Verrohrung aufheben

Im Solinger Tageblatt fand ich heute den Artikel Quelle wird wieder freigelegt , der wieder zeigt, wie wenig sich die heute tätigen Personen in Solingen auskennen.

Der Kirberger Bach: verlässt die Verrohrung in der Kleingartensiedlung Gabelsberger StraßeDer Kirberger Bach: verlässt die Verrohrung in der Kleingartensiedlung Gabelsberger Straße

Warum? Der Weinsberger Bach hat vier Hauptquellen, die sich mehr oder minder erst in der Ortschaft Brühl zum Weinsberger Bach vereinigen. Der Kirberger Bach kommt von der Schützenstraße und floss vor dem Zweiten Weltkrieg in einen Teich in den Anlagen an der Bismarkstraße. Dieser Teil ist im ST-Artikel Gegenstand der Betrachtung. Als nächster Quellbach kann der Unnersberger Bach genannt werden, dessen Quellen aus dem Unnersberger Pött und einem Teich am Argonnerweg entspringen.
Die nächste Quelle liegt an der Kölner Straße in etwa dort, wo heute das abbruchreife Fabrikgebäude der ehemaligen Firma Kieserling steht. Die nächste Quelle liegt in den Anlagen am Birkenweiher an der Stelle, wo heute eher Bier einer künstlichen Quelle entspringt.

Mich würde interessieren, wie man in der Vergangenheit die Verrohrung in der Presse angepriesen hat.
Dies ist jetzt keine Kritik an den jetzigen Arbeiten. Es soll nur zeigen, dass wir gegenwärtig nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, sondern aus den Fehlern der Vergangenheit lernen (können). In 50 Jahren kann es sehr gut sein, dass unsere Kinder und Kindeskinder sich an den Kopf packen und fragen, was wir hier derzeit treiben.

Noch vor ein paar Jahren sah ein guter Bach wie folgt aus:

Weinsberger Bach: in Betonschalen des sogenannten EmscherprofilsWeinsberger Bach: in Betonschalen des sogenannten Emscherprofils

die Schmutzwasserautobahn !

Ich habe einen Link zu etwas älteren Fotos gefunden: Weinsberger Bach

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Kommentare

Das gilt nicht nur ...

... für renaturierte Bachläufe.
Anfang der 70er-Jahre hat man uns (lustigerweise im Französisch-Unterricht) beigebracht, wie toll und ultramodern doch Satelliten-Schlafstädte vor den Toren der Großstädte sind, mit riesigen Wohnblocks, eigenen Supermärkten und Spielplätzen - so richtig was zum Wohlfühlen. Das Schlagwort war "Wohnen im Jahr 2000".
Heute sind diese unsäglichen Gebilde zu sozialen Brennpunkten verkommen, wo Autos auch schon mal als Kaminfeuer abgefackelt werden, und man wäre heilfroh, wenn sie nie gebaut worden wären.
Leider sind die Insassen nicht so leicht zu renaturieren wie ein Bachlauf.

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