Public Art

Was so alles in den Solinger Wäldern rumsteht

Die Tage fand ich meiner ungeordneten Postkartensammlung (erinnert an das Haufenprinzip einer medial bekannten Autoverwertung) einen angegilbten Fetzen Papier mit einer Abbildung eines mir in Vergessenheit geratenen Bauwerkes.

Solingen, Ehrenmal: Postkarte, gelaufen am 20.7.1939 von Solingen nach SchlierseeSolingen, Ehrenmal: Postkarte, gelaufen am 20.7.1939 von Solingen nach Schliersee

Kurz vor Beginn des II.Weltkrieges schickte ein Solinger seiner im Urlaub befindlichen Angetrauten diese Postkarte. Würde heute noch jemand dieses Motiv per Schneckenpost versenden oder als Deko in einer E-Mail an die Freundin nutzen?

Gibt es das Ehrenmal heute noch? Ja, zu finden in einem kleinen Wäldchen an der Burger Landstraße, Birken genannt.
Viel geändert hat sich nicht, die Vegetation legte zu, die Jahreszahlen des I.Weltkrieges wurde durch die Version 2 ersetzt.

Kriegerehrenmal Birken, westlich der Burger LandstraßeKriegerehrenmal Birken, westlich der Burger Landstraße

Auch hier sieht man, dass der Verfall der öffentlichen Bauwerke stark zugenommen hat. Zuständig für die Entscheidungen was die Ausstattung und den Unterhalt betrifft, soll die Bezirksvertretung Burg/Höhscheid sein.

1939 >&lt; 20111939 >< 2011

Hat jemand eine Idee, warum der Schwertträger eine "weiße Hose" trägt?

Bin gespannt, wann auch hier Zäune aufgestellt werden, dann vielleicht mit der Aufschrift: "Dies ist kein Ehrenmal !".

Der Lack ist ab, der Putz bröckelt: Ehrenmal BirkenDer Lack ist ab, der Putz bröckelt: Ehrenmal Birken

grimmiger Schwertträger: ihm geht das Basement flötengrimmiger Schwertträger: ihm geht das Basement flöten

gescheiterte Fußpflege?gescheiterte Fußpflege?

Solingen ist um einen Aufreger reicher

Eine Skulptur, die spaltet – in Kunstkenner und Kunstbanausen.

Seit Freitag steht sie vor dem Rathaus im öffentlichen Raum und beschert den Solingern etwas Besonderes und Bleibendes. Oberbürgermeister Norbert Feith nahm vor geladenen Gästen das Geschenk entgegen.

der zerteilte Monolith: Skulptur aus Anröchter Dolomitgestein von Ulrich Rückriemder zerteilte Monolith: Skulptur aus Anröchter Dolomitgestein von Ulrich Rückriem

wikipedia-Eintrag zu Ullrich Rückriem

Skulptur oder Plastik, das Solinger Intelligenz-Blatt tendiert zu zweiterem: Rückriem-Skulptur: Seit Freitag neue Plastik am Rathaus-Platz (Solinger Tageblatt, 23.07.2011) - Unterhaltsam die Kommentare dazu.

Nachtrag (25.07.2011):

Auf der Seite photozeichen.de findet man einige Fotos, die den Aufbau, das Setzen des „Kulturkeiles“ zeigen.
Was macht man mit Keilen? Spalten? Türen an der Bewegung hindern ? Unebenheiten ausgleichen? Schiefe Ebene?

Nachtrag:
Im Vorfeld der Steinsetzung wurde die Rathaus-Skulptur als Tourismusmagnet bezeichnet. Bin gespannt. Bisher sah ich noch keine Person an den Steinen haften. Oder hat sie der Spalt verschluckt? Hoffentlich entwickelt sich da kein neues Bermuda-Dreieck.

Ohne Worte

Detail Mahnmal: an der Mildred-Scheel-SchuleDetail Mahnmal: an der Mildred-Scheel-Schule

Mahnmal zum Brandanschlag: Foto: Juni 2010Mahnmal zum Brandanschlag: Foto: Juni 2010

36,- sind Dir Wurst?

