Seit ich täglich meine kleine Runde durch die Botanik drehe, unterbleiben leider die „größeren“ Ausflüge.
Musste eben feststellen, dass ich Ende April 2013 zur Eröffnung des Obstweges letztmalig unten in Rüden war.
Was hat sich getan? In Kurzform:
Liebe Mütter, nehmt eure Kinder an die Hand. Fiffi entsorgt trotz Verbot!
Über der ehemaligen Blaumühle.
Geschlossen, das Haus Fähr. Über Jahrzehnte eine Institution für den sonntäglichen Ausflug eines Solingers.
Herzilein, war mal das Zeichen zur Verrichtung der menschlichen Notdurft:
Obstbäume gibt es in Rüden und Friedrichstal satt – hier am Rande der einstigen Bergischen Obstkammer. Die frühabendliche Wanderung verlief auf dem neuen Solinger Obstweg, der am 26. April 2013 feierlich eröffnet wurde. Blühende Obstbäume und weite duftige Frühlingsboten, historische Schleifkotten und akkurates Fachwerk säumen den abwechslungsreichen Weg. Es gab einiges zu sehen, zu riechen, zu hören und zu erfahren – z.B. über den bergischen Obstbau und die durch ihn geprägte Kulturlandschaft.
Angeblich zu erkennen an den länglichen und gänzenden Blättern, sowie den rosafarbenen Staublättern.
Ein paar Meter weiter …
»Alles sollte in neuem Glanz erstahlen: Zwei Gärtner stellten Zierpflanzen zur Verfügung, eine nahezu achtzigjährige Witwe stieg selbst auf die Treppenleiter, um den Quast zu schwingen und ein kleiner Bauer wollte eine seiner beiden Kühe verkaufen, um die Schulden der Dorfgemeinschaft zu decken. Der beispiellose Einsatz machte Rüden zum „Musterdorf“ und Vorbild für alle deutschen Dörfer. Die Titelvergabe war Teil einer zwischen 1933 und 1939 durchgeführten nationalsozialistischen Kampagne zur Schaffung einer „geistigen Gemeinschaft von Volksgenossen“. Hofschaften, die für das Solinger Stadtgebiet typischen, meist um einen Hof herum entstandenen Siedlungen hatten allerdings schon immer stark ausgeprägte Gemeinschaften.
Für verklärende Hofschaftsromatik boten die realen Wohnverhälnissen jedoch lange Zeit wenig Anlass. Die kleinen, niedrigen Räume teilten sich oft viele Bewohner. Das Wasser musste in der Regel am Brunnen, dem „Pütt“ gepumpt oder gezapft werden und der Zustand der außerhalb des Hauses gelegenen Toiletten wurde oft beklagt. Die Schleiferfamilien wohnten „traditionell“ in den Hofschaften an der Wupper, wo sie in den umliegenden Kotten Arbeit fanden.«
– Soweit der Text an einer Stele, die in Rüden zu finden ist. Den letzten Satz bitte streichen. Warum? Weil es überhaupt nicht so viele Hofschaften an der Wupper gibt und die Schleifer selbstständig waren. d.h. wenn überhaupt, so fanden sie in den Kotten Arbeitsstätten, in denen sie ihrer selbständigen Arbeit nachgehen konnten.
Gestern fand ich in der ansonsten überdurchschnittlich gut gehegten und gepflegten Hofschaft Rüden dieses Exemplar einer einstigen Wegekarte. Ein Urgestein, im Zeitalter von GPS, Schmachtphone und Googlemaps ein Relikt aus einer längst vergessenen Zeit.
Ich habe etwas länger für die Entzifferung benötigt.
Sauerländischer Gebirgs-Verein Abt. Solingen in Zusammenarbeit mit dem A.D.A.C. der Stadt Solingen und dem Verschönerungsverein Solingen e.V.
Was nun? Vielleicht einmal putzen oder entsorgen.
Krasser Gegensatz:
Wenn ich diese Gaube betrachte, dann wurde sie entweder aufs Dach montiert, als es in Solingen weder ein Bauamt noch einen funktionierenden Denkmalschutz gab, oder in Solingen wird mit unterschiedlichen Maßen hantiert.
und morgen Abend gibt es das berühmte Brilliantfeuerwerk auf der Festwiese in Rüden am Untenrüdener Kotten.
Wupper in Flammen nennt sich das Spektakel, angerichtet vom Verschönerungsverein Rüden-Friedrichstal e.V.
Was fiel mir sonst noch im einstigen Musterdorf auf?
Offensichtlich hat das Haus Fähr seine Pforten geschlossen (seit wann??).
Und andere Dinge sind ebenfalls nicht mehr vollständig …
Auflösungserscheinungen allüberall.
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