Ich fand so Bilder immer schon irgendwie doof. Ich finde auch die Aufwertung mit "nicht reproduzierbar", "Unikat" ziemlich daneben. Dass ist das Ergebnis eines Toilettengangs auch.
Aber war davon hier die Rede? Ich dachte es ginge hier ums Bild. Ich habe im Bekanntenkreis einen Maler, dessen Bilder mich einfach umhauen. Sie vermitteln Detailkenntnis zu Licht, Stimmung, Perspektive, Räumlichkeit. Dagegen sehe ich dann immer wieder irgendwelche Farbkleckse auf Leinwand, die ein fünfjähriger aus dem Handgelenk genauso macht, ganz ohne hochtrabenden künstlerischen Anspruch. Zumindest konnte mir da noch niemand treffsicher erklären, was daran sonderlich kunstvoll sein soll, wenn man nicht eine DIN-A4 Seite Erklärung beifügt.
Mit den Bildern des Themas hier verhält es sich für mich ähnlich. Zuhauf werden genau solche Bilder mit Jaytech Kinderkameras (die, wo das Kind die Kamera in beiden Händen hält) von Erstklässlern erstellt. Die Bilder sind aber allesamt ein Resultat aus dem Mangel an Kenntnis und der Schwäche des Werkzeugs.
Das die Bilder eine ganz eigene Stimmung haben will ich nicht leugnen, mir gefällt auch das ein oder andere Bild, wo ich zufällig an den Auslöser gekommen bin oder noch im falschen Modus ein Bild gemacht habe, nur passt für mich der Begriff "Kunst" nicht zusammen mit "aus Zufall entstanden". Ich bin immer fasziniert, wenn jemandem in einem Moment etwas genau so gelingt, wie er sich vorgestellt hat. Auch das muss nicht zwingend reproduzierbar sein.
Momentan festigt sich bei mir die Überzeugung, dass es nur vom Macher abhängt. Das Ergebnis spielt keine Rolle. Wie ich dazu komme? Beispielhaft kann ich den frischen Fall des Wuppertaler Von der Heydt-Museums anführen.
Zitat ftd.de: Der Laie hätte es niemals gemerkt: Die zwei Werke, die bisher unter dem Namen des Holländers im Von der Heydt-Museum ausgestellt worden waren, sind Fälschungen – und damit natürlich nicht mehr ganz so viel wert.
Oder anders: Wenn ein 5-Jähriger mit dieser Kinderkamera ein Foto schießt, dann ist es purer Zufall und nicht mehr als buntes Erinnerungsstück für die stolzen Eltern. Macht hingegen ein Lüpertz-Meisterschüler gleiches Foto und kann dazu noch eine halbe Stunde so reden, dass es sich akademisch anhört, dann mutiert es vermutlich zur ganz großen Kunst. Sollte der 5-Jährige einmal nach einem langen Leben als anerkannter Starfotograf mit Doktorandengrad und Professur ableben, dann sieht es mit seinem frühen Jugendwerk wieder ganz anders aus.
Deshalb habe ich auch ein Problem mit dem Wort "Kunst", und noch viel mehr, wenn sich Leute aus freien Stücken ohne Not als "Künstler" bezeichnen. Ich mag den Begriff "Handwerk" sehr viel mehr, da er etwas von Fachkenntnis vermittelt.
Und natürlich ist es in erster Linie vom Namen abhängig. Wenn Karl Lagerfeld Westernhagen fotografiert und er im Fehlfokus liegt, dann ist das plötzlich große Kunst, eine Wahnsinns-Idee. Und er wird bestimmt eine treffende Analogie finden.
Es wird halt alles so groß gehoben, wie es gerade geht. Das Bild des Fünfjährigen kann ganz toll werden, aber es ist und bleibt ein Zufallsprodukt. Nach meinem Verständnis deckt sich das nicht mit Kunst, und nicht mit Handwerk. Es ist ein schön anzusehender Zufall. Oder auch nicht.
Da fällt mir nix mehr zu ein, wenn ich so was sehe. Ich würde, sollte ich das kommentieren müssen, deutlich unsachlich in der Wortwahl werden. Das erspare ich allen.
Kommentare
Sensordreck
Hast Du ordentlich den Sensor freigeblasen oder gestempelt?
(-:
Blasebalg
Blasen, pusten und stempeln … ich muss wohl oder übel einer professionellen Werksreinigung ins Auge sehen.
Ein Beispiel für den Sensorpopel
Sensordreck
35mm/f1.8 (Kbä:52mm) - f22, ISO 100, 1/3 Sekunde
Doof
Ich fand so Bilder immer schon irgendwie doof. Ich finde auch die Aufwertung mit "nicht reproduzierbar", "Unikat" ziemlich daneben. Dass ist das Ergebnis eines Toilettengangs auch.