Heute fand ich dieses nette Hinweisschild im Gustav-Coppel-Park:
Google-Maps
36,-36,-

Nimm ein Sackerl für mein Gackerl. Sonst drohen bis zu 36,— Strafe.
Du hast es in der Hand. Bau keinen Mist.

Richtig, das Schild ist eine Idee der Stadt Wien. Irgend einer hat es nach Solingen geschleppt.

Apropos Gustav-Coppel-Park: Noch tut sich die Natur mit Farbe schwer. Dafür helfen Künstler und Fassadengestalter nach. Beispielsweise zog Dank Kayo Natéz dieser Frosch dauerhaft in den Park ein.

der Frosch als Graffitoder Frosch als Graffito

Neben diesem künstlichen Wandschmuck wird der Park bis Mai mit verkünstlerten Parkbänken aus dem Hause Sascha Reichert aufgehübscht.

Parkbank mit künstlerischem HintergrundParkbank mit künstlerischem Hintergrund

Mehr über die Aktivitäten zum Erhalt des Gustav-Coppel-Parks.

Hier noch ein Exemplar, das am 23. März 2011 aufgestellt wurde.

bunte Parkbank: im Gustav-Coppel-Parkbunte Parkbank: im Gustav-Coppel-Park

Gustav-Coppel-Park: noch etwas winterkahl.Gustav-Coppel-Park: noch etwas winterkahl.

Kunst im öffentlichen Raum (2)

zu sehen im Bärenloch. Auf einem der Steine steht zu lesen: "BÄRENWOCHE JUGENDFÖRDERUNG 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08"

Skulptur im BärenlochSkulptur im Bärenloch

Skulptur im Bärenloch (Seitenansicht)Skulptur im Bärenloch (Seitenansicht)

Wenn jemand mehr zur Entstehung weiß, ab damit in den Kommentar.

Bärenwoche? Auf der Seite der Stadt Solingen kann man lesen: Jedes Jahr findet in Solingen eine "Bärenwoche" statt. Die Bärenwoche ist ein offenes Ferienangebot der Jugendförderung der Stadt Solingen und ist in erster Linie für Kinder im Grundschulealter und der 5. - 6. Klasse interresant. Die Bärenwoche wird traditionsgemäß in der ersten "richtigen" Sommerferienwoche von Mo. - Fr. in der Tageserholungsanlage - Bärenloch - veranstaltet.

Die Veranstaltung kann sogar mit einer eigenen Webseite aufwarten: www.baerenwoche.de

Position auf Google-Maps

Dampfwalze im Bärenloch wird abgebaut

so die Pressemitteilung 119bw der Stadt Solingen vom 22.02.2011:

Dampfwalze im Bärenloch vor der Verschrottung: B. Ruthemeyer, Soest, No.2380 DM 48 to 1962Dampfwalze im Bärenloch vor der Verschrottung: B. Ruthemeyer, Soest, No.2380 DM 48 to 1962

(pa) Wegen Verletzungsgefahr wird die Dampfwalze, die in der Grünanlage Bärenloch Kindern als Spielgerät diente, Anfang März abgebaut. Schon jetzt ist die Walze gesperrt, nachdem der TÜV erhebliche Mängel in der Verkehrssicherheit festgestellt hatte. Der Stadtdienst Natur und Umwelt teilt mit, dass ein Umbau der Walze sehr aufwändig sei und vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung finanziell auch nicht zu vertreten.

Ist es möglich, dass die Walze schön länger eingezäunt ist?

Dampfwalze im Bärenloch: im März 2009Dampfwalze im Bärenloch: im März 2009

Bin gespannt, wann der TÜV die Halbkugel im Fronhof entdeckt und sperren lässt.

Rutschhalbkugel im Fronhof: (Mai 2007)Rutschhalbkugel im Fronhof: (Mai 2007)

Gibt es die Lokomotive im Engelsberger Hof noch? 2008 wunderte ich mich, dass man das verunstaltete Teil noch betreten durfte.

