Wipperaue

Naturhistorische Wanderung - Weinsbergtal II

Wenn ein Gruppe von Leuten auf einer feuchten Wiese in einem Solinger Bachtal herumsteht und zwei Personen bei der Anbetung eines alten Steines belauschen, dann kann es sich nur um die jährliche Bachtour des Bergischen Geschichtsvereins Abteilung Solingen e.V. handeln.

BGV-Exkursion: Naturhistorische Wanderung Weinsbergtal II; an der Wüstung StruppsmühleBGV-Exkursion: Naturhistorische Wanderung Weinsbergtal II; an der Wüstung Struppsmühle

Heute fand bei bestem Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen der zweite Teil der naturhistorischen Wanderung durchs Weinsbergtal auf der Agenda. (Teil I der Wanderung fand im März 2010 statt)

Auf dem Weg von Untenfürkelt bis zur Einmündung des Weinsberger Baches in die Wupper werden Aspekte der Abwasserproblematik ebenso zur Sprache kommen wie Überbleibsel ehemaliger gewerblich genutzter Wasserkraftanlagen. Mit Hilfe von GPS werden Lagebestimmungen von längst verschwundenen
Schleifkotten ausprobiert. Zum weiteren Gedankenaustausch wird die Wanderung bei einem rustikalen „Schliepergedeck“ mit Kottenbutter und halben Hahn im Wipperkotten ausklingen.
Festes Schuhwerk obligatorisch.

Führung: Artur Pach und Dr. Jürgen Weise

Liste der besuchten Kottenstandorte:

  • Evertskotten
  • Johänntgesbrucher Mühle
  • Enderskotten
  • Henkelskotten
  • Mollskotten
  • Löherkotten
  • Wittekotten
  • Struppsmühle
  • Schmidtkotten
  • Kohlenkotten
  • Ohligskotten
  • Schaafenkotten

Auf dem Weg zum Schmidtskotten: links hinten im Bild zu sehenAuf dem Weg zum Schmidtskotten: links hinten im Bild zu sehen

Fazit: Kurzweilige Veranstaltung, dieses Jahr ohne besondere Vorkommnisse. Bin eingerostet.

Im Weinsberger BachIm Weinsberger Bach

Haben wir uns verlaufen?: eine Menge kluge KöpfeHaben wir uns verlaufen?: eine Menge kluge Köpfe

Immer wieder gern gesehen: gestern und heute
Beispiel Enderskotten

Enderskotten im Jahre ???: (Quelle: Stadtarchiv Solingen, Lunkenheimer Bild 142)Enderskotten im Jahre ???: (Quelle: Stadtarchiv Solingen, Lunkenheimer Bild 142)

Und so sieht er heute aus. Wer erkennt das alte Bauwerk noch?

assimilierter Enderskottenassimilierter Enderskotten

Der Enderskotten im Stadtplan der Stadt Solingen

Johänntgesbrucher MühleJohänntgesbrucher Mühle

Wupperhochwasser Teil 2

Über Nacht legte der Pegel gut einen halber Meter zu (240cm am Pegel Glüder) , hier ein paar Impressionen:

unterschlächtiges Wasserrad Baujahr 2010: am Balkhauser Kottenunterschlächtiges Wasserrad Baujahr 2010: am Balkhauser Kotten

Ein paar Kilometer flussabwärts …

Wipperkotten: in der WipperaueWipperkotten: in der Wipperaue

gut gewässerte Pferdesperre: ohne Gummistiefel geht da nichts mehrgut gewässerte Pferdesperre: ohne Gummistiefel geht da nichts mehr

Dann unterbrach ein Großaufgebot der Solinger Feuerwehr den friedlichen Sonntagsspaziergang, sperrte die Wupperbrücke in der Wipperaue sowie einige umliegenden Wege.

