der Fahnengeschichte ein - na sagen wir mal - seltsames Gefühl(?)
(oder frei nach Wiglaf Droste: "Wenn Deutsche nach ihrer Identität suchen, wird es entweder sehr langweilig oder sie enden in Stalingrad.").
Grundsätzlich hat ja jeder das Recht sich die Teile ans Auto oder sonstwohin zu stecken, hängen oder dranzuklemmen.
Aber irgendwie stört mich dann doch der nationale Chauvinismus der dann überall sofort durch schimmert: "kleinlicher Schiedsrichter", XX "lauerte" im Strafraum, "Verteidigungsbollwerk" "unsere Jungs" rannten dagegen an...grauslich.
Gibt es denn kein Land, in dem die Sache symphatisch entspannt gesehen und kommentiert wird?
Irgendwer muß doch in der Lage sein, einen Kommentar abzugeben, wie zum Beispiel: "Lieber in solch einem Klassespiel verloren, als in einem müdem Herumgekicke gewonnen.
Zu meiner Zeit beim BSV (Handball in den sechzigern und siebzigern) gab es ein paarmal solche Situationen - geiles Spiel, tolle Spielzüge, tolle Tore - auch wenn man doch verloren hatte.
mir geht es da ähnlich. Vermutlich liegt es an unserem Alter. Möglicherweise verstehen die jüngeren Mitmenschen dies überhaupt nicht. Als ich am Jahresanfang erzählte, dass wir endlich einmal wieder einen "normalen" Winter hätten, wurde ich von vielen angesehen, als ob sie einer Ufolandung beiwohnen würden.
Dieser ganze Rummel erinnert mich an diverse Geschichtsstunde in der Schule und folgendes Foto:
Es liegt wohl an den Eltern, unseren Lehrern, Nachbarn, Onkeln, Tanten, Verwandten und was weiß ich nicht, welche mindestens einen selbstgemachten Krieg erlebt haben.
Ohne solch ein Regulativ durch Information über emtionales, gesteuertes Wir-Gefühl" fällt es wohl leichter jeden internationalen Wettkampf als "Kampf der Kulturen / Nationen" vollkommen sinnfrei zur "Ich-bin-Papst, Lena, Formel eins Weltmeister" Emotion zu stilisieren.
Oder um es verständlicher zu sagen: ich bin eher froh, Frau Göllner gekannt zu haben, als stolz auf die Tatsache, dass Walter Scheel einmal in Solingen seinen Geschäften nachging.
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Deutschland Deutschland
Ich habe bei der Fahnengeschichte ein - na sagen wir mal - seltsames Gefühl(?)
(oder frei nach Wiglaf Droste: "Wenn Deutsche nach ihrer Identität suchen, wird es entweder sehr langweilig oder sie enden in Stalingrad.").
Grundsätzlich hat ja jeder das Recht sich die Teile ans Auto oder sonstwohin zu stecken, hängen oder dranzuklemmen.
Aber irgendwie stört mich dann doch der nationale Chauvinismus der dann überall sofort durch schimmert: "kleinlicher Schiedsrichter", XX "lauerte" im Strafraum, "Verteidigungsbollwerk" "unsere Jungs" rannten dagegen an...grauslich.
Gibt es denn kein Land, in dem die Sache symphatisch entspannt gesehen und kommentiert wird?
Irgendwer muß doch in der Lage sein, einen Kommentar abzugeben, wie zum Beispiel: "Lieber in solch einem Klassespiel verloren, als in einem müdem Herumgekicke gewonnen.
Zu meiner Zeit beim BSV (Handball in den sechzigern und siebzigern) gab es ein paarmal solche Situationen - geiles Spiel, tolle Spielzüge, tolle Tore - auch wenn man doch verloren hatte.
Olé Olé Olé Olé
Jens
Seltsames Gefühl
Lieber Jens,
mir geht es da ähnlich. Vermutlich liegt es an unserem Alter. Möglicherweise verstehen die jüngeren Mitmenschen dies überhaupt nicht. Als ich am Jahresanfang erzählte, dass wir endlich einmal wieder einen "normalen" Winter hätten, wurde ich von vielen angesehen, als ob sie einer Ufolandung beiwohnen würden.
Dieser ganze Rummel erinnert mich an diverse Geschichtsstunde in der Schule und folgendes Foto:
August 1914
August 1914
Es liegt wohl an den Eltern, unseren Lehrern, Nachbarn, Onkeln, Tanten, Verwandten und was weiß ich nicht, welche mindestens einen selbstgemachten Krieg erlebt haben.
Ohne solch ein Regulativ durch Information über emtionales, gesteuertes Wir-Gefühl" fällt es wohl leichter jeden internationalen Wettkampf als "Kampf der Kulturen / Nationen" vollkommen sinnfrei zur "Ich-bin-Papst, Lena, Formel eins Weltmeister" Emotion zu stilisieren.
Oder um es verständlicher zu sagen: ich bin eher froh, Frau Göllner gekannt zu haben, als stolz auf die Tatsache, dass Walter Scheel einmal in Solingen seinen Geschäften nachging.
Gruss
Jens
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