Toilettengang
Wer es kann, der macht auch daraus eine Kunstaktion.
Wohl wahr!
Doch kenne ich niemanden, der sich das an die Wand hängt.
Kunstgenuss
Es gibt noch andere Arten neben der Bildbetrachtung.
Auch wahr
Aber war davon hier die Rede? Ich dachte es ginge hier ums Bild. Ich habe im Bekanntenkreis einen Maler, dessen Bilder mich einfach umhauen. Sie vermitteln Detailkenntnis zu Licht, Stimmung, Perspektive, Räumlichkeit. Dagegen sehe ich dann immer wieder irgendwelche Farbkleckse auf Leinwand, die ein fünfjähriger aus dem Handgelenk genauso macht, ganz ohne hochtrabenden künstlerischen Anspruch. Zumindest konnte mir da noch niemand treffsicher erklären, was daran sonderlich kunstvoll sein soll, wenn man nicht eine DIN-A4 Seite Erklärung beifügt.
Mit den Bildern des Themas hier verhält es sich für mich ähnlich. Zuhauf werden genau solche Bilder mit Jaytech Kinderkameras (die, wo das Kind die Kamera in beiden Händen hält) von Erstklässlern erstellt. Die Bilder sind aber allesamt ein Resultat aus dem Mangel an Kenntnis und der Schwäche des Werkzeugs.
Das die Bilder eine ganz eigene Stimmung haben will ich nicht leugnen, mir gefällt auch das ein oder andere Bild, wo ich zufällig an den Auslöser gekommen bin oder noch im falschen Modus ein Bild gemacht habe, nur passt für mich der Begriff "Kunst" nicht zusammen mit "aus Zufall entstanden". Ich bin immer fasziniert, wenn jemandem in einem Moment etwas genau so gelingt, wie er sich vorgestellt hat. Auch das muss nicht zwingend reproduzierbar sein.
Wann wird ein Werk zu einem Kunstwerk?
Momentan festigt sich bei mir die Überzeugung, dass es nur vom Macher abhängt. Das Ergebnis spielt keine Rolle. Wie ich dazu komme? Beispielhaft kann ich den frischen Fall des Wuppertaler Von der Heydt-Museums anführen.
Zitat ftd.de: Der Laie hätte es niemals gemerkt: Die zwei Werke, die bisher unter dem Namen des Holländers im Von der Heydt-Museum ausgestellt worden waren, sind Fälschungen – und damit natürlich nicht mehr ganz so viel wert.
Oder anders: Wenn ein 5-Jähriger mit dieser Kinderkamera ein Foto schießt, dann ist es purer Zufall und nicht mehr als buntes Erinnerungsstück für die stolzen Eltern. Macht hingegen ein Lüpertz-Meisterschüler gleiches Foto und kann dazu noch eine halbe Stunde so reden, dass es sich akademisch anhört, dann mutiert es vermutlich zur ganz großen Kunst. Sollte der 5-Jährige einmal nach einem langen Leben als anerkannter Starfotograf mit Doktorandengrad und Professur ableben, dann sieht es mit seinem frühen Jugendwerk wieder ganz anders aus.
Richtig
Deshalb habe ich auch ein Problem mit dem Wort "Kunst", und noch viel mehr, wenn sich Leute aus freien Stücken ohne Not als "Künstler" bezeichnen. Ich mag den Begriff "Handwerk" sehr viel mehr, da er etwas von Fachkenntnis vermittelt.
Und natürlich ist es in erster Linie vom Namen abhängig. Wenn Karl Lagerfeld Westernhagen fotografiert und er im Fehlfokus liegt, dann ist das plötzlich große Kunst, eine Wahnsinns-Idee. Und er wird bestimmt eine treffende Analogie finden.
Es wird halt alles so groß gehoben, wie es gerade geht. Das Bild des Fünfjährigen kann ganz toll werden, aber es ist und bleibt ein Zufallsprodukt. Nach meinem Verständnis deckt sich das nicht mit Kunst, und nicht mit Handwerk. Es ist ein schön anzusehender Zufall. Oder auch nicht.
Zufallsprodukte auf Sensor
Da fällt mir nix mehr zu ein, wenn ich so was sehe. Ich würde, sollte ich das kommentieren müssen, deutlich unsachlich in der Wortwahl werden. Das erspare ich allen.
Da fällt mir nix mehr zu ein
stimmt nicht. ;-)
Mit obigem Beitrag ist Dir doch schon eine Menge eingefallen; sogar Deine "gute Kinderstube". Wenn schon Angriff, dann eben über Bande.
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