Ich zitiere hier aus der Pressemappe der Wuppertal Polizeidirektion:

Kanufahrer trieb in der Wupper

Solingen (ots) - Feuerwehrleute, die im Bereich Solingen-Unterburg im Einsatz waren, bemerkten heute Mittag, 09.01.2010, gegen 13.00 Uhr, einen Kanufahrer, der offensichtlich gekentert war und mit seinem Boot flussabwärts in Richtung Leichlingen trieb. Im Rahmen umfangreicher Suchmaßnahmen konnten mit Hilfe eines Polizeihubschraubers, der die Wupper mehrfach abflog, gegen 13.40 Uhr, zwei Personen mit ihren Kanus zu Fuß im Bereich des Klärwerks am Hasencleverstraße angetroffen werden. Einer der beiden Männer, ein 41-jähriger Leverkusener auf den die Beschreibung zutraf, gab an, dass er kentert sei und sich unverletzt ans Ufer habe retten können. Eine Gruppe anderer Kanuten habe ihm dabei geholfen.

Wildwasser-Kajak auf der Wupper: nicht ganz ungefährlichWildwasser-Kajak auf der Wupper: nicht ganz ungefährlich

Diese Truppe vermisste keinen Kollegen. Sie warten oberhalb des Wipperkottenwehres auf die Erlaubnis, die von der Feuerwehr errichtete Auffangsperre zu passieren.

Solinger Feuerwehr: im EinsatzSolinger Feuerwehr: im Einsatz

Normalerweise macht man mit diesem Wagen Häuser nass, heute wollte man übermütige Sportler aus dem Nass befreien.

Leiterwagen Drehleiter einmal in einem anderen EinsatzLeiterwagen Drehleiter einmal in einem anderen Einsatz

Wir warten aufs Christkind: Nein, ein Kajakfahrer soll es seinWir warten aufs Christkind: Nein, ein Kajakfahrer soll es sein

Wupper, etwas aus dem Bett gehüpft: WipperaueWupper, etwas aus dem Bett gehüpft: Wipperaue

Naturdenkmal "Ehemaliger Steinbruch bei Haasenmühle"

Die Tage fragte mich ein Freund nach der Bewandnis dieses Loches an der Haasenmühle. (Wenn man von der Gaststätte Haasenmühle zum Minigolf-Platz geht auf der linken Seite des Weges.)

aufgelassener Steinbruch: an der Haasenmühleaufgelassener Steinbruch: an der Haasenmühle

Wer etwas näher tritt, der findet vor Ort eine Tafel mit Erklärungen. Hier jetzt ein textueller Ausschnitt davon:

NATURDENKMAL EHEM. STEINBRUCH BEI HAASENMÜHLE

In dem Steinbruch wurde vor langer Zeit – vermutlich im 19. Jahrhundert – ein sehr fester, geröllführender Sandstein als Baumaterial gewonnen.
Der im Steinbruch gewonnene Grobsandstein ist eingelagert in eine vorwiegend aus sehr feinkörnigem Sand- und Schluffstein bestehende Schichtenfolge, die hier auf der Nordwestflanke der großen Faltenstruktur des Remscheider Sattels mittelsteil bis steil ( 30 – 70°) ausgerichtet ist.
Der Grobsandstein ist verwitterungsbeständiger als die umgebenden Sandsteine und bildet eine Geländerippe.
Der Abbau ist offenbar auf 3 Sohlen erfolgt, von denen die mittlere gut zu erkennen ist. Hinweise auf die Abbautechnik geben zwei Bohrlöcher von rund 2 cm Durchmesser, mit deren Hilfe größere Blöcke aus dem Gesteinsverband gelöst worden sind, sowie viereckige, in die Felswand gemeißelte Löcher, die wohl einmal Holzbalken von Arbeitsbühnen für die Steinbrucharbeiter aufgenommen haben.
Über Funde von Fossilien im Steinbruch oder in seiner nahen Umgebung ist nichts bekannt. Aus den Lagerungsverhältnissen der Gesteine kann jedoch auch ohne Fossilfunde abgeleitet werden, dass es sich um Ablagerungen der Gedinne-Zeit, des ältesten Abschnitts des Devon-Zeitalters handelt.

Koordinaten: 51° 7'52.25"N, 7° 1'36.26"E

Geologische Karte: nach einer Zeichnung auf der Hinweistafel am ehemaligen Steinbruch an der HaasenmühleGeologische Karte: nach einer Zeichnung auf der Hinweistafel am ehemaligen Steinbruch an der Haasenmühle


Ehemaliger Steinbruch an der Haasenmühle auf einer größeren Karte anzeigen

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