Spiellokomotive auf dem Spielplatz Engelsberger HofSpiellokomotive auf dem Spielplatz Engelsberger Hof

Hans Knopper hat schwer zu tragen

Glaubt man der lokalen Presse: Solingen: Polizei-Wandbild nicht mehr zu retten (RP ONLINE, 22.02.2011)

Vor meinem geistigen Auge sah ich ihn schon mit Sack- und Schubkarre die bemalten Betonblöcke in Richtung Rathaus transportieren. Dem ist aber nicht so. Helfer hätte er bestimmt gefunden.

Wandbild am alten PolizeigebäudeWandbild am alten Polizeigebäude

"Die Würde des Menschen ist unantastbar" wird entsorgt; irgendwie passend zur Zeit.

Wenn der Bagger knabbert ... was für ein Motiv!

Apropos Würde; was sagt Meyers Konversationslexikon, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892 dazu?

Würde, Erhabenheit der Bewegung, im Gegensatz zur Anmut (s. d.). Beide kommen darin überein, daß sie Eigenschaften der Bewegung sind, aber die Anmut eines (der That und dem Anschein nach leicht) Beweglichen, die Würde dagegen eines (nicht der That, aber dem Anschein nach) Unbeweglichen. Jenes erfordert, um in Bewegung zu geraten, nur geringe, dieses dagegen, je unbeweglicher es scheint, eine desto größere Kraft, die entweder außer- oder innerhalb des Bewegten liegt. Liegt sie außerhalb, so erscheint die Bewegung zwar, je unbeweglicher das Bewegte ist, desto plumper und schwerfälliger, aber weder erhaben noch würdevoll. Liegt sie dagegen innerhalb, so erscheint das sich selbst Bewegende, je unbeweglicher es jedem andern gegenüber erschien, desto erhabener über alles andre, und diese seine Erhabenheit, in seiner Bewegung sich widerspiegelnd, erteilt letzterer Würde. In diesem Sinn kommt der Bewegung eines Gottes als »unbewegten Bewegers« (Aristoteles), eines Helden als »unentwegten« Charakters, eines Herrschers als »souveränen« Willens, aber auch jedes seiner Freiheit und Selbstbestimmung bewußten Menschen Würde zu und erscheint diese selbst als »Ausdruck der Geistesfreiheit« (Schiller). Das Erscheinungsgebiet der Würde als Bewegung des (scheinbar wenigstens) Unbeweglichen ist der Raum, wie jenes der Anmut die Zeit, weil jenes seinen Ort durch Verzögerung der Bewegung möglichst zu behaupten, das Bewegliche dagegen den seinen durch Beschleunigung der Bewegung möglichst rasch zu verändern sucht. Daher entspricht der Würde die langsame Bewegung: der gemessene Schritt, das abgewogene Sprechen und Betragen. Geht die sich ihrer Stärke nach selbst bewegende Kraft (der autonome Wille) in moralische Kraft (sittlicher Wille), die auch dem Wert nach erhaben ist, so geht die Bewegung als Ausdruck der Freiheit (geistige Würde) in jenen der Sittlichkeit (sittliche Würde) über. Jene flößt uns Ehrfurcht, diese Verehrung ein. Löst dagegen dem Anschein nach sich selbst bewegende Kraft (autonomen Wollens) in bloßen Schein (der scheinbar freie in einen »dienenden« Willen) sich auf, so schwindet der Schein der Erhabenheit und damit die Würde Dieselbe ist daher allerdings mit dem »Amt« (das ebendeshalb auch »Würde« wie das durch dasselbe bedingte »würdevolle« Betragen »Würde« heißt) als einem Ausfluß eines souveränen Willens, keineswegs aber mit der Person seines jeweiligen Trägers verbunden und die Behauptung derselben außerhalb des Amtes Anmaßung und Lächerlichkeit. Der Eindruck der Würde ist, der Erhabenheit der Bewegung entsprechend, kein niederschlagender, sondern durch das in uns erweckte Bewußtsein unsrer eignen Freiheit und Selbstbestimmung ein erhebender. Das männliche Geschlecht, dessen geistige Anlage mehr zur Entwickelung eines selbstbewußten Willens, dessen organischer Körperbau mehr für erhabene als schöne Bewegung geeignet ist, erscheint darum vorzugsweise als Träger der Würde
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